Ein Jahr Trump: Diese Fonds profitieren am meisten
Ein Jahr nach dem Wahlsieg ist Donald Trumps Bilanz überschaubar. Von seinen angekündigten Wahlversprechen konnte er bislang kaum eines einlösen. An den Börsen lief es dennoch - und das wird wohl auch so bleiben.
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von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Als Donald Trump in den frühen Morgenstunden des 9. November 2016 vor die Kameras trat, um sich für seinen Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen zu bedanken, erkannte man den New Yorker Immobilienunternehmer kaum wieder: Mit versöhnlichen Worten versprach Trump, ein "Präsident für alle Amerikaner" zu sein und "mit der dringenden Aufgabe zu beginnen, die Nation wieder aufzubauen und den amerikanischen Traum neu zu beleben". Keine Spur von dem ruppigen Ton, mit dem Trump den US-Wahlkampf in beispielloser Weise aufgemischt hatte. Es war - das lässt sich rückblickend ohne Zynismus sagen - der rhetorische Höhepunkt seiner bisherigen Präsidentenkarriere.
Und es war der Moment, in dem auch die Märkte zu glauben begannen, dass Trump seine Versprechen von Steuersenkungen, Deregulierung und Milliardeninvestitionen wahrmachen könnte. Nach anfänglichen Verlusten drehten die US-Börsen ins Plus und starteten eine Rally, die bis heute anhält. Mehr als 25 Prozent legte der Dow Jones in den vergangenen zwölf Monaten zu und jagte von einem Rekordhoch zum nächsten.
Mehr als dürftige Bilanz
Jede Tausendermarke, die der Index seitdem erklimmt, verbucht Donald Trump unverzüglich als Erfolg seiner Politik. Tatsächlich sind Trumps wirtschaftspolitische Erfolge ein Jahr nach seiner Wahl jedoch mehr als mager. Von den versprochenen milliardenschweren Infrastrukturprojekten ist nichts in Sicht. Die auf den Weg gebrachte Steuerreform ist mehr als umstritten, ebenso einige der Deregulierungsmaßnahmen. Aus anvisierten Freihandelsabkommen sind die USA unter Trump zügig ausgestiegen. Immerhin hat Trump keinen Handelskrieg vom Zaun gebrochen.
Dass die Aktienmärkte dennoch so gut gelaufen sind, ist vor allem dem robusten und synchronen Wirtschaftsaufschwung weltweit zu verdanken. Dieser wirkt sich gleich doppelt positiv auf die US-Wirtschaft aus. Die sowieso höhere Nachfrage nach amerikanischen Produkten wird verstärkt durch einen schwachen Dollar. Denn dieser ist in wirtschaftlich stabilen Zeiten als Krisen- und Sicherheitswährung weniger gefragt, sodass er gegenüber anderen Währungen abwertet. US-Produkte werden damit auf dem Weltmarkt günstiger. Allein gegenüber dem Euro verlor der Greenback rund fünf Prozent.
Anleger aus dem Euroraum mit US-Aktien im Depot mussten durch diesen Effekt zwar Währungsverluste hinnehmen, die Wertentwicklung der Papiere dürfte das aber mehr als ausgeglichen haben: Der S & P 500 legte in den vergangenen Monaten um mehr als 20, der Dow Jones um mehr als 25 und der Technologieindex Nasdaq sogar um mehr als 30 Prozent zu.
Bankentitel bleiben attraktiv
Trotz der Rekordstände lohnt sich der Einstieg noch immer - auch dank des schwächeren Dollars. Wir halten US-Aktien für angemessen bewertet, und unserer Ansicht nach sollten Anleger nicht vor dem Aktienmarkt zurückschrecken", sagt Kurt Feuerman, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung AllianceBernstein. Wichtig sei es jedoch, die Sektoren auszumachen, die vom Wirtschaftswachstum und von steigenden Zinsen profitieren könnten.
Letzteres haben die Märkte genau im Blick. Die Nominierung von Jerome Powell als Chef der US-Notenbank ab Februar 2018 löste darum an den Börsen Erleichterung aus. Dort wird allgemein angenommen, dass Powell die Geldpolitik der amtierenden Fed-Chefin Janet Yellen weitestgehend fortsetzt: also Straffung, aber behutsam.
Steigende Zinsen, wenn auch auf einem derart niedrigen Niveau, dass es die Wirtschaft nur wenig belasten dürfte, kommen vor allem dem Finanzsektor zugute. "Bankwerte stellen eine attraktive Gelegenheit dar", sagt Kurt Feuerman. Ein schwaches Kreditwachstum und eine anhaltend geringe Volatilität dämpften zwar das Geschäft der Geldhäuser, Bankaktien seien jedoch im Vergleich zum Markt statistisch gesehen günstig.
Tatsächlich gehören Finanztitel zu den erfolgreichsten Sektoren der vergangenen zwölf Monate. Würden die von Donald Trump versprochenen Deregulierungsmaßnahmen durchgeführt, könnte dies dem Finanzmarktdienst Bloomberg zufolge bei einigen großen US-Banken - allen voran JP Morgan und Morgan Stanley - zu einer Steigerung des Vorsteuergewinns um 20 Prozent führen.
Auch im Zusammenhang mit der geplanten Steuerreform ergeben sich womöglich Investmentchancen. Denn vor allem Firmen würden von den Änderungen profitieren: Neben der Absenkung des Unternehmensteuersatzes von 35 auf 20 Prozent stehen Anreize zur Rückführung von Gewinnen aus dem Ausland im Mittelpunkt. Ergreifen Unternehmen die Chance, ihr im Ausland geparktes Geld günstig in die USA zurückzubringen, könnte dies Aktionären durch Ausschüttungen oder Aktienrückkäufe zugutekommen.
Bis Weihnachten soll das Gesetz zur Unterzeichnung vorliegen. Ob es so weit kommt, ist ungewiss. Die Reform ist umstritten, auch unter Republikanern. Denn die Steuererleichterungen für die Privatwirtschaft gingen zulasten der Mittelschicht. Das dürfte zahlreiche Wähler vergrätzen. Fielen die angedachten Steuererleichterungen für Unternehmen hingegen weniger großzügig aus, droht ein Einbruch bei den Parteispenden. Die Steuerreform ist darum mittlerweile zu einer existenziellen Frage für die Republikaner geworden. Trump muss endlich liefern.
Ökonomen gehen inzwischen hart mit dem US-Präsidenten ins Gericht. Nach einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hält die überwältigende Mehrheit den Einfluss von Trumps Regierung auf die Weltwirtschaft für negativ. Anleger sollten daher ihren Fokus nicht nur auf die kurz- bis mittelfristig positiven Aussichten legen, sondern auch die langfristige Entwicklung im Blick haben.
Investor-Info
AB American Growth Portfolio
Rendite mit Qualität
Das Fondsmanagement investiert hauptsächlich in eine begrenzte Zahl hochqualitativer, marktführender Unternehmen mit Sitz in den USA. Mehr als 40 Prozent des Fondsvermögens stecken in Technologiewerten, darunter Firmen wie Apple, die Milliarden Dollar im Ausland horten. Aktien aus dem Gesundheitssektor bilden mit rund 20 Prozent das zweite Schwergewicht des Fonds.
SPDR S & P US FINANCIALS SEL. ETF
Auf Zinsanstieg setzen
Ob Donald Trump tatsächlich laschere Regulierungsvorschriften im Bankensektor, von denen die Geldhäuser sehr profitieren würden, durchdrücken kann, wird sich zeigen. Berechenbarer ist die US-Notenbank, die weitere Zinserhöhungen angekündigt hat. Davon profitieren unter anderem die US-Banken, deren Wertentwicklung der ETF SPDR S & P US Financials Select Sector abbildet.
iShares Dow Jones ETF
Langfristig gut
Der Dow Jones ist der wichtigste und bekannteste Index für US-Aktien. Er bietet Zugang zu den 30 größten Unternehmen der USA. Seit Monaten bewegt sich das Kursbarometer von einem Höchststand zum nächsten. Auch wenn Kursrücksetzer zu erwarten sind, ist der Dow Jones ein gutes Langfrist-Investment, das seit der Finanzkrise 2008 im Schnitt um 10,7 Prozent pro Jahr zugelegt hat.
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Bildquellen: John Moore/Getty Images, Ian MacNicol/Getty Images
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