Dividende wird aufgestockt

K+S-Aktie schießt nach positivem Ausblick an DAX-Spitze

12.03.15 16:00 Uhr

K+S-Aktie schießt nach positivem Ausblick an DAX-Spitze | finanzen.net

Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hat 2014 von einer allmählichen Erholung der Kalipreise profitiert und die Branchenkrise überwunden.

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Auf das laufende Jahr blickt Konzernchef Norbert Steiner am Donnerstag bei der Bilanzvorlage trotz weiterhin erforderlicher Sparbemühungen mit Zuversicht. Er rechnet dank höherer Preise im Kali- und Salzgeschäft, einem schwächeren Euro sowie einem strikten Sparkurs wieder mit einem moderaten Zuwachs beim Umsatz und einem deutlich höheren operativen Gewinn. Die Aktionäre will Steiner zusätzlich mit einer kräftigen Dividendenaufstockung auf 90 (Vorjahr 25) Cent je Aktie bei Laune halten.

Am Markt kam das sehr gut an: K+S-Aktien setzten sich mit einem Kurssprung von zeitweise rund acht Prozent an die DAX-Spitze. Händler und Analysten zeigten sich von der Höhe der Dividende und dem Ausblick positiv überrascht. Am Markt sei deutlich weniger erwartet worden. Die Analysten von der Commerzbank, von Equinet oder Hauck & Aufhäuser lobten insbesondere den "starken Ausblick" des Unternehmens auf das laufende Jahr.

SCHLUSSSPURT

"K+S hat ein ordentliches Ergebnis erwirtschaftet", sagte Konzernchef Steiner. Die Erholung der Kalipreise im zweiten Halbjahr und das insgesamt stark verbesserte Salzergebnis hätten dazu beigetragen. Den größten Posten habe jedoch das Sparprogramm geliefert. Die Einsparungen etwa bei Material, Energie und Logistik seien 2014 mit 120 Millionen Euro höher als erwartet ausgefallen. Auch 2015 werde der Sparkurs konsequent fortgesetzt. Das Sparvolumen dürfte etwa gleich hoch sein wie 2014. K+S hatte das Programm im November 2013 im Zuge der Branchenkrise aufgelegt. Man sei auf gutem Weg, die Sparziele bis 2016 zu erreichen. Steiner sprach von einer "enormen Kraftanstrengung" und "erheblichen Einschnitten". K+S habe in schwierigen Zeiten Kurs gehalten.

Das Ende eines Exportbündnisses in Russland im Sommer 2013 hatte für starke Turbulenzen am Kalimarkt gesorgt. Kunden hielten sich zurück. Die Preise gerieten unter Druck. Eine Rekordnachfrage sorgte 2014 aber für eine schrittweise Erholung der Preise. Umsatz und operativer Gewinn sanken bei K+S im vergangenen Jahr nur noch leicht. Die Erlöse gingen um gut drei Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zurück. Kali war dabei im Jahresschnitt mit 274 Euro je Tonne fast sieben Prozent billiger als ein Jahr zuvor. Die Umwälzungen auf den Kali-Märkten hatten damit geringere Folgen als befürchtet.

WERKBAU IN KANADA AUF GUTEM WEG

Im Schlussquartal verzeichneten die Kasseler kräftige Zuwächse. Auch der eingeleitete Sparkurs und Versicherungsleistungen nach dem Grubenunglück in Unterbreizbach stützten 2014. Zudem lieferte das Salzgeschäft beim operativen Gewinn Impulse. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Bewertungsveränderungen von Derivaten (Ebit I) sank 2014 um 2,2 Prozent auf 641 Millionen Euro. Bei dieser Kennzahl werden etwa Kosten für die Wechselkursabsicherung herausgerechnet. Unter dem Strich steht ein bereinigter Gewinn aus fortgeführtem Geschäft von 367 Millionen Euro - ein Minus von rund 16 Prozent. Die niedrigen Zinsen machten höhere Rückstellungen für die Bergwerke erforderlich.

Wegen höherer Durchschnittspreise im Dünger- und Salzgeschäft dürfte das operative Ergebnis (Ebit I) im laufenden Jahr "deutlich" über dem Vorjahreswert liegen, erwartet K+S. Allein die Euro-Schwäche mache nach derzeitigem Stand hier eine Steigerung um mehr als 10 Prozent möglich. Der bereinigte Gewinn dürfte ebenfalls "deutlich" zulegen. Beim Umsatz rechnet der Konzern mit weltweit mehr als 14 000 Mitarbeitern mit einem moderaten Zuwachs. Auch an den milliardenschweren Ausbauplänen in Kanada hält K+S fest. Das neue Kaliwerk dort soll unverändert im Sommer 2016 den Betrieb aufnehmen. Auch das Investitionsbudget von 4,1 Milliarden kanadischen Dollar (rund 3 Mrd Euro) werde eingehalten. Die Hälfte davon sei "verbaut", sagte Steiner.

Nun dürften die meisten Analysten ihre Schätzungen deutlich nach oben revidieren, mutmaßt Michael Schäfer von der Investmentbank Equinet, denn "der Konsens hat noch beträchtlichen Spielraum". Als Grund nennt er auch die signifikante Euro-Schwäche, die dazu beitragen dürfte, dass K+S die Wettbewerber überflügeln werde. Der Euro war am Donnerstagmorgen im asiatischen Handel erstmals seit Anfang 2003 unter die Marke von 1,05 US-Dollar abgesackt.

Die positiven Währungseffekte für das Kasseler Unternehmen hob auch Analyst Ben Scarlett von der US-Bank JPMorgan hervor. "K+S hat gesagt, ein Zuwachs von etwa 10 US-Cent im Vergleich zum Euro bedeute für das Ebit 2015 Rückenwind von 50 Millionen Euro. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was wir kalkuliert haben", schrieb er. Für die Durchschnittsschätzung der Analysten bedeute dies ein beträchtliches Aufwärtspotenzial von mehr als 15 Prozent in diesem Jahr.

KASSEL (dpa-AFX) -

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