Google-Mutter Alphabet mit mehr Umsatz - Aktie von steigenden Ausgaben belastet
Die Google-Mutter Alphabet hat zum Jahresende dank sprudelnder Werbeeinnahmen im Weihnachtsgeschäft rund neun Milliarden Dollar verdient.
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Doch dem hohen Gewinn und einem satten Umsatzplus stehen auch kräftig gestiegene Kosten gegenüber. 2018 investierte der Online-Riese mehr als doppelt so viel Geld in seine Infrastruktur wie im Vorjahr. Ziel ist es zwar, auch in Zukunft starkes Wachstum zu liefern. Dennoch bereiten die hohen Ausgaben den Anlegern Sorgen.
Im vierten Quartal steigerte Alphabet den operativen Gewinn im Jahresvergleich um 6,5 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar (7,2 Mrd Euro), wie der Internetkonzern am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Das Nettoergebnis betrug sogar 8,9 Milliarden Dollar, hier war im Vorjahr noch ein großer Verlust wegen einer hohen Abschreibung aufgrund der US-Steuerreform angefallen.
Der Umsatz legte um 22 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar zu. Damit konnte Alphabet die Erwartungen der Wall Street insgesamt übertreffen.
Denn noch stärker als das Betriebsergebnis und die Erlöse kletterten die Ausgaben, hier gab es einen Anstieg um über ein Viertel auf 31,1 Milliarden Dollar.
So lässt sich Alphabet etwa seine auf die Zukunft ausgelegten Ideen, die getrennt vom Suchmaschinengeschäft der Tochter Google unter der Bezeichnung "andere Wetten" geführt werden, immens viel Geld kosten. Der operative Quartalsverlust der Sparte, zu der beispielsweise die Roboterwagen-Firma Waymo zählt, wurde um über 77 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar ausgeweitet. Dabei stiegen die Erlöse hier lediglich um 17 Prozent an und trugen mit 154 Millionen Dollar nach wie vor kaum nennenswert zum Gesamtumsatz des Konzerns bei. Alphabet ist gerade dabei, einen ersten kommerziellen Robotaxi-Service in einem Vorort der Stadt Phoenix in Arizona zu starten.
Zum Geschäft der Videoplattform YouTube hieß es lediglich, sie habe einen soliden Beitrag zu den Quartalszahlen geleistet, sowohl durch Werbung als auch durch Erlöse aus den neuen Abo-Angeboten. Zugleich müsse Google im Wettbewerb mit Netflixund Co mehr Geld für exklusive Inhalte ausgeben. Konkrete Zahlen gab es abermals nicht. Google-Chef Sundar Pichai betont zugleich, dass Nutzer zu YouTube nicht nur wegen der Unterhaltung kämen, sondern auch, um sich zu informieren - und darin liege eine Langzeit-Geschäftsmöglichkeit.
Bislang spielt Googles Werbegeschäft den Großteil der Erlöse des Konzerns ein. Doch Alphabet setzt zunehmend auf andere Umsatzquellen wie den boomenden Markt für Cloud-Services mit Speicherplatz und IT-Diensten im Netz. Um hier nicht von den Rivalen Amazon und Microsoft abgehängt zu werden, fließt viel Geld etwa in Datenzentren und andere Tech-Infrastruktur. Das trug 2018 zu einem massiven Anstieg der Investitionsausgaben um 102 Prozent auf 25,1 Milliarden Dollar bei.
Alphabets Umsatz wuchs im vergangenen Geschäftsjahr um 23 Prozent auf 136,8 Milliarden Dollar. Der Überschuss stieg von 12,7 Milliarden auf 30,7 Milliarden Dollar. Finanzchefin Ruth Porat freute sich über das starke Wachstum und kündigte zugleich an, angesichts "großartiger Gelegenheiten" auch künftig "fokussierte Investitionen" in Talente und Infrastruktur zu tätigen, um Nutzern, Werbekunden und Partnern weltweit weiter "außergewöhnliche" Produkte zu liefern. In einer Konferenzschalte mit Investoren versicherte sie nach Vorlage der Bilanz aber, die Ausgaben aufmerksam im Blick zu behalten.
Zwischenzeitlich büßte die Aktie am Dienstag zeitweise 1,04 Prozent auf 1.121,00 US-Dollar ein, am Ende setzte aber eine Erholung ein und der Anteilsschein schloss mit einem Plus von 1,17 Prozent bei 1.146,00 Dollar.
MOUNTAIN VIEW (dpa-AFX)
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