Leasing-Branche: Das sind die besten Aktien!
Die niedrigen Zinsen und die restriktive Kreditvergabe der Banken spielen den Leasing-Anbietern in die Hände. Für Anleger ergeben sich lukrative Chancen.
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Mieten ist der neue Trend. Egal, ob großer Konzern, kleine Firma oder Privatmensch: Die Möglichkeit, Dinge zu mieten, wird immer öfter genutzt. Autos, Maschinen, Büroausstattungen, Jumbojets und selbst Haustiere können gegen eine Gebühr zeitlich begrenzt geliehen werden. Leasingfirmen wie Sixt Leasing, Grenke oder Albis Leasing profitieren dabei vor allem von den niedrigen Zinsen. Weil Kredite so günstig sind, können die Anbieter ihre Leasinggüter preiswert refinanzieren. Die Kunden wiederum profitieren von den niedrigen Mieten.
Ein Neuwagen für 100 Euro
Bei 95 Euro im Monat liegt der Einstieg in die Welt von Sixt Leasing. Dafür gibt es bei der Tochter des Autovermieters Sixt einen Kleinstwagen mit der nötigsten Ausstattung. Soll eine Klimaanlage mit an Bord, werden noch einmal acht Euro im Monat fällig. Ein CD-Radio schlägt mit zwei Euro zu Buche. 10.000 Kilometer im Jahr sind frei - wer mehr fährt, zahlt einen Aufpreis. Für rund 100 Euro im Monat können sich so selbst junge Menschen ihren Traum vom eigenen Auto erfüllen. Was sich nach Schnäppchen anhört, rentiert sich für die Autoleasingfirma durchaus. Die Preise sind so kalkuliert, dass die Pullacher einen guten Schnitt machen.Das Hauptgeschäft machen die Süddeutschen nach wie vor mit Firmenkunden. Für Wachstumsfantasie sorgt aber vor allem das Geschäft mit den Privaten. Über die Internetseite Sixt Neuwagen können Privatkunden Fahrzeuge jeglicher Marke und Ausstattung bestellen, finanzieren und sich ausliefern lassen. Im ersten Quartal wurden über Sixt Neuwagen rund ein Drittel mehr Verträge abgeschlossen. Bis Ende 2017 will Firmenboss Rudolf Rizzolli die Abschlüsse noch einmal um 40 Prozent steigern. Im Mai griff er zudem beim Neuwagenvermittler Autohaus24 zu. Der Italiener erhofft sich von der Übernahme einen weiteren Zugang zum Online-Automarkt. Auf der Internetplattform bieten Händler Neuwagen mit Rabatten an. Für Sixt Leasing ist das Geschäft so interessant, da viele Kunden die Fahrzeuge finanzieren oder leasen.
Investoren müssen indes vorsichtig sein. Der Automarkt birgt schwer zu kalkulierende Risiken. Brechen die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt unerwartet ein, trifft das Sixt Leasing unmittelbar. Im schlimmsten Fall muss das Unternehmen in solch einem Szenario hohe Abschreibungen auf bestehende Fahrzeuge vornehmen.
Wie schnell aus einem begehrten Fahrzeug ein Ladenhüter werden kann, zeigt der Dieselskandal. Sollten in Deutschland auch moderne Dieselfahrzeuge aus den Innenstädten verbannt werden, könnte ein Preisrutsch die Folge sein. Sixt Leasing ist allerdings groß genug, um die Gebrauchtwagen nach Vertragsende in anderen Märkten abzusetzen.
Die Aktie kam nach dem erfolgreichen Börsengang im Mai 2015 nie richtig in Fahrt. Zuletzt hat sich die Stimmung etwas aufgehellt, wenngleich die Höchststände noch in weiter Ferne liegen. Mit den Halbjahreszahlen in der kommenden Woche könnte Rizzolli den Skeptikern den Wind aus den Segeln nehmen.
Erfolgsstory Grenke
Für den auf IT-Ausrüstung für kleine und mittelständische Firmen spezialisierten Vermieter Grenke sind die Anleger indes schon lange Feuer und Flamme. Zu Recht: Firmenchef und Gründer Wolfgang Grenke hob nach den starken Zahlen jüngst einmal mehr die Prognose an. Im ersten Halbjahr verzeichneten die Baden-Badener, die überwiegend Telekommunikations- und IT-Technik für kleine Unternehmen anbieten, einen regelrechten Nachfrageschub. Die Zahl der Neuverträge stieg um fast ein Fünftel auf über 90.000.Das Umfeld ist eben günstig: Banken sind sehr restriktiv, wenn es um Kredite für Mittelständler geht. Hier kommen Leasingfirmen wie Grenke ins Spiel, die eine Zusage innerhalb kürzester Zeit geben. Das Risiko grenzen die Badener ein, indem sie ein standardisiertes Vertragsvergabeverfahren einsetzen und die Vertragssummen überwiegend unter 10.000 Euro halten. Fällt ein Partner aus, hält sich der Schaden in Grenzen. Angesichts der robusten Konjunktur in Europa sind Insolvenzen aber kaum ein Thema. Das zeigt sich auch an den Zahlen. Im ersten Halbjahr sanken die Aufwendungen für Schadensabwicklung und Risikovorsorge um zwei Prozent.
Das zweite Standbein ist der Bereich Factoring. Dabei übernimmt Grenke gegen eine Gebühr das Forderungsmanagement für Unternehmenskunden, die so liquider werden. Der Bereich wuchs in den ersten sechs Monaten um zehn Prozent. Grenke setzt auf Expansion. Im zweiten Halbjahr drängt der Konzern mit der Sparte Factoring zunächst in den polnischen Markt.
Unbekannter Leasingspezialist
Auch beim Leasinganbieter Albis brummt das Geschäft. Er hat sich wie Grenke auf mittelständische Unternehmen spezialisiert. Über die Hamburger können Mittelständler zum Beispiel Büroausstattung, Maschinen- und Anlagentechnik oder Gastronomie- und Großküchentechnik leasen.Genau wie Grenke profitiert auch Albis von den niedrigen Zinsen und der restriktiven Kreditvergabe der Banken. Im ersten Halbjahr legte das Neukundengeschäft um 70 Prozent zu, bei steigender Gewinnmarge. Ohne Berücksichtigung des im vergangenen Jahr übernommenen Mitbewerbers Edeka Leasing, der beispielsweise Kühltruhen an die deutschlandweit rund 11.000 Edeka-Märkte vermietet, betrug das Plus gut ein Drittel. Andreas Oppitz, verantwortlich für den Gesamtvertrieb des Leasinganbieters, erwartet für das zweite Halbjahr einen noch stärkeren Zuwachs im Neugeschäft. Dazu dürfte auch der um die Hälfte gestiegene Auftragsbestand beitragen. Die Aktie der Hanseaten ist nach jahrelanger Kursflaute bereits angesprungen.
Investor-Info
Sixt Leasing
Stiller Experte
Der Autoleasingspezialist führt seit dem Börsengang im Mai 2015 ein Schattendasein. Das Geschäftsmodell ist riskanter als etwa das von Grenke. Dafür ist die Aktie moderat bewertet. Für 2016 rechnen Analysten mit einem Nettogewinnanstieg um
18 Prozent auf 27 Millionen Euro. Im kommenden Jahr dürften fast 30 Millionen Euro hängenbleiben. Anleger, die auf den Trend setzen wollen, kommen an Sixt Leasing nicht vorbei. Die Aktie bietet deutliches Potenzial.
Albis Leasing
Heißer Reiter
Die Hamburger haben Altlasten wie die Fondssparte abgestoßen und fokussieren sich auf das Leasinggeschäft. Im kommenden Jahr könnte die Ausgabe von Berichtigungsaktien beschlossen werden. Womöglich gibt es zusätzlich eine Bardividende. Damit könnte Albis zu einem starken Dividendentitel werden. Markteng und hochspekulativ. Streng limitiert ordern.
Grenke
Teurer Überflieger
Grenke ist einer der Stars am deutschen Aktienmarkt. In den vergangenen fünf Jahren zog die Aktie um über 400 Prozent an. Das Geschäftsmodell bleibt aussichtsreich. Der SDAX-Konzern dürfte seine Gewinne in den kommenden Jahren weiterhin kräftig steigern. Inzwischen ist das Papier nicht mehr günstig. Investierte Anleger bleiben dabei, setzen aber einen Stopp zur Absicherung.Ausgewählte Hebelprodukte auf ALBIS Leasing
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Zadorozhnyi Viktor / Shutterstock.com, artem_ka / Shutterstock.com
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