Ziemlich beste Welten
Ein sehr gutes erstes Halbjahr liegt hinter uns, und wir rechnen mit einem guten zweiten.
Die Zentralbanken bleiben akkommodierend, und wir erwarten erstmals seit Jahren wieder eine gleichzeitige Konjunkturbelebung in den Schwellen- und Industrieländern. Wir bewegen uns weiterhin nah am sogenannten Goldilock-Szenario: moderates Wachstum bei niedrigen Inflations- und Zinsraten. Vor allem Aktienmärkte mögen das.
Allerdings hat diese Idealkonstellation ihre Kehrseiten. Zum einen hat die Bewertung in fast allen Vermögensklassen historische Höchststände erreicht. Zum anderen hat es aber auch diese Vermögensinflation nicht vermocht, eine wesentliche Inflationskomponente in Gang zu bringen: Löhne. Das freut zwar die Unternehmer, aber nicht die Lohnempfänger. Ihre Unzufriedenheit ist ein Risiko der Goldilock-Welt. Denn aus Anlegersicht ergeben sich jetzt zwei Szenarien: weiterhin gute Margen und Bewertungen dank geringer Lohnkosten, mit dem Risiko sozialen Unfriedens. Oder Beschleunigung der Lohninflation, mit negativer Wirkung auf die Margen. Allerdings könnte eine bessere Stimmung und eine erhöhte Kaufkraft der Lohnempfänger zu höheren Umsätzen und somit zu einer gewissen Kompensation des Lohnkostenanstiegs führen.
Bei aller Freude über die Wahl Emmanuel Macrons, die ein wichtiger Baustein für unsere Präferenz Europas gegenüber den USA ist, verkennen wir nicht, dass diese Wahl zwei etablierte Parteien marginalisiert hat. Unzufriedene Lohnempfänger dürften auch für den Brexit und die Wahl Donald Trumps eine große Rolle gespielt haben. Wir werden also politische Strömungen im Auge behalten, auch wenn es unseres Erachtens zuletzt eine klare Verschiebung des Risikos von Europa in Richtung USA gegeben hat. Wir haben unter anderem deswegen unsere Euro-Dollar-Prognose geändert. Allerdings nur von 1,00 auf 1,10 Euro je US-Dollar, da wir ein Überschießen der Europa-Euphorie befürchten. Gleichzeitig würden wir auch Trump nicht abschreiben. Eine seiner herausragenden Stärken bleibt, es seinen Kritikern sehr schwer zu machen, ihn zu überschätzen. Bald könnte sich auch die Erwartungshaltung seiner Anhänger derart der bisherigen Regierungsrealität angepasst haben, dass schon kleine Erfolge gefeiert werden könnten - auch an den Börsen. Investoren werden sich also auch im zweiten Halbjahr viel mit Erwartungshaltungen beschäftigen müssen.
"Wenn es weiter nur eine Vermögens-, aber keine Lohninflation gibt, könnte das selbst für die Anleger zum Problem werden. "
Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer
Mit rund 739 Mrd. Euro verwaltetem Vermögen (Stand 31. März 2016) gehört die Deutsche Asset Management zu der Gruppe der weltweit führenden Vermögensverwalter. Die Deutsche Asset Management bietet Privatanlegern und Institutionen eine breite Palette an traditionellen und alternativen Investmentlösungen über alle Anlageklassen.
Erstklassige Produkte, intelligentere Lösungen
Unser Produkt- und Lösungsangebot eröffnet einen flexiblen Zugang zu einem großen Spektrum an Investmentmöglichkeiten über alle Anlageklassen hinweg – von Fondslösungen bis hin zu maßgeschneiderten Kundenportfolios. Dazu gehören aktiv und passiv gemanagte Investmentfonds, institutionelle Mandate und strukturierte Finanzprodukte, wie zum Beispiel ETFs und Zertifikate. Unsere Berater und Investment-Experten eint der Anspruch, im Anlagemanagement Lösungen zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse eines jeden einzelnen Kunden sowie auf seine individuellen Wünsche hinsichtlich Risiko, Ertrag und Liquidität zugeschnitten sind.
Chief Investment Office
Im Chief Investment Office der Deutschen Asset Management werden unsere Prognosen für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte erarbeitet. Unsere breitgefächerte Marktexpertise wird unter der Leitung von CIO Stefan Kreuzkamp zusammengeführt. So setzen wir unsere Investmentexpertise effizient und zum Vorteil der Kunden ein. Die koordinierte Analyse der Entwicklungen in verschiedenen Regionen und Marktsegmenten ermöglicht uns, einen umfassenden und ganzheitlichen Investmentansatz zu entwickeln und alle relevanten Parameter bei unseren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen. Alle Investmentaktivitäten stützen sich auf unser hochklassiges hauseigenes Research, unsere disziplinierten Investmentansätze und unser konsequentes Risikomanagement.
Stand: 20.04.2016
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.