Munich Re federt Katastrophenschäden mit Finanzgeschäften ab - Aktie steigt
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat die hohen Katastrophenschäden des zweiten Quartals mit dem Verkauf von Tafelsilber abgefedert.
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Der Gewinn nach Steuern und Dritten fiel von 1,1 Milliarden Euro auf 974 Millionen Euro und lag damit deutlich über den von Analysten prognostizierten 556 Millionen Euro. Das Anlageergebnis der Munich Re stieg sogar von 2,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,75 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 1,8 Milliarden Euro gerechnet.
Im Gegensatz zu anderen Versicherern hatte sich die Munich Re ausreichend gegen die Gefahr eines Brexit abgesichert. So hatten die Münchener vor der Abstimmung der Briten über Europa ihr Aktieninvestment reduziert. Die leichte Übergewichtung in Dollar und Yen und gleichzeitige Untergewichtung in britischen Pfund sorgte für Währungsgewinne in Höhe von 340 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Allianz hatte allein wegen der Kursverluste ihrer Aktien im Portfolio nach dem Brexit-Votum eine Milliarde Euro abgeschrieben. Auch die Hannover Rück trafen die Folgen des Votums der Briten, aus der Europäischen Union auszusteigen, empfindlich.
Negativzinsen drücken Kapitalisierung der Munich Re
Die Solvenzquote der Munich Re sank im zweiten Quartal von rund 275 Prozent im Vorquartal auf 250 bis 260 Prozent, wie Finanzvorstand Jörg Schneider bei Bekanntgabe der Zahlen sagte. Damit erfüllt die Munich Re bei Weitem die nach "Solvency II" geforderte Deckungsquote von 100 Prozent und ist auch im Vergleich zu Versicherern wie die Allianz mit einer Quote von 186 Prozent komfortabel aufgestellt. Gleichwohl bleibt das Kapitalmarktumfeld schwierig, wie Schneider sagte.
Der Startschuss für das Regelwerk Solvency II war zu Jahresbeginn gefallen. Ziel der Vorschriften ist es, die Versicherer durch eine ausreichend gute Kapitalisierung widerstandsfähig gegen mögliche Erschütterungen in der Branche zu machen. Darüber hinaus soll der Verbraucherschutz verbessert und die Branche wettbewerbsfähiger gemacht werden.
Aktie gefragt
An der Börse werden die Zahlen der Munich Re positiv aufgenommen. Erfreut zeigen sich Händler in einer ersten Reaktion vor allem über das gute Anlageergebnis und die mit 99,8% besser als erwartet ausgefallene Schaden-Kosten-Quote in der Schaden- und Unfallrückversicherung. Im XETRA-Handel konnte die Aktie am Dienstag bis zum Handelsende 5,70 Prozent auf 161,30 Euro zulegen.
Hohe Schäden belasten
Insgesamt war das Quartal aber auch für die Munich Re schwierig. Die Negativzinsen und hohe Schäden hatten allen Versicherern zu schaffen gemacht. Vor allem die Waldbrände in Kanada und Erdbeben in Japan sorgten für höhere Belastungen. Die Gesamtbelastung durch Großschäden betrug 542 Millionen Euro im Vergleich zu 207 Millionen Euro im Vorjahr.Auch der Preisdruck in der Branche hält an. Dieser Trend bestätigte sich vor allem bei der Absicherung von Naturkatastrophen, die in der Erneuerungsrunde im Juli rund ein Fünftel des Gesamtvolumens ausmachten. Es gibt aber Anzeichen für eine Stabilisierung: Der Preisrückgang betrug nur noch 0,4 Prozent im Vergleich zu 2,1 Prozent im Vorjahr. Das Prämienvolumen blieb dank des Neugeschäfts nahezu stabil.
Der Umbau der Tochter Ergo schlug im zweiten Quartal mit netto 160 Millionen Euro zu Buche. "Damit legen wir die Grundlage für zukünftiges Wachstum sowie für einen signifikanten und nachhaltigen Beitrag zum Konzernergebnis", sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard. Noch machte die Tochter aber einen Verlust von 34 Millionen Euro im Vergleich zu einem Gewinn von 215 Millionen Euro im zweiten Quartal des Vorjahres.
Ausblick für Konzernergebnis bestätigt
Mit Blick auf das Gesamtjahr sieht sich die Munich Re auf gutem Weg, das angestrebte Konzernergebnis von 2,3 Milliarden Euro zu erreichen. Eine Änderung gibt es für die Tochter. Für das Segment Ergo Schaden/Unfall Deutschland erwartete die Munich Re zu Jahresbeginn eine Schaden-Kosten-Quote von 95 Prozent. Nun rechnen die Münchener wegen der anfallenden Investitionen mit einer Quote von 98 Prozent.DJG/mln/kgb
FRANKFURT (Dow Jones)
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13.12.2024 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Buy | UBS AG |
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17.01.2025 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.01.2025 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Hold | Jefferies & Company Inc. | |
10.01.2025 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
07.01.2025 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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10.08.2022 | Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Underperform | Credit Suisse Group | |
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