Top-3-wikifolios - Die Anleger-Lieblinge im September
Der September ist seinem Ruf als schwächster Börsenmonat in diesem Jahr überhaupt nicht gerecht geworden.
Mit einem Kursplus von 6,4 Prozent beim DAX wurden sämtliche Verluste der vorausgegangenen drei Monate mit einem Schlag ausradiert. Eine beeindruckende Vorstellung, die bei vielen Anlegern neue Zuversicht ausgelöst haben dürfte. Die Top3 wikifolios mit dem größten Anstieg des investierten Kapitals jedenfalls konnten sich im abgelaufenen Monat über in dieser Höhe bislang selten gesehene Zuwächse von insgesamt rund 11 Mio. Euro freuen. Wir stellen die am stärksten nachgefragten wikifolios heute wieder etwas ausführlicher vor. Dabei haben wir uns erneut auf diejenigen wikifolios fokussiert, deren investiertes Kapital noch nicht mehr als 20 Mio. Euro beträgt und die beim maximalen Drawdown einen Wert von 30 Prozent noch nie überschritten haben.
Starke Performance dank eines umfangreichen Netzwerks
Die Nummer eins dieser Rangliste belegt diesmal Tim Rademacher ("smax1980") mit seinem wikifolio "Value Driven". Das investierte Kapital ist hier um 4,2 Mio. Euro auf rund 5,8 Mio. Euro explodiert. Der Kurs des wikifolios ist auf Monatssicht um 24 Prozent gestiegen und hat sich seit dem Start im Mai 2015 mittlerweile mehr als vervierfacht. Der Großteil der Performance wurde allerdings noch vor der Emission des wikifolio-Zertifikats erzielt, die erst im Mai dieses Jahres erfolgte. Seitdem ging es nun aber auch schon um mehr als 50 Prozent nach oben. Der seit vielen Jahren im Finanzmarktumfeld tätige Journalist, der seinen letzten Kommentar als Videoformat vor der New York Stock Exchange verfasste, profitiert bei seinem mittel- bis langfristig orientierten Ansatz sicherlich auch von seinem "umfangreichen Netzwerk im Small-Cap-Bereich". So führt er regelmäßig Gespräche mit IR-Abteilungen/IR-Managern, um sich über die aktuelle operative Entwicklung innerhalb der jeweiligen Firma zu informieren. In Kombination mit einer umfassenden fundamentalen Analyse will er so "Unternehmen mit einer starken Geschäftsdynamik" identifizieren. Aktuell gehören dazu seiner Meinung nach sieben deutsche Werte, die allesamt in dem nahezu voll investierten Portfolio vertreten sind. Evotec (35 Prozent Depotanteil) und Wirecard (20 Prozent) sind dabei die absoluten Schwergewichte. Die Fokussierung auf die zweite und dritte Börsenreihe erklärt auch den maximalen Verlust, der bislang rund 23 Prozent beträgt, aber natürlich auch immer im Zusammenhang mit der starken Performance gesehen werden muss.
Ein Top-Trader traut dem Braten nicht so recht
Den Sieger-Hattrick in unserer Rangliste knapp verpasst hat Henry Neumann ("permanentReturn") mit seinem wikifolio "ProReturn". Der Anstieg des investierten Kapitals betrug im September zwar erneut 3,9 Mio. Euro, was diesmal aber eben "nur" für den zweiten Rang gereicht hat. Ebenfalls auf dem zweiten Platz liegt das wikifolio beim Blick auf das insgesamt investierte Kapital, das hier nun schon bei rund 16 Mio. Euro liegt. Der sonst in seinen Marktprognosen sehr präzise Trader zeigt sich beim Blick auf die aktuelle Entwicklung des DAX ausnahmsweise relativ ratlos, wie seine jüngsten Kommentare belegen. Deshalb fährt er momentan auch eine recht hohe Cashquote von um die 90 Prozent. Ansonsten hat sich an seiner Strategie nichts verändert. So wird unverändert versucht, mit verschiedenen Bonuszertifikaten möglichst stetig kleinere Gewinne einzufahren. Bei einer Performance von 75 Prozent in den vergangenen gut zwei Jahren sowie einem Maximum Drawdown von weniger als 9 Prozent ist ihm das bislang sehr gut gelungen. Die vergangenen Tage haben aber auch gezeigt, wo die Risiken dieses Ansatzes sind. Ein Reverse Bonuszertifikat auf den DAX verlor heute Morgen beim kurzen Sprung des Index über die Barriere von 12900 Punkten seinen Bonusanspruch, woraufhin der schon zuvor stark gefallene Kurs noch einmal spürbar einbrach. Der Trader verkaufte den Restbestand des Zertifikats dadurch heute mit Verlusten zwischen 47 und 67 Prozent. Obwohl das Papier nur gering gewichtet war, hat auch das wikifolio seit vergangenem Dienstag gut 2 Prozent an Wert verloren.
Relative Stärke mit dynamischer Optimierung
Über einen deutlichen Schub beim investierten Kapital konnte sich zuletzt auch Mathias Maier ("Lispama") freuen, der bei seinem wikifolio "Dynamische Relative Stärke" auf eine 20-jährige Erfahrung mit Aktien zurückgreifen kann. Die starke Nachfrage seitens der Anleger steht auch hier ohne Zweifel in direktem Zusammenhang mit den jüngsten Erfolgen des Traders. Dem gelang auf Monatssicht ein mehr als beeindruckendes Plus von 19 Prozent, wodurch die Gesamtperformance des erst Anfang 2016 eröffneten wikifolios auf 131 Prozent angestiegen ist. Mit rund 123 Prozent liegt auch das seit März 2016 handelbare wikifolio-Zertifikat mehr als deutlich vorne. Der Maximalverlust ist dabei mit gut 15 Prozent bislang noch überschaubar geblieben. Das wikifolio, das zurzeit aus sieben ähnlich stark gewichteten Einzelwerten besteht, basiert auf der bekannten Relative Stärke Strategie nach Levy. Die wurde allerdings nicht eins zu eins kopiert, sondern um einige "dynamische Komponenten" erweitert. Dabei kommen zwei gleitende Durchschnittslinien ebenso zum Einsatz wie das "Börse-Online Börsenparameter nach Uwe Lang". Die Zusammensetzung des Portfolios, das ausschließlich Aktien aus dem HDAX (DAX, MDAX, TecDAX) enthalten soll, wird im Regelfall einmal im Monat überprüft.
wikifolio | Trader | Kapitalzuwachs im wikifolio-Zertifikat |
---|---|---|
Value Driven | smax1980 | € 4.231.662 |
ProReturn | PermanentReturn | € 3857878 |
Dynamische Relative Stärke | Lispama | € 2.897.997 |
Nikolaos Nicoltsios ist bei wikifolio.com im Business Development und dort als Ansprechpartner für Vermögensverwalter, Medienunternehmen und Broker zuständig. Der gelernte Wirtschaftsingenieur hat sich bereits seit seiner Studienzeit mit dem Börsenhandel beschäftigt und später auf die Entwicklung von automatisierten Handelssystemen spezialisiert. Nach der ZZ Vermögensverwaltung und der Privatbank Gutmann hat er bei der Credit Suisse seine Erfahrung weiter ausbauen können und seit 2012 ist er Trainer für Technische Analyse an der Wiener Börse Akademie.
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