Buffett-Liebling im Check: Ist die Coca-Cola-Aktie 2018 noch ein Kauf?
Coca-Cola gehört zu den wertvollsten und bekanntesten Marken der Welt. Doch der Konzern sieht sich auch immer größeren Herausforderungen gegenüber, die seine Position bedrohen. Wie stehen aktuell die Chancen für den Softdrink-Giganten und seine Aktie?
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Warren Buffett liebt Coca-Cola. Er trinkt bekanntermaßen nicht nur jeden Tag Unmengen des braunen Softdrinks, sondern auch die Coca-Cola-Aktie hat es ihm angetan. Seit Jahren ist sie aus dem Portfolio seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway nicht mehr wegzudenken - zuletzt war sie mit einem Volumen von rund 18 Milliarden Dollar die viertgrößte Position in seinem Depot. Doch ist die Aktie heute für Anleger tatsächlich noch attraktiv oder sind die besten Jahre des Getränkeherstellers bereits vorbei?
Coca-Cola steht vor wachsenden Herausforderungen
Die Zukunft wird auf jeden Fall nicht einfach für Coca-Cola, denn zuckerhaltigen Getränken wie Cola, Fanta und Co. schlägt immer mehr Gegenwind entgegen. Das Unternehmen bemüht sich zwar, das Image von der Zahnschmelz zersetzenden Zuckerlimonade loszuwerden, indem es ankündigte, den Zuckeranteil in seinen Produkten zu reduzieren und immer mehr zuckerfreie Cola-Varianten oder vermeintlich gesündere Getränkealternativen auf den Markt bringt, doch die Absatzzahlen sprechen weiterhin eine klare Sprache: Für das dritte Quartal 2017 musste der Konzern einen rückläufigen Umsatz vermelden, lediglich dank höherer Preise konnte der Nettogewinn deutlich gesteigert werden.
Auch für die Zukunft sind Analysten skeptisch. Andrea Teixeira von der US-Großbank JPMorgan schrieb etwa im Dezember, die durchschnittlichen Marktschätzungen für den Gewinn je Aktie (EPS) bei Coca-Cola im Geschäftsjahr 2018 seien zu hoch. Sie selbst reduzierte daher ihre EPS-Prognose von 1,98 auf 1,95 Dollar, schätzte die Aktien insgesamt aber mit "Neutral" ein.
Bevor es an das kommende Geschäftsjahr geht, muss der Konzern jedoch erst einmal das Jahr 2017 abschließen. Die Zahlen für das vierte Quartal 2017 wird Coca-Cola am 16. Februar vorlegen, dann wird sich auch zeigen, ob sich der Absatz durch die breitere Getränkepalette wieder verbessert hat. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie gab sich Coca-Cola zuletzt jedoch selbst zurückhaltend: Das bereinigte Ergebnis je Aktie für 2017 solle auf dem Vorjahresniveau von 1,91 Dollar verharren oder um 2 Prozent sinken, hieß es bei der Bilanzvorlage für das dritte Quartal. Viel Wachstum ist also zumindest für 2017 wohl nicht zu erwarten.
Und 2018 dürfte tatsächlich nicht leichter werden, zumal durch die Fusion von Keurig und Dr Pepper Snapple ein neuer, ernstzunehmender Konkurrent entsteht. Denn der neue Getränkeriese besitzt ebenfalls einige starke Marken, wie etwa Sunkist und 7up in den USA, und kann auf einen Jahresumsatz von elf Milliarden Dollar blicken. Das ist zwar immer noch deutlich weniger als die 41,9 Milliarden Dollar, die Coca-Cola im Jahr 2016 umsetzte, dennoch könnte der neue Megakonzern dem Brausehersteller weitere Kunden abknöpfen und so eine empfindliche Delle in den Geschäftszahlen verursachen.
Cola-Aktie mit vergleichsweise schwachem Kursplus - aber historisch stark
Auch ein Blick auf die Aktie lässt Anleger zwiegespalten zurück. Das Papier konnte an der New Yorker Börse im vergangenen Jahr zwar ein Plus von rund 10 Prozent vorweisen, doch die Aktienindizes Dow Jones Industrial Average und S&P 500, in denen die Coca-Cola-Aktie jeweils gelistet ist, konnten 2017 um rund 24 Prozent respektive 19 Prozent zulegen. Im Vergleich zum Gesamtmarkt weist die Aktie des Softdrinkherstellers also eher eine Underperformance auf. Laut "SeekingAlpha" ist das Papier bei einem aktuellen Kurs von mehr als 47 US-Dollar zudem überbewertet und könne jederzeit auf das eigentlich angemessene Level von 45 US-Dollar zurückfallen.
Doch auch wenn die Coca-Cola-Aktie im vergangenen Jahr keinen ganz so starken Lauf hatte - aufwärts ging es allemal. Und auch historisch weist das Papier alles andere als eine schlechte Börsenbilanz auf. Wie Coca-Cola selbst vor einigen Jahren in einer Aktionärsinformation vorrechnete, hätte der Kauf einer einzigen Aktie beim Börsengang 1919 ausgereicht, um sich heute komfortabel zurücklehnen zu können. Denn bei einer Reinvestition der Dividenden hätten solche frühen Käufer dank Aktiensplits und Kurssteigerungen laut Unternehmensangaben im Jahr 2012 Aktien im Wert von 9,8 Millionen Dollar besessen. Auch wenn wohl niemand, der heute lebt, von sich behaupten kann, direkt beim IPO zugegriffen zu haben, sind die Dividendenzahlungen von Coca-Cola tatsächlich ein starkes Kaufargument - und wohl auch einer der Gründe, warum Starinvestor Warren Buffett auf die Aktie schwört.
Coca-Cola als bewährte Dividendenaktie
Coca-Cola gilt als sogenannter Dividendenaristokrat. Mit diesem Begriff bezeichnet man je nach Definition Aktien, die seit mindestens zehn Jahren jedes Jahr eine Dividende ausgeschüttet oder die seit mindestens 25 Jahren ihre Dividende Jahr für Jahr erhöht haben. Coca-Cola kann dabei locker mit der strengeren Definition mithalten: Seit 55 Jahren hat der Konzern die Gewinnbeteiligung für seine Aktionäre kontinuierlich erhöht. Auch für 2018 stehen die Chancen gut, dass der Getränkehersteller die Dividende erneut anheben wird - schon allein, weil es einiges an Ansehen mit sich bringt, zum elitären Kreis der Dividendenaristokraten zu gehören. Die Experten von "Motley Fool" erwarten daher, dass die Quartalsdividende 2018 um 6 Prozent auf 0,39 US-Dollar pro Aktie steigen wird.
Der Burggraben von Coca-Cola
Doch Coca-Cola hat noch mehr zu bieten als nur eine attraktive Dividende. Warren Buffett schätzt das Unternehmen auch, weil es den für ihn so wichtigen "Burggraben" besitzt. Gemeint ist damit, dass eine Firma einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz hat, der sich nicht so einfach überwinden lässt. Bei Coca-Cola ist das die weltweite Verfügbarkeit der Produkte und die extrem starke Marke, die auf der ganzen Welt bekannt ist. Im aktuellsten Markenranking von "Interbrand" liegt Coca-Cola beispielsweise auf Rang vier, der Konkurrent Pepsi erst auf Platz 22.
Die starke Marke ermöglicht es Coca-Cola, einen höheren Preis für seine Produkte zu verlangen als Wettbewerber. Die Kunden greifen dann dennoch zu, da sie der Marke vertrauen und mit ihr eine gewisse Qualität assoziieren. Diese Strahlkraft und Stärke der Marke ist - trotz sinkender Absatzzahlen - nicht zu unterschätzen.
Großartige Zukunft voraus?
Angeblich soll Warren Buffett auch einmal gesagt haben, dass Coca-Cola so gut aufgestellt sei, dass selbst "ein Schinkensandwich" die Firma leiten könnte - eben aufgrund seiner Position als Burggraben-Unternehmen. In einem "CNBC"-Interview dementierte er 2014 jedoch diesen Vergleich - sprach sich aber deutlich für die Coca-Cola-Aktie aus. "Ich liebe die Firma […] und ich denke sie wird eine großartige Zukunft haben", so der Investor.
Auch Analyst Steve Powers von der Deutschen Bank zeigte sich im Dezember 2017 optimistisch. Nach Jahren der strategischen Positionierung seien die Perspektiven für den Getränkehersteller inzwischen wieder positiver, so der Experte. Coca-Cola hat sich also seiner Meinung nach für die zukünftigen Herausforderungen in Stellung gebracht. Dafür gibt es von dem Analysten auch eine Kaufempfehlung. Von insgesamt 14 Analysten, die das Unternehmenspapier in den letzten Monaten bewertet haben, sagen übrigens acht "Buy", fünf "Hold" und nur einer empfiehlt, die Coca-Cola-Papiere zu verkaufen.
Aufgrund der verlässlichen Dividendenzahlungen, die das etwas unterdurchschnittliche Kursplus teilweise kompensieren können, eignet sich die Coca-Cola-Aktie laut den Experten von "Motley Fool" vor allem für defensive Anleger wie Warren Buffett, die auf ein langfristiges Investment setzen. Wer schnelle Gewinne sucht, dürfte jedoch mit anderen Papieren besser bedient sein, da das Unternehmen erst noch beweisen muss, dass seine Strategie dazu taugt, die aktuellen Herausforderungen zu meistern.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: oneinchpunch / Shutterstock.com, Luciano Mortula / Shutterstock.com
Nachrichten zu Coca-Cola Co.
Analysen zu Coca-Cola Co.
Datum | Rating | Analyst | |
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24.10.2024 | Coca-Cola Outperform | RBC Capital Markets | |
24.10.2024 | Coca-Cola Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
23.10.2024 | Coca-Cola Buy | UBS AG | |
23.10.2024 | Coca-Cola Outperform | RBC Capital Markets | |
23.10.2024 | Coca-Cola Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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24.10.2024 | Coca-Cola Outperform | RBC Capital Markets | |
24.10.2024 | Coca-Cola Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
23.10.2024 | Coca-Cola Buy | UBS AG | |
23.10.2024 | Coca-Cola Outperform | RBC Capital Markets | |
23.10.2024 | Coca-Cola Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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24.07.2024 | Coca-Cola Halten | DZ BANK | |
31.05.2024 | Coca-Cola Hold | Jefferies & Company Inc. | |
07.05.2024 | Coca-Cola Halten | DZ BANK | |
25.04.2023 | Coca-Cola Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
24.04.2023 | Coca-Cola Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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16.02.2018 | Coca-Cola Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
10.01.2018 | Coca-Cola Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
17.11.2017 | Coca-Cola Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
16.11.2017 | Coca-Cola Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
26.10.2017 | Coca-Cola Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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