Audi bekräftigt Prognose
Der Premiumautobauer Audi bleibt bei seinen Jahreszielen. Die Marke von 1,5 Millionen Verkäufen soll trotz des schwierigen Umfelds schon in diesem Jahr geknackt werden und damit früher als erwartet.
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Der Druck auf die Rentabilität hält indes an.
"Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen halten wir an unserer Prognose für das Gesamtjahr fest", sagte Finanzchef Axel Strotbek. Audi peilt für dieses Jahr dank neuer Modelle wie der A3 Limousine neuerlich ein Absatzplus an. Der Umsatz soll mit den Verkäufen leicht zulegen, die Marge am oberen Rand des Zielkorridors von 8 bis 10 Prozent liegen. Im vergangenen Jahr waren von jedem erlösten Euro noch 11 Cent als Gewinn hängengeblieben.
Im ersten Halbjahr war die Marke mit den vier Ringen einmal mehr einer der Erfolgsgaranten des Mutterkonzerns Volkswagen und trug mit 2,64 Milliarden Euro fast die Hälfte zum gesamten operativen Gewinn der Niedersachsen bei. Das entsprach allerdings einem Rückgang um knapp 8 Prozent, denn der scharfe Wettbewerb in Europa sowie Investitionen in neue Produkte, Werke und Technologien lasteten auf der Profitabilität.
Da der Umsatz stabil blieb, schrumpfte Audis operative Rendite per Ende Juni um rund einen Prozentpunkt auf 10,5 Prozent. Mit dem Problem immenser notwendiger Zukunftsausgaben steht Audi keinesfalls alleine da: Auch beim Erzrivalen BMW gab die Marge im Automobilgeschäft im ersten Halbjahr aus diesem Grund von 11,6 auf 9,8 Prozent nach. Mercedes-Benz hinkt den Konkurrenten momentan noch weit hinterher und schaffte lediglich 4,9 Prozent - ebenfalls ein deutliches Minus.
Um sich international und produktseitig breiter aufzustellen, stecken die Premiumautobauer Milliarden in den Ausbau ihres Geschäfts. Audi beispielsweise fährt momentan das größte Investitionsprogramms der Geschichte und will bis 2015 rund 11 Milliarden Euro in die Hand nehmen, unter anderem für dem Bau neuer Werke in Mexiko und China. BMW führt das Elektroauto i3 ein, für das eigens eine völlig neue Fahrzeugarchitektur aus alternativen Werkstoffen entwickelt wurde.
Audi stockte alleine im ersten Halbjahr die Ausgaben für die Forschung und Entwicklungs um gut 17 Prozent auf knapp 2 Milliarden Euro auf. Und BMW investierte in diesem Zeitraum insgesamt 2,4 Milliarden Euro - 60 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
Das lastet zwar momentan auf der Renditeentwicklung der Oberklassehersteller, soll die Audi und Co aber auch in Zukunft krisenfester machen als das Massensegment. Hohe einstellige oder gar zweistellige Renditen sind für viele Volumenhersteller, die sich schwer tun, überhaupt Gewinne zu schreiben, quasi undenkbar.
Mit den hohen Investitionen will sich Audi außerdem fit für den Sprung an die Spitze in der automobilen Oberklasse machen. Die Marke mit den vier Ringen will BMW bis 2020 von Thron gestoßen haben. Gleiches gilt für Mercedes-Benz. Der bayerische Branchenprimus will die Pole Position dagegen selbstredend verteidigen.
Einen wichtigen Etappensieg peilen die Ingolstädter nun schon in diesem Jahr an: Die Marke von 1,5 Millionen Verkäufen soll geknackt werden, wie Vertriebschef Luca de Meo erklärte. Ursprünglich war das Ziel erst für 2015 anvisiert worden. Impulse verspricht sich Audi vor allem von der neuen A3-Familie und den SUVs Q3 und Q5. Im ersten Halbjahr verkaufte Audi dank hoher Zuwächse in China und den USA knapp 780.500 Autos - ein Plus von rund 6,5 Prozent.
Kontakt zum Autor: nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/jhe Dow Jones Newswires Von Nico Schmidt
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