Siemens: Kursschub dank neuer Dynamik
Der Siemens-Konzern spürt die Schwäche des einstigen Gewinnbringers Power und Gas zwar deutlich. Doch gleichzeitig zeigen Industrie-Automatisierung und Software große Stärke.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Der Nettogewinn steigt wegen Einmaleffekten, der Umsatz stagniert, der Auftragseingang ist leicht unter Vorjahr - alles in allem klingt das nicht nach einer Glanzleistung, die Deutschlands größter Industriekonzern von Januar bis März ablieferte. Die Börse aber reagierte positiv, fast schon euphorisch auf die Siemens-Zahlen: Der Kurs sprang stark an, die Aktie setzte sich an die Spitze des DAX und überwand wichtige Marken wie die 200-Tage-Durchschnittslinie.
Maues Quartal und Kursschub? Der Widerspruch besteht nur scheinbar. Seit Wochen beherrschten negative Schlagzeilen aus der schwächelnden Energiesparte Power und Gas bei Siemens die Medien. Der Standort Görlitz sollte geschlossen werden, ein massiver Jobabbau weltweit und vor allem in Deutschland war angekündigt. Der Grund: Das Geschäft mit großen Gasturbinen, einst einer der Gewinnbringer des Konzerns, stürzt ab, nicht zuletzt wegen der deutschen Energiewende.
Just am Tag vor Bekanntgabe der Quartalszahlen gab es hierzu noch Neues: Siemens schont Görlitz, harte Einschnitte wird es in der Sparte dennoch geben. Wie viel das den Konzern kosten wird, dazu sagte Finanzchef Ralf Thomas, der anstelle von Siemens-Boss Joe Kaeser das Ergebnis präsentierte, nichts. Die Details der Restrukturierung werden in den kommenden Monaten erst ausgehandelt.
Die Schwäche des Energiegeschäfts trat in den Zahlen deutlich zutage: Um rund 75 Prozent brach das Ergebnis von Power und Gas ein, Umsatz und Auftragseingang sanken ebenfalls drastisch.
Helles Glanzlicht
Doch das ist nur die eine Seite von Siemens. Herausragend gut läuft es in der Sparte Digital Factory (DF), in der die Münchner die Industrieautomatisierung und das neue Softwaregeschäft um die Digitalisierungsplattform Mindsphere gebündelt haben. Hier hat Siemens zuletzt viel investiert, hier sind die Münchner inzwischen weltweit spitze. Die hohe Nachfrage der Industriekunden nach den digitalen Spiegelbildern ihrer Produktionsprozesse, welche die Planung, Entwicklung und Fehlerbehebung deutlich erleichtern, zahlt sich aus: Der Gewinn von DF sprang um 40 Prozent an. Das glich die Schwäche in den Energiesparten aus.
Die Aussichten bleiben laut Finanzchef Thomas gut. Der Erfolg ist nachhaltig. "Siemens’ industrielles Kerngeschäft profitiert nicht nur von der Konjunktur. Die strukturelle Stärke des Portfolios und insbesondere der steigende Softwareanteil kommt hier zum Vorschein", lobt Günther Hollfelder, Analyst der Baader Bank.
Das operative Geschäft lief insgesamt stark. Die Schwäche beim Auftragseingang war optischer Natur, im Vorjahr hatte ein großer Auftrag in der Windkraftsparte im Volumen von 1,4 Milliarden Euro die Basis erhöht. Auch das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz stimmt, es deutet auf künftig wachsende Geschäfte. Und vor allem bei der Profitabilität überraschte Siemens positiv. "Beinahe alle Sparten haben die Erwartungen hinsichtlich der operativen Marge übertroffen. Insgesamt schlug sich Siemens hier deutlich besser als erwartet", so Hollfelder.
Schöne Abrundung des Quartalstermins für Aktionäre: Die Nettogewinnprognose wurde erhöht, der Korridor wurde von 7,20 bis 7,70 Euro auf 7,70 bis acht Euro je Aktie geliftet. Daran hatte allerdings auch ein positiver Einmaleffekt in Höhe von 750 Millionen Euro seinen Anteil, der durch die Umbettung von Aktien des französischen Softwarekonzerns Atos aus der Bilanz der Siemens AG in den Pensionsfonds entstand.
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