Rheinmetall erzielt etwas besseres Jahresergebnis - Aktie gefragt
Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall hat im vergangenen Jahr stark vom steigenden Sicherheitsbedürfnis in vielen Ländern profitiert.
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Deshalb und angesichts von Sparbemühungen, der Euroschwäche und der steigenden Nachfrage nach Fahrzeugtechnik verbesserte Rheinmetall den Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Gesamtjahr um 181 Prozent auf 287 Millionen Euro. Wie darüber hinaus aus den am Freitag vorgelegten vorläufigen Geschäftszahlen hervorgeht, steigerte der Konzern den Umsatz von 4,69 Milliarden Euro im Vorjahr auf 5,18 Milliarden Euro.
Die Entwicklung fällt damit noch etwas besser aus als erwartet. Analysten waren nach den von Dow Jones Newswires zusammengetragenen Schätzungen im Durchschnitt von einem EBIT von 273 Millionen Euro ausgegangen. Den Umsatz schätzten die Branchenexperten auf 5,11 Milliarden Euro. Rheinmetall selbst hatte im November Erlöse von rund 5,1 Milliarden Euro und eine operative Gewinnspanne von etwas mehr als 5 Prozent vorausgesagt. Nach den nun vorgelegten Zahlen erreichte der Konzern eine EBIT-Marge von 5,5 Prozent, nach 2,2 Prozent im Vorjahr.
Vor allem im Geschäft mit Kriegsgerät hat sich Rheinmetall ganz erheblich verbessert. Die entsprechende Konzernsparte schaffte die Rückkehr in die Gewinnzone: Nach einem EBIT-Verlust von 67 Millionen Euro im Vorjahr erwirtschaftete sie 2015 einen operativen Gewinn von 90 Millionen Euro. Den Umsatz steigerte Rheinmetall im Rüstungsgeschäft um 16 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand der Sparte ging allerdings leicht zurück. Er lag am Jahresende bei 6,42 Milliarden Euro, nach 6,52 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.
Im Geschäft als Automobilzulieferer steigerte Rheinmetall den operativen Gewinn abermals auf einen Rekordwert. Der Konzernteil erwirtschaftete vor Steuern und Zinsen ein Ergebnis von 216 Millionen Euro, nach 184 Millionen Euro im Vorjahr. Der Gewinn verbesserte sich damit noch etwas stärker als der Umsatz, der von 2,45 Milliarden Euro auf 2,59 Milliarden Euro stieg. Die operative Rendite der Automobilsparte lag bei 8,3 Prozent, nach 7,5 Prozent im Vorjahr.
Bei der Berechnung der operativen Kennzahlen lässt Rheinmetall die Entwicklung seiner Joint Ventures in China außen vor. Das Ergebnis der Gemeinschaftsunternehmen fließt erst in den Nettogewinn ein. Über diesen machte Rheinmetall am Freitag keine Angaben. Einen gewissen Aufschluss über die Automobilaktivitäten des Konzerns in China gibt aber der dort erzielte Umsatz. Nach den Angaben von Rheinmetall steigerten die chinesischen Gemeinschaftsunternehmen ihre Erlöse 2015 um 25 Prozent auf 785 Millionen Euro. Dazu trugen allerdings vor allem Währungseffekte bei. Bereinigt um den Einfluss der Wechselkursschwankungen lag das Umsatzplus in China bei 7 Prozent.
"Rheinmetall hält Wort und schließt das Jahr 2015 erfolgreich ab", zitierte der Konzern am Freitag seinen Vorstandschef Armin Papperger. Das Unternehmen habe sich in beiden Sparten verbessert. Im lange schwierigen Geschäft mit Rüstungsgütern sei Rheinmetall "auf gutem Wege, auch im laufenden Jahr erfolgreich zu sein".
Eine konkrete Prognose für das angefangene Geschäftsjahr veröffentlichte Rheinmetall am Freitag aber nicht. Einen ausführlichen Geschäftsbericht will der Konzern am 17. März vorlegen.
Die Rheinmetall-Aktie legt im Freitagshandel (Xetra) zeitweise um rund 5 Prozent zu.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP//Getty Images
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