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Alphabet-Aktie: ABC-Schütze muss nachsitzen

06.07.17 09:30 Uhr

Alphabet-Aktie: ABC-Schütze muss nachsitzen | finanzen.net

Der Webriese Alphabet kann die Rekordstrafe der EU finanziell verkraften, die Wall Street blieb trotz möglicher weiterer Sanktionen cool. Doch mittelfristig braucht der Konzern ein breiteres Geschäft.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Es ist eine hohe Zahl: Gut 2,4 Milliarden Euro Bußgeld hat die Wettbewerbsbehörde der EU der - außerhalb Chinas - weltweit dominierenden Internetsuchmaschine Google aufgebrummt. Die Begründung für die mit Abstand höchste Strafe der Europäer gegen ein Unternehmen: Google, nach dem Umbau des Unternehmens eine Tochter der US-Holding Alphabet, missbrauche seine marktbeherrschende Stellung in allen Ländern des europäischen Wirtschaftsraums, um die eigene Preissuchmaschine gegenüber anderen zu bevorzugen.

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Laut Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager platziert Google die Ergebnisse des eigenen Preisvergleichsprogramms auf der ersten Seite, jene konkurrierender Webseiten erst ab Seite 4. So weit hinten suchen die meisten Internetnutzer nicht. Darüber hinaus prüft die EU in weiteren Verfahren ein ähnliches Agieren von Google auf mobilen Geräten, auf denen das konzerneigene Betriebssystem Android läuft. Auch die Praktiken des Google-Werbedienstes Adsense stehen auf dem Prüfstand. Das könnte zu weiteren Strafen führen. Alphabet erwägt Einspruch gegen die Rekordstrafe.

Finanziell wird die Strafe den Technologiekonzern nur vo­rübergehend belasten. Die Kalifornier verfügen über mehr als 90 Milliarden Dollar Finanz­reserven. Das Unternehmen verdiente im vergangenen Jahr netto 24 Milliarden Dollar.
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Sollte Google sein Verhalten bei Preisvergleichsdiensten jedoch nicht binnen 90 Tagen ändern, behält sich die EU das Recht auf zusätzliche Strafen vor. Von bis zu fünf Prozent des Tagesumsatzes bei Google ist die Rede. Das wären um die 200 Millionen Dollar pro Tag. Je nachdem, wie lange der Verstoß andauert, könnte da einiges zusammenkommen.

Branche sieht genau hin

In der Internetbranche dürfte der weitere Verlauf aufmerksam beobachtet werden. Gesetze bieten dem US-Konzern jedoch Spielraum, um die Auswirkung der Sanktionen zu begrenzen. "Wenn Alphabet nachweisen kann, dass zusätzliche Sanktionen Googles Geschäft nachhaltig schädigen, könnten sie ausgesetzt werden", sagt Renato Nazzini, Rechtsexperte vom King’s College in London.

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Alphabets Abhängigkeit vom Geschäft mit Onlinewerbung, das auch mit Preissuchmaschinen gefördert wird, ist groß. Zusammen mit der Onlinevideoplattform YouTube bringt es mehr als 90 Prozent von Umsatz und Gewinn. Die EU-Sanktionen treffen damit das Kerngeschäft der Kalifornier. Die Bank Macquarie zeigte sich in einer Analyse "so besorgt wie nie" seit dem Börsengang von Google 2004. Die Strafen könnten den Konzern zur Änderung seiner Strategie bewegen. Das allerdings würde das von Analysten erwartete Gewinnwachstum bremsen.

Immerhin entwickelt sich das Cloud-Geschäft als weiterer Gewinnbringer. Die Webdienste haben in der Holding die höchsten Zuwächse. Dazu zählt etwa der Fotodienst Picasa, bei dem Kunden ihre Bilder speichern und dort auch nutzen können. Ob dies heftige Dämpfer im Kerngeschäft kurzfristig kompensieren kann, ist fraglich.

Dank seiner finanziellen Stärke kann Alphabet sein Geschäft langfristig sicher auf weitere Märkte ausdehnen. Einer davon dürften autonom fahrende Fahrzeuge sein. Soeben hat der Webriese dem US-Autovermieter Avis das Flottenmanagement für die selbstfahrenden Autos der Alphabet-Tochter Waymo übertragen. In diesem Bereich scheinen sich die Dinge schon zu beschleunigen.

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Bildquellen: Alphabet Inc., tanuha2001 / Shutterstock.com

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