Mercedes-Benz-Aktie, BASF-Aktie & Co.: Welche DAX-Unternehmen die höchsten Dividendenrenditen bieten
Gerade in der momentan tristen Börsenphase freuen sich viele Anleger auf die bald anstehenden Gewinnausschüttungen der DAX-Schwergewichte. Welche Unternehmen bieten dem Anleger dieses Jahr die höchsten Dividendenrenditen?
Werte in diesem Artikel
• Die Mercedes-Benz-Aktie bietet wohl die höchste Dividendenrendite
• Hohe Dividendenrendite hauptsächlich in Auto- und Versicherungsbranche
• Geringe Dividendenrendite bei wachstumsorientierten Unternehmen
In den vergangenen Wochen mussten Aktionäre einiges an schlechten Nachrichten verkraften: Von den dramatisch ansteigenden Inflationsraten über die Omikron-Welle bis hin zum Ukraine-Krieg. Doch wenig davon beeinträchtigt wurden die DAX-Dividenden. Ganz im Gegenteil: 36 der 40 Unternehmen im deutschen Leitindex zahlen wohl eine Dividende - von diesen werden voraussichtlich 34 sogar Dividenden ihre erhöhen. Besonders ein Blick auf die Dividendenrendite der Unternehmen lohnt sich: Diese Kennziffer gibt den Zusammenhang zwischen der Dividende und dem aktuellen Aktienkurs an und bietet Anlegern daher einen Hinweis auf die Verzinsung einer Aktie. Welche DAX-Aktien sind aus dieser Perspektive in dieser Dividendensaison besonders interessant?
Über 7 Prozent Dividendenrendite: Mercedes-Benz, Covestro und BMW
Aller Voraussicht nach bieten die Aktien von Mercedes-Benz in dieser Dividendensaison die höchste Dividendenrendite. Beim Stuttgarter Traditionsunternehmen deutet sich laut Daten von "Börse Online" eine üppige Rendite von 7,88 Prozent an. Der Autobauer verdreifacht seine letztjährige Dividende von 1,30 Euro auf voraussichtlich 5,00 Euro je Mercedes-Benz-Aktie.
Nur knapp dahinter folgt der Werkstoffhersteller Covestro, der 2015 aus der Bayer-Kunststoffsparte hervorging. Hinsichtlich der Dividendenrendite überholt Covestro (7,45 Prozent) seinen einstigen Mutterkonzern Bayer (3,17 Prozent) deutlich, wohingegen die Bayer-Aktie zuletzt wesentlich besser performte als die Covestro-Anteile. An dritter Stelle der besten DAX-Dividendenzahler liegt BMW. Die Aktien des bayerischen Autoherstellers bieten Aktionären eine Dividendenrendite von satten 7,34 Prozent.
Hohe Dividendenrendite vor allem in Auto- und Versicherungsbranche
Auf den nächsten Plätzen bei den höchsten Dividendenrenditen landen zwei weitere Unternehmen aus der Fahrzeugindustrie: Neben Mercedes-Benz und BMW bieten nämlich auch Volkswagen (4,8 Prozent) und Daimler Truck (4,78 Prozent) eine ansehnliche Dividendenrendite. Auch die Aktien von Porsche (2,90 Prozent) sind in dieser Hinsicht interessant.
Die DAX-Vertreter aus der Versicherungsbranche sind traditionell gute Dividendenzahler. Die Dividendenrenditen befinden sich auch in diesem Jahr weit oben: Allianz (4,95 Prozent), Munich Re (4,53 Prozent) und das neue DAX-Mitglied Hannover Rück (3,77 Prozent).
Ebenfalls in den Top Ten: BASF, E.ON und HeidelbergCement
Abgesehen von diesen Auto- und Versicherungswerten befinden sich noch drei weitere DAX-Titel in den Top Ten, die verschiedenen Branchen entstammen. Zuvorderst ist BASF zu nennen: Der Chemie-Riese aus Ludwigshafen überzeugt wie so oft auch diese Dividendensaison mit einer satten Rendite von 6,52 Prozent.
Der großzügige Energieversorger E.ON kann mit einer Rendite von 4,71 Prozent seinen Konkurrenten RWE (2,29 Prozent) deutlich hinter sich lassen. RWE-Anleger werden sich aber sicherlich damit abfinden können, denn RWE performte an der Börse in den vergangenen Jahren deutlich besser als E.ON. Ebenfalls in den Top Ten befindet sich HeidelbergCement (4,61 Prozent). Das Baustoffunternehmen bietet seinen Anlegern schon seit Jahren eine hohe Dividendenrendite, wohingegen der Aktienkurs von HeidelbergCement seit mehreren Jahren schwächelt.
Deutsche Post, Deutsche Telekom und Siemens mit hohen Ausschüttungen
Im oberen Mittelfeld befinden sich mehrere deutsche Traditionsunternehmen aus unterschiedlichen Bereichen. Die Deutsche Post, deren Aktienkurs nach einem zwischenzeitlichen Corona-Höhenflug in den vergangenen Wochen an Boden verlor, bietet ihren Aktionären immerhin eine hohen Dividendenrendite von 4,24 Prozent. Ebenfalls über eine reiche Bescherung dürfen sich die Anleger der Deutschen Telekom (3,71 Prozent) und Siemens (3,31 Prozent) freuen. Auch die Aktien des Immobilienriesen Vonovia, der im Herbst 2021 den Branchenrivalen Deutsche Wohnen übernahm, verwöhnen die Anleger mit 3,84 Prozent Dividendenrendite.
SAP und Linde mit deutlichen Dividendenerhöhungen
Die beiden DAX-Schwergewichte SAP und Linde bieten mit 2,46 Prozent respektive 1,45 Prozent zwar keine allzu hohe Dividendenrendite, jedoch erhöhen beide Unternehmen ihre Dividende aus dem letzten Jahr deutlich. Wichtig bei Linde: Da das Unternehmen 2018 mit dem irischen Unternehmen Praxair fusionierte, hat Linde seinen Hauptsitz in Dublin und ist ebenfalls im US-amerikanischen Index S&P 500 gelistet. Aufgrunddessen zahlt Linde nicht eine Jahresdividende, sondern vier Quartalsdividenden. Diese Dividendenpolitik ist in den USA üblich.
Nach letztjähriger Nullnummer: Airbus, Deutsche Bank und Continental zahlen wieder Dividende
Im letzten Jahr war die Anzahl der gewinnausschüttenden Unternehmen aus dem DAX kleiner als 2022. Coronabedingt verzichteten 2021 nämlich Airbus, die Deutsche Bank und Continental auf eine Gewinnausschüttung. Dieses Jahr zahlen die drei Unternehmen aber wieder: Der Reifenhersteller Continental zählt mit 3,33 Prozent wieder zu den offensiven Dividendenzahlern, während es die Deutsche Bank (1,69 Prozent) und Airbus (1,35 Prozent) ruhiger angehen lassen. Das zweite DAX-Unternehmen aus der Luftfahrtbranche, MTU Aero Engines, bietet Anlegern dagegen nur eine geringe Dividendenrendite von 1,01 Prozent.
Dividendenzahler im Mittelfeld: Fresenius, Brenntag, Deutsche Börse und Co.
Viele Unternehmen aus diversen Sektoren bewegen sich im Dividendenmittelfeld: Neben den DAX-Neulingen Brenntag (2,00 Prozent) und Siemens Healthineers (1,69 Prozent) sind dies auch DAX-Veteranen wie der Medizintechnikkonzern Fresenius (2,77 Prozent), der Dialyse-Anbieter Fresenius Medical Care (2,22 Prozent), die Deutsche Börse (2,00 Prozent) und der Herzogenauracher Sportartikelproduzent adidas (1,52 Prozent).
Fünf Unternehmen bieten weniger als 1 Prozent Dividendenrendite
Bunt gemischt ist der Kreis derjenigen DAX-Unternehmen, die weniger als ein Prozent Dividendenrendite bieten, aber nicht vollständig auf eine Dividende verzichten wollen. Darunter befindet sich der Halbleiterhersteller Infineon (0,98 Prozent) und das derzeit äußerst erfolgreiche Pharmaunternehmen Merck(0,97 Prozent). Auch drei im Zuge der DAX-Erweiterung 2021 neu aufgenommene Konzerne bieten geringe Dividendenrenditen: Der Sportartikelhersteller PUMA (0,94 Prozent), der niedersächsische Aromahersteller Symrise (0,94 Prozent) sowie der Laborzulieferer Sartorius (0,37 Prozent). Immerhin: Alle fünf hier genannten Unternehmen erhöhten ihre Dividendenzahlungen im Vergleich zum Vorjahr; zudem entwickelten sich deren Aktienkurse in den letzten Jahren sehr stark.
Vier wachstumsorientierte Unternehmen zahlen keine Dividende
Zehn Prozent der DAX-Unternehmen, also vier Unternehmen, zahlen dieses Jahr keine Dividende: Der Essenszulieferer Delivery Hero, der Kochboxendienstleister HelloFresh, das Biotech-Unternehmen QIAGEN sowie der Online-Modehändler Zalando. Alle diese vier Unternehmen zahlten auch vergangenes Jahr keine Dividende und bevorzugen eine Reinvestition der Gewinne für zukünftiges Wachstum. Doch Delivery Hero erwirtschaftete im abgelaufenen Jahr sogar gar keine Gewinne. Vielmehr ist das Berliner Unternehmen weiterhin defizitär, sieht sich aber angesichts des starken Umsatzwachstums auf dem richtigen Weg.
Die hier genannten Höhen der Dividendenrenditen sind erwartete Werte. Die tatsächliche Auszahlungsquote wird dagegen erst bei den jeweiligen Hauptversammlungen der Unternehmen beschlossen werden. Deshalb ist es durchaus möglich, dass sich die tatsächlichen Gewinnausschüttungen von den hier prognostizierten Dividendenrenditen unterscheiden werden - zumal die Dividendenrendite unmittelbar durch die Aktienkursschwankungen beeinflusst wird. Als Faustregel gilt hier: Je schwächer sich die Aktienkurse entwickeln, desto höher ist die Dividendenrendite, sofern zuvor eine feste Dividende angekündigt worden ist.
Übrigens begann die DAX-Dividendensaison bereits Mitte Februar mit dem Chiphersteller Infineon. Für Ende April und Mai sind besonders viele Hauptversammlungen angesetzt. Die DAX-Dividendensaison wird aller Voraussicht nach mit QIAGEN enden; die Hauptversammlung des Biotech-Unternehmens ist für den 29. Juni 2022 vorgesehen.
Redaktion finanzen.net
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