McDonald's: Schnell bestellen, schnell essen
Die Fastfoodkette McDonald’s legt überraschend leckere Zahlen für das erste Quartal vor. Der Umsatz schrumpfte zwar - doch ausgerechnet das ist eine gute Nachricht für Anleger.
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von Floriana Hofmann, Euro am Sonntag
Essen bestellen, ohne mit einem Mitarbeiter kommunizieren zu müssen. An den Selbstbedienungssäulen der Schnellrestaurantkette McDonald’s ist das Normalität: Die Kunden wählen über einen Touch-Bildschirm das gewünschte Menü, können es individuell verändern und bezahlen direkt mit Karte. Sie bekommen einen Abholschein, mit dem sie das Essen am Tresen abholen, wenn es fertig ist.
In Deutschland gibt es solche Terminals bereits in mehr als 660 der insgesamt fast 1.500 Restaurants, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Das Geschäft sei im ersten Quartal dieses Jahres hierzulande gut gelaufen, hieß es bei der Bekanntgabe des Quartalsberichtes. Der Umsatz und die Zahl der Gäste seien deutlich gestiegen. Konkrete Zahlen zum Geschäft in Deutschland gab der Burgerbrater wie üblich nicht bekannt.
Auf dem US-Heimatmarkt hat die weltgrößte Fastfoodkette mit starker Konkurrenz von Ketten wie Burger King, Five Guys oder Taco Bell zu kämpfen. Der Absatz in US-Restaurants, die seit mindestens 13 Monaten geöffnet waren, stieg in diesem Quartal dennoch um 2,9 Prozent. Weltweit wuchsen die Quartalserlöse in den Filialen sogar um 5,5 Prozent. Analysten hatten mit einem Plus von lediglich 3,9 Prozent gerechnet.
Im gesamten Konzern lief es zu Jahresbeginn besser als erwartet. McDonald’s übertraf die Schätzungen auch beim Umsatz. Der US-Konzern setzte 5,1 Milliarden US-Dollar um, das waren neun Prozent weniger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang: McDonald’s gibt immer mehr Restaurants an Franchisenehmer ab, was den Umsatz drückt. Ende des vergangenen Jahres wurden weltweit 90 Prozent der Restaurants so geführt. McDonald’s will dem Geschäftsbericht von 2017 zufolge diese Zahl auf 95 Prozent steigern.
Franchising immer wichtiger
Denn der US-Konzern verdient seine Brötchen beileibe nicht nur mit dem Verkauf von Burgern und Pommes - Franchisinggebühren sind für die Amerikaner das Hauptgeschäft. Das Prinzip: Der Konzern betreibt die Restaurants nicht selbst. Selbstständige Unternehmer bauen mit ihrem Geld die Filialen auf und führen sie danach eigenverantwortlich. Sie erhalten gegen eine Gebühr das Recht, das Geschäftskonzept und die Marke von McDonald’s am Standort zu nutzen. Neben den hohen Investitionen in die Ausstattung der Restaurants müssen sie monatlich wiederkehrende Lizenzgebühren entrichten, bei McDonald’s sind das fünf Prozent des Filialumsatzes. Dazu kommen Werbegebühren und eine Pacht, die abhängig vom Standort beziehungsweise Umsatz ist. Denn meist gehören die Immobilien McDonald’s.
Der US-Burgerbrater trägt durch dieses System weniger unternehmerisches Risiko, spart Kosten und erzielt höhere Margen. Die Strategie ist erfolgreich: Die Schnellrestaurantkette steigerte den Gewinn zum Jahresbeginn um 13 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar. Treiber waren die boomenden Geschäfte in Deutschland und Großbritannien. Zudem lockten die günstigen Kombimenüs mehr Hungrige in die Restaurants. "Immer mehr Kunden stellen fest, dass wir ein besseres McDonald’s werden", sagt Firmenlenker Steve Easterbrook, der den Konzern umbaut und auf neue Technologien wie Lieferdienste oder mobiles Bezahlen setzt - oder die besagten Selbstbedienungssäulen.
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