Linde-Aktie: Wie die Chancen der neuen Linde stehen
Diese Woche findet die letzte Hauptversammlung der Linde AG statt. Was Aktionäre, die noch nicht umgetauscht haben, wissen müssen.
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von Annika Kintscher, Euro am Sonntag
Die Juristen arbeiten bereits unter Hochdruck. Am Mittwoch findet die letzte Aktionärsversammlung der Linde AG statt. Das wird keineswegs eine Alibiveranstaltung ohne Teilnehmer, denn nicht alle alten Linde-Aktien wurden zum Umtausch eingereicht. Knapp acht Prozent des Kapitals sind noch im Umlauf. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. Dezember soll nun über die Zahlung einer angemessenen Barabfindung an die Minderheitsaktionäre abgestimmt werden. Bei dem sogenannten Squeeze-out soll jeder Anteilseigner 188,24 Euro je Aktie erhalten.
Hier kommen die Juristen ins Spiel: Es ist davon auszugehen, dass der Beschluss von manchem Minderheitsaktionär angefochten wird, um einen höheren Preis zu erzielen. In einem sogenannten Spruchverfahren können Minderheitsaktionäre die Abfindungszahlung vor Gericht überprüfen lassen. "Sollte der Squeeze-out durchgehen, werden wir selbstverständlich ein Spruchverfahren initiieren und den Preis noch mal überprüfen lassen", sagt Georg Issels, Vorstandsmitglied der Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. Die Aktie der Linde AG ist die zweitgrößte Position im Portfolio der Kölner.
Issels glaubt, gute Argumente für ein Verfahren zu haben. Die Höhe der Barabfindung berechnet sich auch aus dem durchschnittlichen Dreimonatskurs der Aktie, rückwirkend ab dem Zeitpunkt, ab dem der Großaktionär mehr als 90 Prozent der Anteile hält. Da sieht Issels den Knackpunkt. "Man hat hier aber laut Gutachten einen Kurs gewählt, der als Stichtag einen Zeitpunkt nimmt, an dem der neue Großaktionär noch nicht Eigentümer dieser Aktien war", erklärt der Vorstand. Die Höhe der potenziellen Nachbesserung könne er nicht beziffern, er hält sie aber für sehr attraktiv.
Anspruch für Aktionäre
Aktionäre, die sich abfinden lassen, erhalten in aller Regel einen Anspruch auf eine Ausgleichszahlung, falls ein Kläger wie Scherzer & Co. im Spruchverfahren einen höheren Preis aushandelt. Deshalb können die Aktien über den Angebotspreis steigen. Aktionäre der AG müssen abwägen, ob sie verkaufen oder auf den Anspruch setzen.
Auswirkungen auf die zum Ende Oktober vollzogene Fusion hat das Ganze nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die zum Umtausch eingereichten Aktien in Papiere der neuen Linde plc umgewandelt.
Gelistet ist diese im DAX, im Euro Stoxx 50, im amerikanischen S & P 500 und - mit Wirkung zum 24. Dezember - im Stoxx Europe 50, der auch Unternehmen umfasst, die nicht in Euro notieren. Das Papier ersetzt die britische Bank Barclays. Damit ist Linde plc das achte Unternehmen aus dem DAX, das auch Teil des Stoxx Europe 50 wird.
Durch den Zusammenschluss steigt Linde plc zum weltgrößten Anbieter von Industriegasen auf. 2017 hätte das Unternehmen, das vom bisherigen Praxair-Chef Steve Angel geführt wird und dessen Verwaltungsratschef der ehemalige Linde-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle ist, einen kombinierten Umsatz von 25 Milliarden Euro erzielt. Der bisherige Weltmarktführer Air Liquide kam auf einen Umsatz von 20 Milliarden Euro.
Die weitaus bessere Marktposition von Linde plc wurde teuer erkauft, denn die Fusion brachte starke Einschnitte mit sich. So forderten die Kartellbehörden von der alten Linde fast den gesamten Verkauf des US-Geschäfts. Insgesamt trennten sich die Gasehersteller von Firmenteilen mit einem Umsatz von vier Milliarden Euro - die Schmerzgrenze des Managements hatte ursprünglich bei 3,7 Milliarden Euro gelegen.
Laut Reitzle, der als Verwaltungsratschef mehr operativen Einfluss hat, belaufen sich die jährlichen Synergien auf etwa 1,1 Milliarden Euro. Durch die Fusion sei ein breiteres und besser ausgewogenes Endmarktportfolio entstanden.
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Bildquellen: Linde Group, Linde
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28.10.2024 | Linde Outperform | Bernstein Research | |
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09.09.2024 | Linde Neutral | UBS AG |
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28.10.2024 | Linde Outperform | Bernstein Research | |
11.10.2024 | Linde Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.08.2024 | Linde Buy | Jefferies & Company Inc. | |
06.08.2024 | Linde Kaufen | DZ BANK | |
02.08.2024 | Linde Outperform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.12.2024 | Linde Neutral | UBS AG | |
31.10.2024 | Linde Neutral | UBS AG | |
09.09.2024 | Linde Neutral | UBS AG | |
28.08.2024 | Linde Hold | Jefferies & Company Inc. | |
28.08.2024 | Linde Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.02.2023 | Linde Reduce | Baader Bank | |
19.01.2023 | Linde Reduce | Baader Bank | |
27.10.2022 | Linde Reduce | Baader Bank | |
25.10.2022 | Linde Reduce | Baader Bank | |
18.10.2022 | Linde Reduce | Baader Bank |
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