Euro am Sonntag-Analyse

Deutsche Bank: Jetzt geht es ans Eingemachte

30.04.18 09:19 Uhr

Deutsche Bank: Jetzt geht es ans Eingemachte | finanzen.net

Der neue Deutsche Bank-Vorstandschef Christian ­Sewing will das Investmentbanking schrumpfen. Ein ­drastischer Schnitt, aber die letzte Chance zur Kehrtwende.

Werte in diesem Artikel
Aktien

16,24 EUR -0,24 EUR -1,46%

Indizes

19.884,8 PKT -85,1 PKT -0,43%

von Birgit Haas, Euro am Sonntag Bereits 300 Mitarbeiter soll die Deutsche Bank in den USA gekündigt haben, bis Freitag sollen 100 weitere Köpfe rollen, heißt es aus Finanzkreisen. Die geschassten US-Invest­mentbanker sind der erste Tribut an die Strategie des neuen Vorstandschefs Christian Sewing. Er setzt um, was große Aktionäre ­immer wieder gefordert hatten: Er verkleinert das Investment­banking.



In den USA und in Asien will ­Sewing Finanzierungs- und Beratungsgeschäfte einstellen, die nicht von internationaler beziehungsweise europäischer Bedeutung sind. Zudem soll das Zinsgeschäft in den USA mit Krediten und Einlagen reduziert werden - außer es ist für europäische Kunden wichtig. Zu guter Letzt überprüft der Vorstand das weltweite Aktiengeschäft auf seine Ertragsstärke.

Die Entscheidung ist ein Paukenschlag. Nicht nur weil die Deutsche Bank damit eine Liga absteigt und die einst globalen Ambitionen auf Europa beschränkt. Sie bedeutet nichts Geringeres als einen Kulturwandel, denn sie schmälert die Macht der Investmentbanker, die der Deutschen Bank seit der Finanzkrise viele Rechtsstreitigkeiten eingebrockt haben und zudem enorme Kosten verursachten. Geht Sewings Plan auf, trägt das Investmentbanking künftig nur noch 35 Prozent zum Umsatz bei.

Harter Sparkurs angekündigt

Auch in den Zahlen zum ersten Quartal ist das Investmentbanking noch dominierend: Zu den Gesamt­erträgen von sieben Milliarden Euro steuerte das Segment 3,8 Milliarden Euro bei. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Volumina jedoch um 13 Prozent abgeschmolzen. Die Gesamterträge hingegen schrumpften "nur" um fünf Prozent. Der Nachsteuer­gewinn lag bei 120 Millionen Euro, einem Minus von 79 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig stiegen die Kosten um zwei Prozent auf 6,5 Milliarden. Das bedeutet: Im ersten Quartal musste die Deutsche Bank für jeden verdienten Euro 91 Cent ausgeben. Das Ergebnis lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten.

Sewing will nun sparen, etwa indem die Bank weniger Geld für externe Dienstleister ausgibt. Zudem verkleinert Sewing den Vorstand und baut Doppelspitzen ab.



Re­struk­turierung und Personalabbau sollen nicht mehr als 300 Millionen zusätzlicher Kosten verursachen und der Gesamtaufwand 2018 die geplanten 23 Milliarden Euro nicht überschreiten - trotz der Kündigung teurer Banker und Manager. Das Sparziel klingt noch nach der alten Deutschen Bank: ­etwas überambitioniert.



___________________________

Ausgewählte Hebelprodukte auf Deutsche Bank

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Deutsche Bank

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Martin Good / Shutterstock.com, nitpicker / Shutterstock.com

Nachrichten zu Deutsche Bank AG

Analysen zu Deutsche Bank AG

DatumRatingAnalyst
13.12.2024Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
06.12.2024Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
14.11.2024Deutsche Bank BuyWarburg Research
13.11.2024Deutsche Bank BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
13.12.2024Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
06.12.2024Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
14.11.2024Deutsche Bank BuyWarburg Research
13.11.2024Deutsche Bank BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
12.08.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
29.04.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
25.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
23.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
27.07.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
04.07.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
28.04.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
03.02.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
06.01.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Deutsche Bank AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"