Ceconomy: Schmerzhafter Ausverkauf
Der Handelskonzern Ceconomy streicht die Dividende und liefert enttäuschende Geschäftszahlen. Auch hinter der Prognose für das kommende Jahr stehen viele Fragezeichen.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Der nächste Schlag für die Aktionäre von https://www.finanzen.net" target="_blank" rel="noopener">Ceconomy: Europas größte Elektronikhandelskette will für das im September beendete Geschäftsjahr keine Dividende ausschütten. Vorstand und Aufsichtsrat haben entschieden, das "vorhandene Eigenkapital zu verwenden, um die Transformation des Unternehmens schnellstmöglich voranzutreiben". Analysten hatten laut Konsensschätzung mit einer Zahlung von 21 Cent je Aktie gerechnet.
Auch die neuesten Geschäftszahlen von Ceconomy haben viele Investoren enttäuscht. Der operative Gewinn schrumpfte im Geschäftsjahr um 15 Prozent. Ohne den Ergebnisbeitrag aus der Beteiligung an der französischen Elektronikhandelskette Fnac Darty ging es sogar um 19 Prozent nach unten. Netto blieb ein kleiner Überschuss von 23 Millionen Euro. Fürs neue Geschäftsjahr kalkuliert der Vorstand mit einem leichten Rückgang des operativen Ergebnisses.
Neben einem "moderaten Weihnachtsgeschäft" habe die schwache Kundenfrequenz, verstärkt durch das ungewöhnlich heiße Wetter im Juli und August, Umsatz und Ergebnis weiter belastet, erklärte Finanzvorstand Mark Frese. Auch die operativen Ergebnisbeiträge zum Jahresende seien deutlich unter den Erwartungen geblieben.
In der Amazon-Falle
Wie zahlreiche Wettbewerber kämpfen Ceconomys Ketten Saturn und Mediamarkt mit der wachsenden Popularität des Onlineshopping. Amazon, aber auch kleinere Händler bieten Waren oft billiger an als die klassischen Händler, die ihrerseits Personalkosten und Miete für die Läden finanzieren müssen. Analysten verweisen auch darauf, dass es Ceconomy nicht geschafft habe, signifikante Rabatte mit seinen Zulieferern auszuhandeln.
Verschärft werden die Probleme durch eine bemerkenswerte Führungskrise: Holding-Chef Pieter Haas hatte sich im Oktober verabschiedet, einen Nachfolger gibt es noch nicht. Zum Jahreswechsel scheidet jetzt auch Frese aus. Seinen Posten als Finanzchef übernimmt vorübergehend Aufsichtsrat Bernhard Düttmann.
Das personelle Vakuum an der Spitze verschärft die Sorge, dass der Handelskonzern mit seinem Umbau nicht wie erhofft vorankommt. Unter anderem sollen die Elektroketten ihr Online- und Servicegeschäft zügig erweitern. Die Online-Umsätze von Ceconomy wuchsen im vergangenen Geschäftsjahr um 13 Prozent und machen etwas mehr als zwölf Prozent des Gesamtumsatzes aus. Das Servicegeschäft legte um zehn Prozent zu und steuerte knapp sieben Prozent des Gesamtvolumens bei.
Die im SDAX notierte Aktie von Ceconomy hat in diesem Jahr rund drei Viertel ihres Börsenwerts verloren. Die Risiken für Anleger bleiben groß, auch weil in der Jahresprognose des Konzerns zahlreiche Sonderfaktoren ausgeklammert sind. Nicht berücksichtigt sind Fnac Darty sowie Kosten für Veränderungen im Management und den Umbau des Geschäfts. 2019 werde ein Jahr des Umbruchs, so das Unternehmen.
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Bildquellen: CECONOMY, Piotr Swat / Shutterstock.com
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