Deutsche Telekom bleibt von Corona-Krise unbeeindruckt - Aktie im Plus
Die Deutsche Telekom AG ist im ersten Quartal einigermaßen ungeschoren durch die Corona-Krise gekommen.
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Die Ergebniskennziffern fielen dabei im Vergleich zu den Analystenschätzungen durchwachsen aus.
Im Quartal legte der Umsatz um 2,3 Prozent auf 19,943 Milliarden Euro zu. Analysten hatten im Median allerdings Erlöse von 20,142 Milliarden Euro veranschlagt. Die Deutsche Telekom wuchs dabei organisch um 1,1 Prozent, nachdem es im Vorquartal noch 3,3 Prozent gewesen waren. Günstige Wechselkurseffekte vor allem wegen des starken US-Dollar trugen zum Umsatzplus bei, aber nicht mehr so stark wie oft in der Vergangenheit.
Wegen der Pandemie und den Shop-Schließungen konnten zwar nicht mehr so viele Endgeräte verkauft werden. Auch die Roaming-Umsätze waren wegen der verringerten Reisetätigkeit schwach. Dafür verkaufte die Telekom mehr Telefonminuten, so dass die Negativeffekte der Corona-Krise weitgehend ausgeglichen werden konnten.
Das um Sondereffekte bereinigte Konzern-EBITDA after Leases (AL), mit dem die Telekom ihre operative Ertragskraft misst, stieg um 10,2 Prozent auf 6,544 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten der Telekom mit 6,276 Milliarden Euro ein gutes Stück weniger zugetraut.
Unter dem Strich verdiente die Telekom von Januar bis März bereinigt 1,284 Milliarden Euro nach 1,557 Milliarden Euro im Vorjahr. Hier hatten Analysten mit 1,231 Milliarden Euro ebenfalls weniger erwartet. Unbereinigt stieg das Nettoergebnis von 900 Millionen auf 916 Millionen Euro.
Im laufenden Jahr will der DAX-Konzern weiter wachsen. Die Telekom bestätigte die Prognose, wonach das bereinigte EBITDA AL 25,5 Milliarden Euro erreichen und der Umsatz weiter steigen soll. Der freie Cashflow AL soll bei 8 Milliarden Euro liegen. Diese Prognose gilt ohne Wechselkurseffekte und das US-Geschäft mit der endlich per Ende März abgeschlossene Fusion von T-Mobile mit Wettbewerber Sprint. Die Telekom will eine neue Prognose inklusive des erweiterten US-Geschäfts mit den Zweitquartalszahlen vorlegen.
Bei den Quartalszahlen verdankte die Telekom einen Teil ihres Erfolgs ihrer US-Tochter T-Mobile US. Diese hat bereits vor zwei Woche Geschäftszahlen vorgelegt, die bei der Umrechnung von Dollar in Euro wegen der Stärke der US-Währung noch einmal besser aussahen. Der Umsatz in den USA stieg im Quartal um 3,7 Prozent auf 10,157 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA AL legte um 18 Prozent auf 3,160 Milliarden Euro zu. Das US-Geschäft ist deutlich größer für die Telekom als der Heimatmarkt Deutschland, der beim Umsatz um 0,9 Prozent auf 5,405 Milliarden Euro zulegte und beim bereinigten EBITDA AL um 2,7 Prozent auf 2,164 Milliarden.
In Europa wuchs die Telekom um 0,4 Prozent auf 2,903 Milliarden Euro. Das lange Zeit schwächelnde Systemgeschäft schrumpfte im Quartal wieder, der Umsatz gab um 0,1 Prozent nach, das bereinigte EBITDA AL stieg aber um 8,7 Prozent auf 100 Millionen Euro. Damit wuchsen beim Ergebnis erneut alle Konzern-Sparten.
Beim freien Cash-Flow AL verzeichnete die Telekom einen Rückgang um 17,3 Prozent auf 1,287 Milliarden Euro. Das führte der Konzern darauf zurück, dass Factoring-Vereinbarungen im Umfang von 0,7 Milliarden Euro nicht weitergeführt wurden. Ohne den entsprechenden Mittelabfluss wäre der freie Cash-Flow AL auf über 2 Milliarden Euro gestiegen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
Im XETRA-Handel stieg die Telekom-Aktie schlussendlich um 1,33 Prozent auf 13,70 Euro.DJG/jhe/kla
FRANKFURT (Dow Jones)
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