Marktbericht & Presseschau Ulrich Kirstein

Die Fed und die möglichen Folgen

15.09.25 12:09 Uhr

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Die Fed und die möglichen Folgen | finanzen.net

Richtungslos: Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche ohne klaren Trend präsentiert und uneinheitlich geschlossen. Selbst die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) und mit Spannung erwartete Konjunkturdaten aus den USA blieben ohne größeren Einfluss auf das Marktgeschehen.

Rückblick: Stabil seitwärts

Die EZB hatte den Leitzins wie prognostiziert unverändert gelassen, mit ihren Erläuterungen allerdings für Annahmen gesorgt, der Zinssenkungszyklus könnte fürs Erste beendet und nicht nur unterbrochen sein. In den USA erhöhte sich zwar die Inflationsrate, gleichzeitig legten aber die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe merklich stärker zu als prognostiziert. In der Folge wuchs die Überzeugung, dass die US-Notenbank Fed ihren Leitzins senken werde, einige Marktteilnehmer spekulierten sogar mit einem größeren Zinsschritt. Vor diesem Hintergrund erreichten die wichtigen US-Aktienindizes neue Rekordhochs. Für Unsicherheit sorgten im Wochenverlauf der Sturz der französischen Regierung, auch wenn dieser absehbar gewesen war, sowie der Abschuss von russischen Drohnen über polnischem Staatsgebiet.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,4 Prozent auf 23.698,15 Punkte. Der MDax kam um 0,5 Prozent voran auf 30.175,16 Zähler. Der TecDax verlor dagegen 1,8 Prozent auf 3.564,42 Punkte.

Geopolitik treibt Rheinmetall

An der Spitze der Wochengewinner im Dax stand einmal mehr die Aktie von Rheinmetall, dieses Mal mit einem Plus von 8,7 Prozent. Auf Platz 2 fanden sich die Titel von Siemens Energy, die sich um 6,4 Prozent verteuerten. Der Energietechnikkonzern profitierte von der wieder gewachsenen Euphorie um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und von Erwartungen, vom hohen Energiebedarf der für KI notwendigen Rechenkapazitäten zu profitieren. Um 3,2 Prozent nach unten ging es dagegen für den Kurs von SAP, was auch mit zum Wochenverlust des TecDax, in dem die schwergewichtete Aktie ebenfalls notiert ist, beitrug.

Anleihen: Ausschläge in engen Grenzen

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche wie bereits in den Vorwochen geschwankt, wobei die Ausschläge in engeren Grenzen blieben. Die beherrschenden Themen waren die politischen Turbulenzen in Frankreich sowie die Ratssitzung der EZB. Letztere wirkte sich allerdings erst mit Verzögerung deutlicher aus, als die Anleger am Freitag vor allem auf die Ausführungen von EZB-Chefin Christin Lagarde fokussierten und diese so interpretierten, dass Zinssenkungshoffnungen gedämpft wurden. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erhöhte sich im Wochenvergleich von 2,66 auf 2,71 Prozent. Die Umlaufrendite lag am vergangenen Freitag unverändert zu ihrem Vorwochenschlussstand bei 2,59 Prozent.

USA: Neue Rekordstände

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt, die großen drei Indizes verzeichneten im Wochenverlauf mehrere neue Rekordstände. Für Auftrieb sorgten besonders die durch jüngste Konjunkturdaten gestützten Erwartungen einer Zinssenkung durch die Fed. Der Dow-Jones stieg im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf 45.834,22 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 1,6 Prozent auf 6.584,29 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100 zog um 1,9 Prozent an auf 24.092,19 Punkte.

Ausblick: Alle Augen auf die Fed gerichtet

In der aktuellen Woche dürften die Anleger an den deutschen Aktienbörsen vor allem auf das Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank warten, im Vorfeld rechnen viele Beobachter mit einer anhaltenden Zurückhaltung. Allgemein wird erwartet, dass die Fed ihren Leitzins senken wird, über die Höhe des Schrittes gehen die Spekulationen auseinander. Während die meisten Marktteilnehmer von einer kleinen Zinssenkung um 0,25 Basispunkte ausgehen, können sich einige nach jüngsten Konjunkturdaten aus den USA sogar eine Reduktion um 0,5 Prozentpunkte vorstellen. Nach Ansicht von Analysten könnte ein solcher Schritt allerdings zwiespältig aufgenommen werden, in diesem Falle bliebe abzuwarten, ob die Freude über billigere Finanzierung oder die Sorgen um die Wirtschaft überwiegen würden. Klar ist aber, dass eine Beibehaltung des Leitzinses zu erheblicher Irritation an den Börsen führen dürfte. Neben der Fed entscheiden in den kommenden Tagen auch die Bank of England und die Bank of Japan über ihre Zinssätze, hier werden allgemein allerdings keine Änderungen erwartet.

Von Seiten der Wirtschaftsdaten könnten die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sowie die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze aus den USA für Impulse sorgen.

Von Unternehmensseite stehen kaum hochkarätige Termine an, zu den interessanteren dürften die Quartalszahlen des US-Unternehmens Fedex zählen, die sich auch auf die Titel von DHL auswirken könnten.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 15.09.: Großhandelspreise in Deutschland; Handelsbilanz der Eurozone; New York Empire State Index (USA)
Dienstag, 16.09.: ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland; Einzelhandelsumsätze in den USA; Industrieproduktion in den USA; Import- und Exportpreise in den USA
Mittwoch, 17.09.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 18.09.: Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA)
Freitag, 19.09.: Erzeugerpreise in Deutschland; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Japan

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

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