DAX-Bilanz: Siemens haussiert, Deutsche Post enttäuscht

von Jörg Bernhard

Erstmals seit Anfang Februar schloss der DAX wieder über der Marke von 13.000 Zählern. Trotz gestiegener geopolitischer Risiken in Syrien profitierten Deutsche Blue Chips vor allem vom starken Dollar, der gegenüber dem Euro im Wochenverlauf auf den höchsten Stand seit fünf Monaten geklettert war. Positive Vorgaben aus den USA sorgten ebenfalls für gute Laune unter den Börsianern. Bedingt durch den Feiertag am Donnerstag verlief der Handel allerdings bei geringen Umsätzen. Nun darf man gespannt sein, ob in der kommenden Woche die Marke von 13.000 Punkten verteidigt werden kann.

In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Montag) und Wochenhoch (Donnerstag) in einer Bandbreite von 221 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 17 zu 13 leicht positiv aus. Besonders kräftige Wochengewinne verbuchten die Titel von Siemens (+5,8 Prozent), thyssenkrupp (+5,8 Prozent) und Infineon (+5,4 Prozent). Am deutlichsten bergab ging es hingegen mit den Aktien von Deutsche Post (-5,8 Prozent), HeidelbergCement (-4,8 Prozent) und Allianz (-3,8 Prozent), was bei den beiden letztgenannten aber vor allem auf die Ausschüttung der Dividende zurückzuführen war.

Post liefert enttäuschende Zahlen

Beim Logistikkonzern Deutsche Post drückten schwache Quartalszahlen auf die Stimmung der Börsianer. Von Januar bis März verbuchte die Post einen Umsatz in Höhe von 14,75 Milliarden Euro, was gegenüber dem Vorjahreswert einem Minus von einem Prozent entsprach. Der operative Gewinn stieg zwar um gut zwei Prozent auf 905 Millionen Euro, fiel aber dennoch schwächer als von Analysten erwartet aus. Beim Nettogewinn schlug sogar ein Minus von fünf Prozent auf 600 Millionen Euro zu Buche.

Mit massiven Käufen reagierten die Anleger auf die am Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen von Siemens. Ein massiver Einbruch in der Kraftwerksparte hat Siemens zwar den operativen Gewinn im zweiten Quartal verhagelt, eine starke Entwicklung im Zukunftsgeschäft mit der Digital Factory und im Zuggeschäft übertrafen allerdings die Prognosen der Analysten. Beim Ergebnis des industriellen Geschäfts gab es einen Rückgang um acht Prozent auf 2,25 Milliarden Euro zu beklagen. Hier hatten Analysten im Schnitt aber mit einem doppelt so hohen Rückgang gerechnet. Unter dem Strich verdiente Siemens, bedingt durch Sondereffekte, allerdings 40 Prozent mehr als im Vorjahr.