Euro am Sonntag-Analyse

Bayer: Baumanns Projekt wird appetitlicher

11.01.17 09:30 Uhr

Bayer: Baumanns Projekt wird appetitlicher | finanzen.net

Der Bayer-Konzern kommt bei der Übernahme des Saatgut-Riesen Monsanto voran. Der erzielt unterdessen wieder Gewinne. Für Anleger eine Chance.

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von Florian Westermann, Euro am Sonntag

Der Saatgutriese Monsanto schreibt wieder schwarze Zahlen. Dank des starken Südamerika-Geschäfts erzielte der Konzern im ersten Geschäftsquartal einen Nettogewinn von 29 Millionen Dollar. Im selben Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 253 Millionen Dollar angefallen. Für das laufende Gesamtjahr rechnen Analysten mit einem kräftigen Gewinnanstieg um 40 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar. Bei den Anlegern kamen die Ergebnisse gut an. Die Zahlen dürften auch bei Bayer-Chef Werner Baumann für Erleichterung sorgen - schließlich will der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern den amerikanischen Saatguthersteller schlucken.

Größter Zukauf der Geschichte

Nach monatelangem Ringen einigten sich Bayer und Monsanto im September auf einen Übernahmepreis von 128 Dollar je Aktie oder 66 Milliarden Dollar. Damit wäre der geplante Monsanto-Deal nicht nur die größte Akquisition in der mehr als 150-jährigen Firmengeschichte von Bayer, sondern auch der größte Zukauf eines deutschen Unternehmens im Ausland. Baumann rechnet mit erheblichen Synergien, die dem Konzern eine attraktivere Dividendenpolitik erlauben würden. Außerdem stellt der Bayer-Boss ein Wachstum der Sparte über dem Marktdurchschnitt in Aussicht.


Die Monsanto-Aktionäre gaben ihre Zustimmung Mitte Dezember. Nun liegt es an den Kartellbehörden rund um den Globus, die Fusion zu genehmigen. Ganz ohne Zugeständnisse wird Baumann die Transaktion nicht durchboxen können. Mit einem kombinierten Umsatz von 23 Milliarden Euro für 2015 entsteht mit dem Zusammenschluss der weltgrößte Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln. Gleichzeitig sinkt die Zahl der großen Anbieter durch die Fusionen der US-Chemieriesen Dow Chemical und DuPont und der Übernahme der Schweizer Syngenta durch ChemChina.

Weniger Anbieter könnten zu steigenden Preisen für Saatgut und Pflanzenschutzmittel führen, fürchten viele Landwirte. Die Kartellwächter dürften den Bayer-Monsanto-Deal deshalb ganz genau unter die Lupe nehmen, zumal die Bauern in den USA eine starke Lobby besitzen.


Baumann rechnet damit, Geschäftsbereiche mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro Umsatz abstoßen zu müssen. Sollten die Behörden dem Bayer-Lenker mehr abverlangen, kann der den Deal platzen lassen. Das wäre aber nicht nur eine persönliche Niederlage, sondern käme die Leverkusener auch teuer zu stehen. Scheitert die Übernahme, müssten die Rheinländer zwei Milliarden Dollar - rund 40 Prozent des für 2016 erwarteten Gewinns - an die Amerikaner überweisen.

Baumann wird alles daransetzen, die Transaktion unter Dach und Fach zu bringen. Das soll bis Ende 2017 passieren. Doch Anleger sind skeptisch. Aktuell notiert der Aktienkurs von Monsanto fast ein Fünftel unter dem Bayer-Gebot. Die Analysten der US-Bank JP Morgan rechnen indes wie geplant mit einem erfolgreichen Abschluss bis Jahresende. Läuft alles nach Plan, dürfte das dem Bayer-Kurs neuen Schub verleihen.

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Bildquellen: Gil C / Shutterstock, Bayer AG

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