Porsche-Aktie im Rückwärtsgang: Analysten und Aktionäre wegen Umsatzrückgang besorgt
Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche ist wegen der Erneuerung mehrerer Modelle deutlich schwächer ins neue Jahr gestartet.
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Der Umsatz von Januar bis März schrumpfte im Jahresvergleich um mehr als ein Zehntel auf 9,01 Milliarden Euro, wie die Volkswagen-Tochter am Freitagabend in Stuttgart mit dem Börsenschluss mitteilte. Das operative Konzernergebnis lag mit 1,28 Milliarden Euro rund 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Analysten hatten im Schnitt geringere Rückgänge erwartet. Für die Porsche-Aktie ging es am Montag abwärts.
Das Papier verlor in der DAX-Schlussgruppe via XETRA zuletzt 3,01 Prozent auf 87,10 Euro. Trotz des Aufschwungs seit Anfang des Jahres, als die Aktie für knapp 80 Euro zu haben war, liegt der Kurs immer noch weit unter den Hochs von um die 120 Euro aus dem Sommer 2023. Analyst Stephen Reitman von Bernstein schrieb, das Erreichen seiner Schätzungen für das operative Ergebnis scheine nun schwieriger.
Porsche habe im ersten Quartal beim für den Umsatz maßgeblichen Absatz deutlich schwächer abgeschnitten, als es die Auslieferungen an Kunden angedeutet hätten, so Reitman. Das erkläre die verfehlten Erwartungen des Marktes zum Teil. Bei der operativen Marge sah er jedoch weiteren Erklärungsbedarf. Auch Experte Philippe Houchois von Jefferies verwies auf die gestiegene Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen in der Bilanz, was die Marge noch aufgehübscht habe.
Porsche-Chef Oliver Blume hatte die Erwartungen bereits im März gedämpft und von einem Übergangsjahr gesprochen. 2024 erneuern die Zuffenhausener vier ihrer sechs Modellreihen. Blume zufolge ist das die größte Modelloffensive in der Unternehmensgeschichte. Auf den Markt kommen neue Versionen des Panamera und des Elektrosportwagens Taycan sowie der vollelektrische Kompakt-SUV Macan. Der Klassiker 911 wird im Frühsommer aufgefrischt. Bereits Ende 2023 startete der neue Cayenne, das meistverkaufte Porsche-Modell.
Die Erneuerung der Modellpalette ließ die Kosten für Forschung und Entwicklung sowie Marketing demnach stark steigen. Der Prozess sei mit hohem Aufwand verbunden, sagte Porsche-Finanzchef Lutz Meschke laut Mitteilung. Investitionen und Produktanläufe von heute seien aber die Gewinne von morgen. "Im ersten Quartal haben wir kräftig Schwung geholt, um die Grundlage für zukünftige Erfolge zu schaffen."
Die Übergangszeit zwischen den Modellreihen zeigt sich auch in den Verkaufszahlen: Wie bereits bekannt, hatte der Autobauer von Januar bis März 77 640 Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden ausgeliefert - vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Absatzminus geht aber auch auf Probleme im wichtigsten Automarkt China und in Nordamerika zurück.
An seinen bereits zurückhaltenden Jahreszielen hält das Management fest - unter der Voraussetzung, dass sich die weltweit wirtschaftliche Lage nicht signifikant verschlechtert. 2024 rechnen die Zuffenhausener mit einem Umsatz zwischen 40 und 42 Milliarden Euro. Die operative Rendite, also der Anteil des Gewinns im Tagesgeschäft am Umsatz, soll 15 bis 17 Prozent erreichen - und damit weniger als 2023. Langfristig strebt Porsche einen Wert von mehr als 20 Prozent an. Im ersten Quartal betrug die Rendite 14,2 Prozent.
STUTTGART (dpa-AFX)
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Bildquellen: tratong / Shutterstock.com, THOMAS KIENZLE / Kontributor/Getty Images
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29.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
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