Erfolgsaktie strauchelt

Talfahrt geht weiter: Warum die Apple-Aktie seit dem Rekordhoch kontinuierlich abtaucht

14.11.18 22:12 Uhr

Talfahrt geht weiter: Warum die Apple-Aktie seit dem Rekordhoch kontinuierlich abtaucht | finanzen.net

Die Apple-Aktie galt in den vergangenen Jahren als verlässlicher Erfolgsgarant in vielen Anlegerdepots. Doch der Erfolgsmotor stottert: Seit dem Rekordhoch im Oktober musste der Anteilsschein ungewöhnlich kräftig Federn lassen.

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Die Apple-Aktie hat Anfang Oktober bei 233,47 Dollar ein Allzeithoch erreicht. Doch seitdem warten Investoren vergeblich auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends: Die Aktie hat nach dem Rekord knapp 20 Prozent eingebüßt und schloss am Mittwoch mit einem Abschlag von 2,82 Prozent bei 186,80 US-Dollar weit von seinen Höchstständen entfernt.

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Dabei ist es nicht nur der jüngsten Schwäche der US-Techwerte zu schulden, dass die Apple-Aktie derart stark unter die Räder kommt. Denn Anleger beobachten die Entwicklungen bei dem Techriesen mit Sorge.

iPhone bleibt Anlegersorge Nr. 1

Dabei ist es weiterhin die Sorge um eine schwache Nachfrage nach Apples Erfolgsprodukt iPhone, die Anleger und Investoren umtreibt. Denn noch immer ist Apple von seinem Wachstumstreiber abhängig, mit dem Smartphone erzielt der Technologiekonzern seit Jahren einen großen Teil seiner Erlöse und Gewinne.

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Schließlich ist Apples neuer Hoffnungsträger iPhone XR gerade erst rund zwei Wochen im offiziellen Verkauf und schon zum Start zeichnete sich wenig Enthusiasmus unter Apple-Käufern ab. Das Kaufinteresse hielt sich in Grenzen, lange Schlangen vor den Apple-Stores - in der Vergangenheit nach Produktlaunches üblich - blieben aus.

Das ging auch an Analysten nicht vorbei, die prompt ihre Absatzprognosen für das iPhone XR, das als Alternativgerät zu den (noch) höherpreisigen Modellen iPhone XS und iPhone XS Max positioniert wurde, nach unten anpassten. Aus Zuliefererkreisen war zu hören, Zulieferer hätten weniger oder gar keine Aufträge für das iPhone XR erhalten, Apple habe mit einer deutlich höheren Nachfrage gerechnet. Bei Zulieferer Foxconn seien 60 Produktionslinien für das iPhone XR eingerichtet worden - von denen aktuell nur rund 45 in Betrieb seien. Das bedeute, dass pro Tag rund 100 000 weniger Telefone produziert würden als es die vorherige optimistischere Prognose vorsah, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei".

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Auch wenn über den Grund für die Produktionskürzung weiter spekuliert wird - einige Analysten wollen Qualitätsprobleme bei Zulieferern ausgemacht haben, auf die Apple vorsorglich mit einer Kürzung der Aufträge reagiert haben könnte - weniger produzierte iPhone XR bedeuten auch, dass weniger der Geräte im überaus wichtigen Weihnachtsquartal über den Ladentisch gehen werden.

Zulieferer mit Gewinnwarnung

Zum Wochenstart kam dann eine weitere Hiobsbotschaft: Apple-Zulieferer Lumentum, zuständig für die in den iPhones verbaute Gesichtserkennungs-Technologie, hat seine Gewinn- und Umsatzprognose gesenkt. Statt einem Gewinn je Aktie zwischen 1,60 und 1,75 US-Dollar erwartet das Unternehmen nun nur noch ein EPS in der Spanne zwischen 1,15 und 1,34 US-Dollar. Auch die Umsatzprognose wurde kräftig von 403 bis 430 Millionen Dollar auf 335 bis 355 Millionen US-Dollar gesenkt.

Als Grund für den deutlich pessimistischeren Ausblick gab das Unternehmen an, einer der wichtigsten Kunden habe seine Aufträge gekürzt, die im aktuellen Quartal zur Auslieferung geplant waren. Neben Apple sind Lumentums andere Großabnehmer Ciena und Huawei - vor dem Hintergrund der Medienberichte in den letzten Wochen, wollten Anleger aber schnell Apple als Verantwortlichen für die Auftragsmisere bei Lumentum ausgemacht haben. Schließlich war der iPhone-Hersteller 2018 für rund 30 Prozent der Lumentum-Erlöse verantwortlich.

Dass mit dem britischen Chiphersteller IQE am Dienstag ein weiterer Zulieferer von Apple seine Jahresprognose kassiert hat, verstärkte die Skepsis auf Anlegerseite weiter.

Apple selbst befeuert Nachfrage-Sorgen

Die Tatsache, dass sich Apple nicht zu den Spekulationen äußerte, feuerte die Sorgen der Anleger zusätzlich an. Zumal der Techriese selbst bei der Vorlage seiner jüngsten Quartalsbilanz angekündigt hatte, künftig keine Absatzzahlen mehr für seine verkauften Geräte veröffentlichen zu wollen. Damit wird die Geschäftsentwicklung bei dem Konzern von Tim Cook ein gutes Stück weniger transparent.

Zeitgleich hatte Apple eine äußerst verhaltende Umsatzprognose für das wichtige Weihnachtsquartal veröffentlicht: Maximal 93 Milliarden US-Dollar sei an Erlösen im letzten Jahresviertel 2018 drin, hieß es. Anleger und Analysten hatten zuvor darauf gehofft, Apple könne beim Umsatz die 100 Milliarden-Dollar-Marke knacken, schließlich ist das Produktportfolio des Unternehmens zwischenzeitlich um einige hochpreisige Geräte erweitert worden.

Die jüngsten Hiobsbotschaften veranlassten sogar die US-Großbank Goldman Sachs, ihr Kursziel zu kappen: Analyst Rod Hall reduzierte die Umsatzprognosen um 3 Prozent auf 89 Milliarden Dollar, was am unteren Ende der Apple-eigenen Schätzungen liegt, beim Kursziel rechnet man nun statt mit 222 Dollar nur noch mit 209 Dollar.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Anton_Ivanov / Shutterstock.com, 1000 Words / shutterstock

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02.02.2024Apple UnderweightBarclays Capital
02.01.2024Apple UnderweightBarclays Capital
21.04.2021Apple SellGoldman Sachs Group Inc.
19.11.2020Apple SellGoldman Sachs Group Inc.

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