Die Jugend der Welt trifft sich in Paris

26.07.24 08:40 Uhr

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Neuer Einbruch des ifo-Klimas


Das gestern veröffentlichte Geschäftsklima des Münchener ifo Instituts sackte von 88,6 auf 87,0 Punkte. Die Erwartungskomponente fiel dabei noch stärker zurück als die Lageeinschätzung. Damit droht der Wirtschaft ein Minus-Sommer. Der deutsche Aktienmarkt holte aber im Handelsverlauf den Großteil der Verluste wieder auf. Stützend wirkte die positive Tendenz der Wall Street bis zum europäischen Handelsschluss. Allerdings rutschten die Kurse im späten New Yorker Handel noch ins Minus. Der S&P 500 verlor 0,5 % auf 5.399 Punkte, der Nasdaq-Index sogar 0,9 %. Umsatzspitzenreiter war erneut Nvidia, bei denen die Abgaben überwogen. Die KI-Phantasie könnte in der Tat ihren Zenit überschritten haben. Neueren Einschätzungen zu Folge holt Chinas Industrie auf diesem Feld deutlich schneller auf als bislang erwartet. In der kommenden Woche werden die Berichte der führenden IT-Werte zeigen, ob sich die hoch gesteckten Markterwartungen erfüllen lassen. IT-Dinosaurier IBM legte hingegen gestern gut 4% zu. Hier half ein starkes Softwaregeschäft. Abseits der Hochtechnologie brachen gestern Ford Motors nach schwachen Zahlen um 18 % ein. Die hohen Kosten für die Umstellung auf Elektromobilität reißen tiefe Löcher in die Bilanz. Einen 8%igen Kursschub erlebte der Rüstungskonzern Raytheon dank eines Auftragsbooms für Flugzeugtriebwerke und Patriot-Systemen. Heute legen BASF und Mercedes-Benz Zahlen vor.

Kamala Harris holt auf


In einer elfminütigen Fernsehansprache begründete US-Präsident Biden am Donnerstagabend seinen Rückzug aus dem Wahlrennen mit dem Zurücktreten persönlicher Ambitionen hinter die Staatsraison. Diese Entscheidung begrüßen 87 % der Amerikaner, so viel Einigkeit war nie im politisch gespaltenen Land. Die neueste Umfrage der New York Times zeigt zudem, dass die neue Kandidatin Kamala Harris den Vorsprung Donald Trumps im Präsidentschaftsrennen nahezu wettgemacht hat. Und: Das Bild, das sich die Amerikaner von seiner derzeitigen Vizepräsidentin machen, hat sich deutlich verbessert. Punkten kann sie vor allem bei jungen und hispanischen Wählern, während sie bei Rentnern weniger beliebt ist. Gut informierte Kreise erwarten, dass auch Ex-Präsident Barack Obama in Kürze die Kandidatur der Vizepräsidentin unterstützen wird. Die Mehrzahl der Parteitagsdelegierten hat sie offenbar bereits hinter sich vereint. Offen bleibt die Frage, wen sie als Vizepräsidentschafts-Kandidaten berufen wird. Und Donald Trump? Ihm wurde fürs Erste die Show gestohlen.

US-BIP überraschend stark


Im abgelaufenen Quartal stieg das US-Bruttoinlandsprodukt mit einer Jahresrate von 2,8 % zur Vorperiode an. Das lag weit oberhalb unserer Erwartungen. Hauptwachstumsträger war wie so oft der persönliche Verbrauch, der mit einer Jahresrate von 2,3 % zulegte. Dennoch erwarten wir weiterhin, dass die US-Notenbank im September ihre Leitzinswende einläuten wird. Die nächste wichtige Indikation wird heute Nachmittag der PCE Deflator geben, die von der Fed besonders beachtete Preisentwicklung des privaten Konsums. Wir erwarten ein Absinken von 2,6 % auf 2,4 %. Bevor es in die nächste Handelswoche mit einer Flut von Unternehmenszahlen und zentralen Konjunkturdaten (ISM-Index, US-Arbeitsmarktbericht) geht, verdient aber erstmal die Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris die volle Aufmerksamkeit. Die Jugend der Welt wird das Fest mit einem Defilee auf der Seine eröffnen.


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