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Apple: Das iPhone funktioniert jetzt völlig anders

11.09.18 14:01 Uhr

Apple: Das iPhone funktioniert jetzt völlig anders | finanzen.net

Der Techgigant Apple präsentiert am Mittwoch sein neues Smartphone. Sensationelle Innovationen werden nicht erwartet. Warum sich Börsianer trotzdem freuen.

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von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Für wahre Apple-Jünger ist dieser Termin schöner als Weihnachten: Immer Ende September kommen die neuen iPhones. Am Mittwoch wird Konzernchef Timothy Cook auf dem Apple-Campus in Cupertino die nächste Generation des Kult­geräts vorstellen. Aus Sicht der Börse gelten dieses Mal völlig neue Regeln.



Ganz klar: Das Smartphone ist weiterhin das wichtigste Produkt von Apple - in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres war das iPhone in seinen verschiedenen Varianten für 64 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich. Aber: Die Zeit der "Superzyklen" mit Absatzsteigerungen von mehr als zehn Prozent dürfte angesichts der weiten Verbreitung von Smartphones vorüber sein. Im aktuellen Geschäftsjahr wuchs das Geschäft nach Stückzahlen um weniger als ein Prozent.

Für Apple-Aktionäre ist das kein Drama. Zwei Trends helfen dem Kultkonzern: die stete Anhebung des durchschnittlichen Verkaufspreises sowie die Nebengeschäfte.


So nahm Apple in diesem Jahr im Schnitt 758 Dollar pro iPhone ein, das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Möglich werden Preissteigerungen durch einen besseren Produktmix. Das Luxusmodell iPhone X kostet in Deutschland aktuell mehr als 1.300 Euro, die billigste Variante etwas über 400 Euro. Um mehr Kunden für die teureren Modelle zu begeistern, wird der Konzern nächste Woche glaubhaften Gerüchten zufolge das iPhone X erstmals in drei verschiedenen Bildschirmgrößen präsentieren.

Zweiter wichtiger Wachstums­treiber sind die noch relativ ­jungen Nebengeschäfte: Anfang des Jahres waren 1,3 Milliarden Apple-­Geräte aktiv. Je mehr Konsumenten mit iPhones, Mac-Computern und iPads in das Apple-­Universum eintauchen, desto mehr Geld geben sie für Serviceleistungen des Konzerns aus, etwa den Musikstreamingdienst, für den eine monatliche Abogebühr anfällt. Auch Angebote wie der Bezahldienst Apple Pay werden zu einer zuverlässigen und stark wachsenden Einnahmequelle.


Ebenfalls Potenzial sehen Analysten bei den "anderen Produkten". In dieser Kategorie bündelt Apple die Umsätze neuerer Geräte wie die des kabel­losen Kopfhörers (AirPods) oder der Apple Watch. Diese Produkte sind vor allem in Kombination mit den iPhones interessant. In den beiden Nebenkategorien zusammen steigerte der Konzern seinen Umsatz im aktuellen Geschäftsjahr bislang um fast 30 Prozent.

Apple kauft Apple

Apples große Finanzkraft schafft zusätzlich Kursfantasie. Allein im dritten Quartal wurden über Dividenden und Aktienrückkäufe 25 Milliarden Dollar an die Aktionäre weitergereicht. Und es ist noch viel Geld übrig. Analyst Gene Munster von der Investmentfirma Loup Ventures kalkuliert, dass ­Apple allein über die kommenden drei Jahre 300 Milliarden Dollar an seine Aktionäre auszahlt - 85 Prozent davon in Form von Aktienrückkäufen. Beim aktuellen Börsenwert würde bei Rückkäufen in diesem Umfang rund ein Viertel der Papiere verschwinden. Wenn ein Unternehmen eigene Aktien kauft, steigert das die Nachfrage und ­poliert Kennziffern wie den Gewinn je Aktie auf.

Apples Erfolgsstory ist natürlich kein Geheimnis mehr. Als erstes Unternehmen der Wall-Street-Geschichte ist der Tech­gigant mehr als eine Billion Dollar wert. Auch Bewertungskennziffern zeigen die hohen Erwartungen: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie ist laut Daten des Finanzdienstes Bloomberg seit Jahresbeginn um rund 15 Prozent nach oben gegangen. Einen Flop kann sich Apple mit seinen neuen iPhone-Modellen also nicht erlauben - das Risiko dürfte angesichts der neuen ­Geschäftsdynamik aber nicht mehr so groß sein wie in früheren Zyklen.


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Bildquellen: Apple Inc., Novikov Aleksey / Shutterstock.com

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