Amazons Reaktion auf Frankreichs Digitalsteuer trifft die kleinen Händler
Im Juli 2019 verabschiedete Frankreichs Regierung die sogenannte Digitalsteuer, wodurch große Onlinehändler zu höheren Steuerzahlungen verpflichtet werden. Ziel der Steuer sei es, für mehr Gleichheit auf Internetmärkten zu sorgen, doch Amazons Reaktion erzielt Gegenteiliges.
Werte in diesem Artikel
• Frankreichs Digitalsteuer zielt auf Internetgiganten
• US-Unternehmen fühlen sich diskriminiert
• Amazon legt Digitalsteuer auf französische Marketplace-Händler um
Frankreichs Digitalsteuer
Nachdem eine EU-weite Einführung der Digitalsteuer nicht durchgesetzt wurde, verabschiedete die französische Regierung im Juli 2019 ein Gesetz auf nationaler Ebene. Die Gesetzesänderung veranlasst eine Digitalsteuer in Höhe von 3 Prozent auf die Umsätze von Onlineplattformen wie Facebook, Google und Amazon. Nach Protesten seitens der Onlinehändler und US-Regierung bezüglich der Sonderbesteuerung scheint es, als wolle Amazon die Digitalsteuer auf die Verkäufer der Plattform umlegen.
Die Intention des fairen Marktes
Frankreichs Regierung zielt mit der Digitalsteuer auf die großen Online-Konzerne. Diese haben in der Vergangenheit im europäischen Raum durch Verlagerung der Gewinne in Niedrigsteuerländer, wie Irland und Luxemburg, bei großen Umsätzen nur wenig Steuern gezahlt. Frankreich bestrebt nun, diese Gewinnverlagerung durch die kürzlich erhobene Digitalsteuer zu kompensieren, zusätzlich sollen lokale Unternehmen so von einem faireren Markt profitieren.
Es werden 400 Millionen Euro Steuereinnahmen durch die Digitalsteuer prognostiziert, verkündete das französische Finanzministerium.
Möglicher Handelsstreit zwischen USA und Frankreich
Der Name der Steuer lautet "Gafa" und steht für Google, Amazon, Facebook und Apple, weshalb die US-Regierung Frankreich Diskriminierung vorwirft und mögliche Untersuchungen ankündigt. Auch wenn das Akronym der Digitalsteuer eine gezielte Sanktion in Richtung US-Unternehmen suggeriert, sind sowohl chinesische als auch europäische Onlineplattformen von der Steuer betroffen.
Die US-Regierung unter Trump kritisiert das Gesetz dennoch und zieht gewisse Gegenmaßnahmen in Betracht. So könnten Frankreich Strafzölle auf französische Weine erwarten, annoncierte die amerikanische Regierung. Bruno Le Maire, Frankreichs Finanzminister, hofft jedoch auf eine Einigung außerhalb eines Handelskonflikts mit den USA, zudem könne Le Maire die Androhung nicht nachvollziehen, da es sich um nicht vergleichbare Branchen handele.
Amazons Drittanbieter sind die Leidtragenden
Frankreichs Intention, kleineren und lokalen Händlern einen faireren Markt zu eröffnen, scheint fehlzuschlagen. Viele französische Marketplace-Verkäufer erhielten von Amazon ein Schreiben, in dem eine Gebührenerhöhung um 3 Prozent ab Oktober 2019 zu erwarten sei. Amazon begründete die Erhöhung mit der anstehenden Digitalsteuer in Frankreich. Wirtschaftsexperten warnen, dass dies eine Kettenreaktion auslösen könnte, bei welcher der Endverbraucher letztendlich mit Preiserhöhungen rechnen muss.
Demzufolge würden sich die im Vorfeld getätigten Bemerkungen des Amazon-Managers Peter Hiltz bezüglich der Digitalsteuer bewahrheiten. Hiltz warnte vor negativen Auswirkungen für kleine und mittelständische Unternehmen, denn Amazon sei sich im Klaren, dass eine Umlage der Digitalsteuer vor allem den französischen Händlern schade und die erwünschte Egalisierung des Wettbewerbs, sowie faire Steuerverteilung verfehlt werden würden. Amazon beteuert, das Unternehmen habe "keine andere Option, als [die Digitalsteuer] weiterzureichen", denn der Wettbewerb erlaube auch dem großen Konzern nur eine geringe Marge.
Sollten sich die genannten Folgen der in Frankreich eingeführten Digitalsteuer bewahrheiten, würde die französische Regierung ihr eigentliches Ziel von Gleichberechtigung im Onlinehandel verfehlen.
Henry Ely / Redaktion finanzen.net
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