Max Otte: "Besser bei Unternehmern anlegen!"
Unternehmer oder Manager? Wieso Privatanleger ihr Geld besser in Firmen stecken sollten, in denen Gründerfamilien das Sagen haben.
Werte in diesem Artikel
von Redaktion €uro Magazin
Auf den deutschen Mittelstand ist Verlass: während der DAX seit dem 12. Dezember 1999 gut 40 Prozent zugelegt hat, sind es beim MDAX mehr als dreihundert Prozent. Dafür gibt es aus meiner Sicht zwei Gründe: Zum einen war der MDAX vor nahezu fünfzehn Jahren noch unentdecktes Terrain, zum anderen sind in diesem Index viele Unternehmen enthalten, bei denen die Gründerfamilie noch einen hohen Einfluss hat. So etwas sorgt für Kontinuität im Management und die Ausrichtung auf langfristige Unternehmensziele.
Fielmann ist ein gutes Beispiel hierfür: Das Unternehmen hat sich am Kerngeschäft ausgerichtet, hat vorsichtig und mit Augenmaß neue Geschäftsfelder dazugewonnen. Aktionäre, die seit 1999 dabei waren, konnten Kursgewinne von nahezu 500 Prozent kassieren - zuzüglich üppiger Dividenden. Mit einem KGV, das nun Richtung 30 geht, gibt es immer noch drei Prozent Dividende. Dieser Zug ist vielleicht schon etwas zu weit gefahren, um jetzt noch darauf aufzuspringen.
Aber es gibt andere durchaus noch attraktive Möglichkeiten für Langfristanleger: Bei Axel Springer etwa schreitet der Konzernumbau Richtung digitales Unternehmen voran. Mit einem KGV von 20 locken immerhin noch vier Prozent Dividende - und gute Zukunftsaussichten. Mit "Bild" hat der Konzern eine der stärksten Marken in Deutschland.
Die Aktie des Modeunternehmens Gerry Weber bewegt sich seit zwei Jahren seitwärts. Kürzlich haben einige Insider gekauft - zu KGVs um die 20 und Dividendenrenditen um die 2,5 Prozent. Das ist auch durchaus ein Signal für Privatanleger.
Das sich ein Engagement bei diesem Management langfristig lohnt, zeigt die beeindruckende Performance der Vergangenheit. Seit dem 13. Dezember 1999 haben Aktionäre Wertsteigerungen von fast 1000 Prozent erlebt, und ebenfalls zusätzlich hohe Dividenden eingestrichen. Eine fantastische Wertsteigerung von 3300 Prozent konnte in diesem Zeitraum auch das in dritter Generation von der Familie Fuchs geführte Unternehmen Fuchs Petrolub erzielen, wiederum zuzüglich ordentlicher Dividenden. Auch hier sind die langfristigen Aussichten intakt und der Einstieg noch möglich.
BMW ist zwar ein DAX-Unternehmen, hat aber dieselben Qualitäten wie die beschriebenen MDAX-Perlen. Seit dem Rover-Abenteuer vor mehr als zehn Jahren hat sich das Unternehmen konsequent auf seine Stärken konzentriert. Die Familie Quandt sorgt im Hintergrund für Kontinuität. Auch im TecDAX gibt es solche Unternehmen: Bechtle, Drägerwerk und Nemetschek sind Beispiele.
Investitionen in diese Unternehmen werden sich lohnen. Vorausgesetzt, Sie bleiben als Privatanleger langfristig dabei. Das sollte nicht allzu schwerfallen, denn die Besitzer und Manager machen es ja auch. Das sind Partner, mit denen man gern gemeinsam investiert. Wie anders läuft es da bei manchem DAX-Unternehmen! Denken wir an die massive Wertvernichtung, die das Telekom-Management nach der Jahrtausendwende zu verantworten hatte. Oder die unglücklichen Abenteuer von Daimler.
Das jüngste Beispiel ist der radikale Konzernumbau von Eon. Das Unternehmen will das frühere Kerngeschäft ausgliedern und sich auf erneuerbare Energien und Privatkunden konzentrieren. Das ist aus meiner Sicht eine Verzweiflungstat.
Allen oben genannten Unternehmen ist dagegen gemein, dass sie solche Verzweiflungstaten nicht nötig hatten und kontinuierlich im Kerngeschäft gewachsen sind. Wenn das gelingt, kann Geldverdienen sehr einfach sein.
Kurzvita
Der in Princeton promovierte Ökonom lehrt nach Tätigkeiten an den Hochschulen Worms, Boston und Würzburg heute an der Universität Graz und ist als Vermögens- und Fondsberater tätig. Er ist Mitbegründer des Instituts für Vermögensentwicklung und des Zentrums für Value Investing. Otte schreibt an dieser Stelle jeden Monat über die aktuelle Börsenentwicklung und Leitlinien für erfolgreiches Anlegen.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Max Otte
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