Enormer Gewinnzuwachs

FactSet: Diese 20 Unternehmen steigern ihre Gewinnschätzungen für 2018 um bis zu 183 Prozent

26.03.18 22:11 Uhr

FactSet: Diese 20 Unternehmen steigern ihre Gewinnschätzungen für 2018 um bis zu 183 Prozent | finanzen.net

Rund 80 Prozent der Unternehmen aus dem S&P 500 haben ihre Gewinnschätzungen für das Jahr 2018 nach oben korrigiert. Darunter verzeichnen die besten 20 Unternehmen Zuwachsraten zwischen 25 und 183 Prozent.

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Im Wesentlichen wurde der gegenwärtige Optimismus unter den US-Konzernen von zwei Faktoren unterstützt. Zum einen beflügelt der schwache US-Dollar die US-Exporte und zum anderen hilft die Steuersenkung, die US-Präsident Trump im Dezember unterzeichnete, den Unternehmen höhere Gewinne einzustreichen. Mit einer Absenkung der Körperschaftssteuer von 35 auf 21 Prozent bleibt mehr Geld bei den Unternehmen und der Gewinn pro Aktie steigt fast automatisch, sofern sich die fundamentalen Daten nicht verschlechtern und die Steuerersparnisse nicht für neue Investitionen aufgewendet werden. Allein für das erste Quartal 2018 wurden die Gewinnschätzungen pro Aktie der S&P 500 Unternehmen um durchschnittlich 5,6 Prozent erhöht.

Um die 20 optimistischsten US-Unternehmen aus dem S&P 500 zu ermitteln, hat sich das US-amerikanische Finanzdaten- und Softwareunternehmen Factset Research Systems die Unternehmen herausgepickt, die mit den üppigsten Zuwachsraten für das Geschäftsjahr 2018 rechnen.

Ölproduzenten zurück in der Gewinnzone

Die drei im Ölsektor aktiven Unternehmen Anadarko Petroleum, Helmerich & Payne und Marathon Oil prognostizierten für das Geschäftsjahr 2018 ursprünglich einen erheblichen Verlust pro Aktie. Nun erhört Anadarko Petroleum jedoch seine Gewinnprognose von -0,34 US-Dollar auf 1,37 US-Dollar pro Aktie, Helmerich & Payne von -0,40 US-Dollar auf 0,06 US-Dollar pro Aktie und Marathon Oil von -0,03 auf 0,51 US-Dollar pro Aktie.

WTI treibt EPS

Mit der Herstellung von Düngemitteln ist CF Industries der einzige Nicht-Ölproduzent unter den Top-10 der Unternehmen, welche ihre Gewinnschätzungen für das Geschäftsjahr 2018 am bedeutendsten gesteigert haben. Nichtsdestotrotz kann sich die nach oben korrigierte Gewinnschätzung von 183 Prozent sehen lassen. CF Industries erhöht den erwarteten Gewinn pro Aktie von 0,36 US-Dollar auf 1,01 US-Dollar pro Aktie.

Mit einer glatten Gewinnverdopplung rechnet unterdessen der Ölproduzent EOG Resources. Der Gewinn pro Aktie soll von 1,99 US-Dollar pro Aktie auf 3,97 US-Dollar pro Aktien steigen. Einen rund 77 Prozent höheren Gewinn peilt unterdessen auch der Öl- und Gasproduzent Pioneer Natural an. Der Gewinn pro Aktie soll von 3,42 US-Dollar auf 6,04 US-Dollar steigen. Mit einer erhöhten Gewinnprognose von ebenfalls über 70 Prozent möchte auch Apache glänzen. Der Konzern aus Houston steigert seine Gewinnschätzung pro Aktie von 0,78 US-Dollar auf 1,35 US-Dollar. Mit einem prognostizierten Gewinn pro Aktie von 2,63 US-Dollar erhöht Occidental Petroleum die Erwartungen des vergangenen Jahres um genau 54 Prozent. Auch der drittgrößte US-Ölkonzern Conoco Phillips hebt seine Prognose an. Mit einem erwarteten Gewinnzuwachs von 1,74 US-Dollar auf 2,67 US-Dollar pro Aktie, steigt die Gewinnprognose um 53 Prozent. Mit einer Zuwachsrate von 52 Prozent macht auch Concho Resources auf sich aufmerksam. Der erst 2004 gegründete Öl- und Gasproduzent erhöht seine Gewinnprognose von 2,45 US-Dollar auf 3,73 US-Dollar pro Aktie.

Texas-Tea wieder heiß begehrt

Der Durchbruch der 60 US-Dollar Marke bei der Rohöl-Sorte WTI gab den US-Ölproduzenten wieder Hoffnung auf eine anhaltende Normalisierung der Preise. Seit Mitte 2015 konnte das als Texas-Tea bezeichnete Rohöl die wichtige Preismarke von 60 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) nicht überschreiten. Zum Jahresbeginn 2018 gelang allerdings der langersehnte Durchbruch. Nun ist die Marke eine wichtige charttechnische Unterstützungslinie und gilt als Garant für eine lohnende Schieferölproduktion in den USA.

Nicht nur im Ölsektor werden die Prognosen erhöht

Auch die Fluor Corp. profitiert vom höheren Rohölpreis. Der Konzern aus Texas entwickelt und baut Anlagen für die Erdgas- und Mineralölproduktion. Die guten Aussichten der Branche lassen die Erwartungen auf einen Gewinn von 2,36 US-Dollar auf 3,30 US-Dollar pro Aktie steigen. Mit der Huntington Ingalls gibt es ein weiteres Unternehmen, welches von der neuen Trump-Administration profitieren dürfte. Amerikas größtes militärisches Schiffsbauunternehmen erhöht seine Ertragserwartungen für 2018 um 38 Prozent und peilt somit einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 16,63 US-Dollar an.

Zuversicht bei den Einzelhändlern

Trotz der drohenden Konkurrenz durch Online-Shops wie Amazon erhöhen die Einzelhandelsriesen Kohl´s und Macy´s ihre Prognosen. Mit einem 37 Prozent höheren Gewinn prognostiziert Kohl´s den Gewinn pro Aktie für das Geschäftsjahr 2018 nun auf insgesamt 5,19 US-Dollar. Macy´s steigert seine Gewinnannahme um 34 Prozent. Die Kaufhauskette erwartet einen Gewinn pro Aktie von 3,53 US-Dollar. Noch bis Ende 2017 prognostizierte das Traditionskaufhaus einen Ertrag pro Aktie in Höhe von 2,63 US-Dollar. Sollten die Gewinne tatsächlich in diesem Ausmaß steigen, stellt die Aktie im Vergleich zum Konkurrenten Walmart ein echtes Schnäppchen dar. Mit ebenfalls 34 Prozent mehr Gewinn rechnet nun auch der größte Entwickler von Grafikprozessoren NVIDIA. Der führende Hersteller von IT-Hardware steigert den erwarteten Gewinn von 4,66 US-Dollar auf 6,24 US-Dollar pro Aktie.

Lichtblick am Kalium-Markt

Der amerikanische Düngemittelhersteller Mosaic gehört zu den größten Produzenten in der Branche und erwartet aufgrund eines positiven Blicks in das laufende Geschäftsjahr einen um 32 Prozent höheren Ertrag. Der Gewinn pro Aktie soll demnach von 1,10 US-Dollar auf 1,45 US-Dollar steigen. Aufgrund eines massiven Ertragsrückgangs in den vergangenen Jahren verlor die Aktie an der New Yorker Börse jedoch seit 2011 schon über 60 Prozent an Wert.

Luftfahrtbranche im Höhenflug

Die Flugzeugbauer TransDigm und Boeing erhöhen ihre Gewinnprognose um 29 und 28 Prozent. Die auch mit Tochtergesellschaften in Arnsberg, Miesbach und Ingolstadt vertretene TransDigm Group peilt einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 17,33 US-Dollar an, im Vorjahr wurden noch 14,40 US-Dollar pro Anteilsschein prognostiziert. Auch der weltgrö0ßte Flugzeugbauer Boeing erhöht seine Gewinneinschätzung für 2018 von 11,00 US-Dollar auf 14,08 US-Dollar pro Aktie.

Profiteur von Strafzöllen

Ein möglicher Profiteur, der in Kraft tretenden US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium, dürfte der Nucor-Konzern sein. Das Unternehmen peilt gegenwärtig einen um bis zu 25 Prozent höheren Gewinn an. Der anvisierte Ertrag pro Aktie soll unterdessen von 4,34 US-Dollar auf 5,45 US-Dollar steigen. Nicht zuletzt geht auch W.W. Grainger von einem guten Geschäftsjahr 2018 aus und erhöht seinen prognostizierten Gewinn pro Aktie von 11,12 US-Dollar auf 13,77 US-Dollar. Grainger bietet seinen Kunden eine gewaltige Produktpalette von Bürobedarf bis zu Betriebsstoffen.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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