Nach Vorwürfen von Wirecard: FT untersucht mögliche Zusammenarbeit von Redakteuren und Shortsellern
Die britische Wirtschaftszeitung "Financial Times" reagiert auf die jüngsten Vorwürfe des deutschen Zahlungsdienstleisters Wirecard und hat eine externe Untersuchung eingeleitet.
Werte in diesem Artikel
• FT reagiert auf schwerwiegende Vorwürfe von Wirecard
• Externe Untersuchung soll Kontakt von Redakteuren und Shortsellern klären
• Kritik an FT-Berichterstattung auch von Schweizer Großbank UBS
Nachdem die "Financial Times" in den vergangenen Monaten diverse kritische Artikel über den DAX-Konzern Wirecard veröffentlicht hatte, deren Folgen sogar die BaFin dazu veranlasst hatte, Leerverkäufe auf Wirecard-Aktien zu verbieten, ist es nun die Wirtschaftszeitung selbst, die unter Druck gerät.
Wirecard mit schweren Vorwürfen
Denn der deutsche Zahlungsdienstleister war in dieser Woche zum Angriff übergangen und hatte seinerseits massive Anschuldigungen gegen die "Financial Times" erhoben. Der Konzern sei im Besitz einer ominösen Tonaufnahme, die beweisen soll, dass Mitarbeiter der Zeitung Shortseller vor der Veröffentlichung kritischer Berichte informiert haben. Im konkreten Fall beruft sich Wirecard auf die Aufzeichnung eines Gesprächs in London, bei dem ein britischer Geschäftsmann einen anderen über einen bevorstehenden Artikel in Kenntnis gesetzt habe und diesem riet, eine Short-Position auf Wirecard zu eröffnen. Dafür soll der Geschäftsmann, der seinerseits bereits zuvor Shortwetten auf den DAX-Konzern platziert haben soll, die Hälfte des zu erwartenden Gewinns eingefordert haben.
Wirecard war mit dieser Information an die Öffentlichkeit gegangen und hatte die FT zu einer internen Untersuchung aufgefordert, bei der ein mögliches Fehlverhalten seitens der FT-Mitarbeiter aufgedeckt werden sollte.
Schuldeingeständnis der Zeitung?
Zwar hatte das Blatt die Vorwürfe von Wirecard umgehend zurückgewiesen und seinerseits erklärt, das deutsche Unternehmen fahre eine Ablenkungstaktik, um weitere Berichterstattung über das Unternehmen zu unterdrücken. Dennoch nahm die FT die jüngsten Ereignisse zum Anlass, die Vorwürfe im Rahmen einer externen Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei unter die Lupe nehmen zu lassen. Man habe die Londoner Anwaltskanzlei RPC engagiert, um die Berichterstattung der FT zu Wirecard überprüfen zu lassen, hieß es. Dies sei aufgrund der "Schwere der Anschuldigungen" geschehen.
Kritik gegen die FT auch von anderer Seite
Sollte sich im Rahmen der Untersuchung herausstellen, dass Mitarbeiter der Zeitung tatsächlich in Kontakt zu Shortsellern gestanden und diese über bevorstehende Artikel informiert haben, damit diese mit einer Shortposition von einem Kursrutsch der Wirecard-Aktie profitieren können, könnte nicht nur das Blatt selbst, sondern zielgerichtete Unternehmensberichterstattung als Ganzes in Verruf geraten. Zuletzt hatte auch die Schweizer Großbank UBS gegen kritische Berichterstattung der "Financial Times" gewettert und Artikel des FT-Journalisten Stephen Morris als "beschämende Berichterstattung" und "Agendajournalismus" bezeichnet. Morris hatte über das schwächelnde Investmentbanking und kriselnde Geschäfte in der Vermögensverwaltung der UBS geschrieben.
Embarrassing reporting from @sjhmorris at the FT. First he reports the wrong consensus number for the IB. Upon realizing the significant consensus beat, seeing positive reactions from analysts & strong comparison to US peers, his basic story.... doesn't change. Agenda journalism?
- UBS (@UBS) July 23, 2019
Redaktion finanzen.net
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