Bayer: Monsanto versprüht gute Laune
Mit der Übernahme des amerikanischen Saatgutspezialisten Monsanto geht der DAX-Konzern Bayer ein großes Risiko ein. Neue Zahlen zeigen: Der Deal könnte besser sein als bislang vermutet.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Das könnte ungemütlich werden. Ende April treffen sich die Aktionäre von Bayer zur Hauptversammlung. Konzernchef Werner Baumann hat für Gesprächsstoff gesorgt: Die 66 Milliarden Dollar teure Übernahme des amerikanischen Saatgutspezialisten Monsanto wird von Umweltschützern kritisiert. Die schleppende Entwicklung der Bayer-Aktie zeigt, dass auch Börsianer Probleme haben, sich mit dem selbst für einen DAX-Konzern kostspieligen Deal anzufreunden.
Genau zum richtigen Zeitpunkt kommen gute Nachrichten aus St. Louis, dem Firmensitz von Monsanto. Die Geschäfte des US-Konzerns, der bis zur Zustimmung der Kartellbehörden ein eigenständiges Unternehmen bleibt, entwickeln sich deutlich besser als erwartet. Im abgelaufenen Quartal verdiente Monsanto bereinigt um einige Sondereffekte 3,19 Dollar je Aktie. Analysten hatten laut der vom Datendienst Bloomberg ermittelten Konsensschätzung lediglich 2,79 Dollar einkalkuliert. Für das Gesamtjahr sieht sich Monsanto am oberen Ende seines Zielkorridors.
Für Bayer ist 2017 eine Art Übergangsjahr. Die Nachrichtenlage dürfte sich allmählich verbessern: Die Citigroup sieht eine Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent, dass die Übernahme von Monsanto alle regulatorischen Hürden nimmt. Bayer dürfte weitere Aktien seiner Spezialchemietochter Covestro verkaufen und damit die Finanzierung des Monsanto-Deals vereinfachen. In der Pharmasparte, derzeit der wichtigste Gewinnbringer von Bayer, dürften neben den etablierten Produkten wie dem Gerinnungshemmer Xarelto bald auch die Entwicklungsprojekte stärker in den Fokus der Börse rücken.
Neue Wirkstoffe
Einen Erfolg gab es zuletzt beim Krebsmittel Copanlisib. Bayer hofft auf eine beschleunigte Zulassung des Präparats
in den USA. Entsprechende Gespräche mit der Gesundheitsbehörde FDA laufen. Dem Wirkstoff wird ein Spitzenumsatz von 500 Millionen Dollar jährlich zugetraut. Große Hoffnungen setzt Bayer unter anderem auch auf das Entwicklungsprojekt Finerenone zur Behandlung diabetischer Nierenerkrankung. Diesem Produkt werden Spitzenumsätze von mehr als eine Milliarde Dollar zugetraut.
Größte Risikoquelle für die Bayer-Aktie, neben möglichen Turbulenzen bei Monsanto, ist das politische Klima in den USA. Sollte die Trump-Regierung die Pharmaindustrie tatsächlich zu Preissenkungen bei Medikamenten zwingen, würde das alle Aktien aus dem Sektor treffen. Bayer aber würde nach Einschätzung der Investmentbank JP Morgan relativ glimpflich davonkommen, weil der US-Markt für die Rheinländer nicht so bedeutend ist wie bei vielen Konkurrenten.
Geduld sollte sich für Bayer-Aktionäre aber lohnen: Der Monsanto-Deal erscheint heute attraktiver als im vergangenen Jahr. Im Pharmageschäft dürfte es neue Impulse geben. Außerdem ist Bayer einer der zuverlässigsten Dividendenzahler im DAX. Für das vergangene Jahr will der Konzern die Ausschüttung erneut anheben, zum siebten Mal in Serie. Dafür wird es auf der Hauptversammlung ganz gewiss den Applaus der Aktionäre geben.
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21.08.2019 | Bayer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
01.08.2019 | Bayer Verkaufen | Independent Research GmbH | |
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