Dieselprozess

VW-Aktie fester: Vernehmung von Winterkorn geht weiter - Tausende VW-Autos stecken wohl in US-Häfen fest - AUDI mit neuem Chefdesigner

15.02.24 15:50 Uhr

VW-Aktie fester: Ex-Chef Winterkorn wird in Dieselprozess weiter vernommen - Tausende VW-Autos stecken wohl in US-Häfen fest | finanzen.net

Im milliardenschweren Investorenprozess zur VW-Dieselaffäre soll die Vernehmung von Ex-Konzernchef Martin Winterkorn am Donnerstag (10.00 Uhr) fortgesetzt werden.

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Der 76-Jährige ist als Zeuge in dem Zivilprozess nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMug) geladen. Am ersten Tag seiner Aussage hatte Winterkorn am Mittwoch jede Verantwortung für die Dieselaffäre von sich gewiesen.

In dem Prozess wird seit 2018 über möglichen Schadenersatz für Investoren verhandelt, die nach dem Auffliegen des Skandals Kursverluste erlitten hatten. Derzeit geht es rund 4,4 Milliarden Euro. Winterkorn ist nach Herbert Diess und Matthias Müller der dritte frühere VW-Chef, der zur Sache vernommen wird.

Winterkorn vor Gericht: Hat mich geärgert, dass keiner was gesagt hat

Ex-VW-Vorstandschef Martin Winterkorn hat bei seiner Vernehmung zur Dieselaffäre angegeben, rückblickend wohl anders zu handeln. "Aus heutiger Sicht hätte ich vertieft nachfragen sollen. Das habe ich nicht getan" sagte der 76-Jährige am Donnerstag vor dem Oberlandesgericht Braunschweig. Dort ist Winterkorn als Zeuge im Zivilprozess zu den Abgasmanipulationen beim Wolfsburger Autobauer geladen.

Tags zuvor hatte der frühere Topmanager bereits jede Verantwortung für Schummelsoftware von sich gewiesen. "Wäre mir ein vollständiges Bild von den internen Vorgängen in den verantwortlichen Fachabteilungen vermittelt worden, hätte ich nicht gezögert, die Vorgänge direkt anzugehen und aufzuklären", hatte Winterkorn in einem Eingangsstatement gesagt. Diese Botschaft wiederholte er am zweiten Tag, als es um konkrete Treffen, Schriftwechsel und Gespräche in den Monaten vor dem Auffliegen des Skandals ging.

Es habe Berichte über Probleme in den USA gegeben, sagte Winterkorn. Auf seine Nachfragen hin sei ihm aber vermittelt worden, "es gibt zwar noch Diskussionen mit den Behörden, aber wir kriegen das hin". Auch ein Beispiel für aus seiner Sicht ungenügende Informationen nannte Winterkorn. So sei er noch kurz vor Bekanntwerden der Manipulation in Florida mit vielen hochrangigen Kollegen betroffene Autos Probe gefahren. "Das hat mich im persönlich geärgert, weil in Tampa keiner was gesagt hat", berichtete Winterkorn in seinem Rückblick. Niemand habe ihn vor Ort über die noch fehlende Zulassung informiert.

Vor Gericht unterstrich der frühere Konzernchef außerdem, dass der Vorstand bei VW auch im Sommer 2015 mit mehreren Problemen weltweit konfrontiert gewesen sei. Noch kurz vor der Veröffentlichung beschäftigte ihn demnach unter anderem ein möglicher Rückruf eines Porsche-Modells und wegen schwerer Probleme mit Hinterachsen reiste er zur chinesischen Regierung nach Peking. Die Botschaft dahinter: Der US-Markt war wichtig, aber in den Sommermonaten 2015 eben nur ein Schauplatz von vielen für einen Weltkonzern.

In dem Prozess nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMug) wird seit 2018 über möglichen Schadenersatz für Investoren verhandelt, die nach dem Auffliegen des Skandals Kursverluste erlitten hatten. Derzeit geht es rund 4,4 Milliarden Euro. Winterkorn ist nach Herbert Diess und Matthias Müller der dritte frühere VW-Chef, der zur Sache vernommen wird. Sollte die Vernehmung Winterkorns andauern, sind weitere Termine für Ende Februar geblockt.

Tausende Autos von Volkswagen stecken offenbar in US-Häfen fest

In US-Häfen stecken einem Medienbericht zufolge tausende Autos des Volkswagen-Konzerns fest. Fahrzeuge von Porsche, Bentley und Audi würden in den Häfen festgehalten, berichtete die "Financial Times" (FT) am Mittwoch unter Berufung auf Insider.

In den Autos sei von einem Zulieferer von Volkswagen ein Bauteil gefunden worden, das gegen das Gesetz gegen Zwangsarbeit verstoße. Ein Sprecher von VW erklärte dazu am Abend, wegen einer Zollangelegenheit gebe es eine Verzögerung bei der Auslieferung der Fahrzeuge aus den Häfen an die Händler. Für einzelne Kunden könnte dies bis Ende März dauern. Es werde ein elektronisches Bauteil ausgetauscht.

Der Zeitung zufolge stammt das Bauteil aus Westchina. Volkswagen habe keine Kenntnis über die Herkunft gehabt, bis der Zulieferer die Wolfsburger auf das Problem aufmerksam gemacht habe. Das Bauteil sei von einem indirekten Zulieferer weiter unten in der Lieferkette bezogen worden. Laut "FT" hat VW die US-Behörden sofort nach Bekanntwerden der Herkunft des Teils informiert. Die USA verbieten die Einfuhr von Produkten, die mit Hilfe von Zwangsarbeit in der chinesischen Uiguren-Region Xinjiang und anderen Gebieten Chinas hergestellt wurden.

AUDI holt sich Chefdesigner von Jaguar Land Rover

Audi holt den Chefdesigner von Jaguar Land Rover, Massimo Frascella, nach Ingolstadt. Frascella werde im Juni die Nachfolge des Audi-Chefdesigners Marc Lichte antreten, teilte die Volkswagen-Tochter am Donnerstag mit.

Der 52-jährige Frascella ist Absolvent des Turiner Designinstituts, hat seine Karriere bei Bertone begonnen, arbeitete dann bei Ford (Ford Motor), Kia und der zum indischen Tata-Konzern gehörenden Marke Land Rover, wo er zuletzt Designchef für Jaguar und Land Rover wurde. Seine Leidenschaft sei das Einfache und "ein Design ohne überflüssige Ornamentik", sagte Frascella. "Und ich bin hier, um Kreativität als Teil des Markenkerns voranzubringen."

Mit immer autonomer fahrenden Autos erwartet die Branche grundlegende Veränderungen in der Formgebung. Audi hat sein Design-Ressort kürzlich direkt beim Vorstandschef verankert.

Marc Lichte werde neue Aufgaben im Konzern übernehmen, teilte Audi mit. Der 55-jährige Sauerländer hatte in Pforzheim Design studiert, 1996 bei Volkswagen angefangen und leitet seit Februar 2014 leitet Marc Lichte das Audi-Design. Der vor drei Jahren präsentierte Audi e-tron Gran Tourismo ist für ihn "das schönste Auto, das ich jemals gestalten durfte".

Die VW-Vorzugsaktie steigt via XETRA zeitweise um 0,88 Prozent auf 118,82 Euro.

BRAUNSCHWEIG/FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX/Reuters)

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