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Infineon: "Wir sind kein Schnäppchen"

02.12.16 15:00 Uhr

Infineon: "Wir sind kein Schnäppchen" | finanzen.net

Der Chip-Konzern profitiert von der Revolution in der Autobranche und peilt höhere Margen an. Gegen Übernahmen sei man gewappnet, sagt Vorstandschef Reinhard Ploss.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Da gebe es nichts, antwortet Infineon-Chef Reinhard Ploss entspannt auf die Frage, ob sich Kaufinteressenten aus China, ähnlich wie beim LED-Chip-Anlagenbauer Aixtron oder Lichttechnikspezialisten Osram, gemeldet hätten. Gelassen ist Ploss vermutlich auch, weil die Münchner nach der Integration des US-Konzerns International Rectifier (IR), der sogenannte Leistungshalbleiter entwickelt, auch an die US-Raumfahrtindustrie liefern.



Damit dürfte Infineon für die USA ein sicherheitsrelevantes Unternehmen sein - also quasi tabu für Käufer aus China. Darüber hat der DAX-Konzern auch chipbasierte Datenverschlüsselungstechniken, Smartcards und elektronische Bausteine für Personalausweise und Reisepässe im Portfolio. Auch die Bundesregierung dürfte deshalb bei einer Offerte aus dem Reich der Mitte ihr Veto einlegen.

Warum die Münchner aber auch außerhalb Chinas Blicke auf sich lenken, macht ihr Portfolio klar. Als Entwickler von Chips für Auto- und Industriekonzerne ist Infineon in jenen Nischen des globalen Chipmarkts stark, in denen Experten während der nächsten Jahre das stärkste Wachstum erwarten. Zu den Trends, die den Zuwachs bringen, gehören Elektromobilität, digitalisierte Produktionstechniken, das Internet der Dinge und die hierzulande beschlossene Energiewende. Infineon liefert Chips für die regenerative Stromproduktion.


Besonders dynamisch entwickelt sich die größte Sparte Autochips. Die Münchner sind weltweit der drittgrößte Hersteller. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr (bis Ende September) legte der Umsatz hier um 13 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro zu. Elektromobilität und autonomes Fahren liefern die Hälfte des Wachstums. Mit Bosch hat man ein Radarsystem für autonomes Fahren entwickelt. Und mit dem Zukauf der niederländischen Firma Innoluce wird Infineon mit seinen Radarchips auch Systeme liefern, die via Laser Abstand und Geschwindigkeit von Objekten erfassen - auch bei Dunkelheit und Regen, wo kamerabasierte Systeme an Grenzen stoßen.

Ploss zeigt mit "Zukäufen entlang der industriellen Logik", wie er es nennt, Gespür für versteckte Spezialisten. Die US-Leistungshalbleiterhersteller IR und Wolfspeed sind in der Öffentlichkeit wenig bekannt, aber sie haben Infineon als globale Nummer 1 für Halbleiter, die Spannungen regeln, gestärkt.


Vorteil für Aktionäre: Das größere Geschäft mit Leistungschips lastet die effiziente Chipfertigung auf 300-mm-Dünnwafern in Dresden besser aus. Infineon traut sich eine höhere Profitabilität zu und peilt statt 15 Prozent operative Marge über den gesamten Zyklus hinweg künftig 17 Prozent an. Im laufenden Geschäftsjahr sollen es 16 Prozent werden. Der Umsatz soll "rund sechs Prozent" zulegen. Infineon werde wieder schneller wachsen als der Markt, sagt Ploss.

In der teuren Fertigung sieht der Manager auch einen Schutz gegen Übernahmen aus den USA: "Wir sind kein Schnäppchen. Zuerst muss jemand zeigen, dass er es besser kann", sagt der Chef.

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Bildquellen: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images, Sean Gallup/Getty Images

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