Energieintensiv

Volkswagen-Aktie schwächer: VW-Aufsichtsrat Weil rechnet kurzfristig nicht mit E-Fuels bei Autos - VWN bei Software 'intensiv eingebunden'

26.09.22 17:55 Uhr

Volkswagen-Aktie schwächer: VW-Aufsichtsrat Weil rechnet kurzfristig nicht mit E-Fuels bei Autos - VWN bei Software 'intensiv eingebunden' | finanzen.net

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hält E-Fuels für interessant, rechnet in der nächsten Zeit aber nicht mit dem Einsatz synthetischer Kraftstoffe bei Autos.

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Die sogenannten E-Fuels wären interessant, wenn man einen Otto-Motor damit zu bezahlbaren Preisen CO2-neutral nutzen könnte, sagte der SPD-Politiker, der auch im Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns sitzt, der Deutschen Presse-Agentur. "E-Fuels haben allerdings auch einen entscheidenden Nachteil: Sie sind enorm energieintensiv, und wir benötigen erneuerbare Energien in Deutschland auf absehbare Zeit für andere Zwecke. Im Pkw-Bereich werden wir E-Fuels aus diesem Grund so schnell nicht sehen."

Weil sagte weiter: "Es hat schon seinen Grund, dass sich nahezu die gesamte weltweite Pkw-Industrie auf den Weg gemacht hat, batteriegestützte Elektromobilität zu organisieren." Das sei der technologische Stand jetzt. "Aber wer weiß, wie sich die Dinge weiterentwickeln werden."

Der neue VW-Chef Oliver Blume ist ein Befürworter der E-Fuels. Nur mit Elektromobilität seien die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht zu erreichen, hatte Blume Ende August der "Automobilwoche" gesagt. Vorgänger Herbert Diess hatte E-Fuels hingegen wegen ihrer schlechten Effizienz abgelehnt und den hohen Stromverbrauch bei der Herstellung bemängelt.

E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe für Benzin- und Dieselmotoren, die weniger umweltschädliche Abgase erzeugen als herkömmlicher Treibstoff. Anders als bei Elektrofahrzeugen wird bei der Verbrennung von E-Fuels aber immer noch klimaschädliches CO2 ausgestoßen. Für die Herstellung wird zudem extrem viel Energie benötigt, was die Kraftstoffe sehr teuer macht.

VWN bei Software 'intensiv eingebunden' - weitere Gespräche mit Ford

Volkswagen will den schwierigen Anlauf eigener Software bei seinen leichten Nutzfahrzeugen (VWN) bis zur nächsten Modellgeneration nach dem neuen ID.Buzz fertig umgesetzt haben. Die Marke aus Hannover, die etwa mit dem autonomen Fahren Kernthemen auch für den gesamten Konzern bearbeitet, sei in die Diskussionen über verschiedene und teils widerstreitende Entwicklungswege "intensiv eingebunden", sagte Vorstandschef Carsten Intra der Deutschen Presse-Agentur. Auf die Elektronik-Ausstattung der aktuellen Modelle habe die Frage der künftigen IT-Architektur noch keinen direkten Einfluss. "Aber auf das, was dann nach dem ID.Buzz kommen wird."

Für die spätere zweite Hälfte des Jahrzehnts plane man das sogenannte Special-Purpose-Vehicle. Dieses solle komplett auf vollautonome Funktionen ausgerichtet werden, so Intra. "Da müssen wir uns schon überlegen, auf welcher Architektur wir so ein Fahrzeug aufbauen."

Wie genau eine einheitliche Programmplattform für die ganze oder zumindest für weite Teile der Gruppe entstehen soll, ist einer der kontroversesten Punkte beim größten deutschen Unternehmen. Erst war ein großer Wurf für alle hin zu einem System geplant, welches zum Beispiel im künftigen VW-Kernmodell Trinity zum Einsatz kommen soll.

Das dauert jedoch. Weil Töchter wie Audi oder Porsche schon rascher teilautonome Funktionen verlangen, geht die Entwicklung nun zunächst auf parallelen Wegen weiter. Die Unstimmigkeiten brachten bereits Verzögerungen bei Modellanläufen - sie sollen mit ein Grund sein, warum Herbert Diess Ende Juli von der Konzernspitze abtreten musste.

Sobald die geschlossene Software- und Rechnerstruktur einmal steht, dürfte dies eine entscheidende Wegmarke sein, die dann den einzelnen Ablegern mehr Freiheit und Flexibilität bringen werde, heißt es aus Firmenkreisen. Der neue Chef Oliver Blume will die IT-Integration forcieren. Doch auch Diess' Verdienste beim Umsteuern in Richtung E-Mobilität und Digitalisierung werden in der Branche hoch anerkannt.

VWN betreut im Konzern zudem große Bereiche des geplanten Netzwerks an Dienstleistungen. "Zum einen geht es um den Aufbau mobiler Online-Plattformen, die vom klassischen Autokauf über das Leasing, neue Auto-Abos und das Sharing zum minuten- oder kilometerbasierten Nutzen eines Fahrzeugs jede Nutzungsform ermöglichen", sagte Intra.

Hinzu kommen Shuttle-Services wie Moia, die auch Angebote des ÖPNV "verlängern" und ab 2025 autonome Funktionen bieten sollen. Immer verstopftere Innenstädte schließlich fordern das "Geschäft mit der letzten Meile" heraus: dem Weg von Sendungen über große und kleinere Verteilzentren zum Lieferanten und von dort zur Haustür der Kunden.

Beim autonomen Fahren arbeitet VWN mit dem Ford (Ford Motor)-Partner Argo AI zusammen, in der Entwicklung neuer Fahrzeuge auch mit Ford selbst - etwa beim neuen Amarok, den die Hannoveraner auf der Messe IAA Transportation zeigten. "Wir diskutieren mit Ford, ob es in weiteren Segmenten Synergie-Möglichkeiten gibt", sagte Intra.

Der E-Baukasten, den VW externen Kunden öffnet, biete viele Optionen. "Es wird für uns zunehmend einen dreistufigen Prozess geben: Was können wir aus dem eigenen Konzernregal nutzen, was mit bestehenden Partnern machen, oder kommen noch weitere Partner in Frage?"

VW und Umicore investieren Milliarden in gemeinsame Batteriematerialienfirma

Die Batteriesparte des Volkswagen-Konzerns und der belgische Materialtechnologiekonzern Umicore gründen ein milliardenschweres Gemeinschaftsunternehmen für Batteriematerialien. Das Joint Venture aus der VW-Tochter PowerCo und Umicore mit Sitz in Brüssel will drei Milliarden Euro investieren und Ende des Jahrzehnts Materialien für 2,2 Millionen Elektroautos jährlich liefern, wie die Unternehmen am Montag in Salzgitter und Brüssel mitteilten.

Mit den Batteriekomponenten wollen die Firmen einen großen Teil des Bedarfs von Volkswagens geplanten europäischen Batteriezellfabriken decken. Vorwiegend geht es dabei um Batterie-Kathoden und Vormaterialien für 160 Gigawattstunden an Zellkapazität. VW will mit Partnern gemeinsam bis Ende des Jahrzehnts in sechs europäischen Fabriken Elektroauto-Akkus mit einer Leistung von 240 Gigawattstunden jährlich herstellen.

"Der wichtigste Kostenfaktor von E-Fahrzeugen ist im Moment die Batterie", sagte PowerCo-Chefeinkäufer Jörg Teichmann. Die Batterie sei daher auch die Basis des Erfolgs der E-Mobilität. Zusammen mit Umicore sichere man sich Volumen zum besten Preis und mit der besten Kostenstruktur.

Umicore-Chef Mathias Miedreich ergänzte, das Joint Venture sei strategisch einzigartig, weil es sich europaweit um die erste allumfassende Lieferkette in dem Bereich handele. "Keine andere Partnerschaft hat eine solche Stärke über die gesamte Wertschöpfungskette", sagte er. Perspektivisch sei außerdem das Recycling gebrauchter Batterien für das Joint Venture eine Option.

Via XETRA fiel die VW-Aktie zuletzt um 1,38 Prozent auf 138,22 Euro.

HANNOVER (dpa-AFX)

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