RWE-Aktien steigen: Versorger gesucht in angeschlagenem Börsenumfeld
In einem angezählten Börsenumfeld sind die als defensives Investment geltenden Versorger zuletzt angesagt gewesen.
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Der europäische Versorgersektor, in dem auch die deutschen Titel E.ON, RWE und Uniper vertreten sind, schwang sich am Freitag auf den höchsten Stand seit Jahresanfang auf. In dem als schwacher Börsenmonat geltenden August bringt es der Sektor auf ein Plus von sechs Prozent, während der zuletzt schwache DAX nur um ein Prozent zulegte.
Bis Handelsschluss ging es für die RWE-Aktie letztlich um 2,35 Prozent auf 33,59 Euro nach oben. Analyst Vincent Ayral von der Investmentbank JPMorgan schraubte das Kursziel für die Papiere gleich um 10 auf 47,50 Euro nach oben und prognostiziert damit ein weiteres Aufwärtspotenzial von fast 43 Prozent. Optimistischer ist unter fast 30 Experten derzeit nur Goldman Sachs mit einem Kursziel von 50,50 Euro.
"Die deutschen Strompreise sind in diesem Jahr um 65 Prozent auf 80 Euro je Kilowattstunde gestiegen", argumentierte JPMorgan-Analyst Ayral. Zwar seien zugleich auch die Preise für CO2-Zertifikate gestiegen, hier habe sich RWE aber in großem Stil abgesichert. Besonders abhängig von den Marktpreisen für Strom sei das Geschäft mit erneuerbaren Energien. Das sei auch der Hauptgrund für seine höheren Schätzungen für dieses Jahr, in dem der Konzern den Markt voraussichtlich positiv überraschen dürfte.
Während sich die RWE-Aktien in den vergangenen Wochen von einer zu Jahresanfang begonnenen Verluststrecke erholt haben, legten die Papiere von E.ON eine fulminante Rally hin: Vom Tief im März bei gut 8 Euro ging es um 36 Prozent nach oben auf 11,30 Euro. "E.ON ist der größte Netzwerkbetreiber in Europa und dürfte damit der Grundpfeiler des 'Green Deal' der Europäischen Union sein", schrieb jüngst Martin Tessiert vom Investmenthaus Stifel. In einer Telefonkonferenz habe das Management bestätigt, dass E.ON vom EU-Programm namens "Fit For 55" erheblich profitieren werde. Alle 27 EU-Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, bis 2030 die Emissionen um mindestens 55 Prozent zu senken im Vergleich zu 1990.
/bek/ajx/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: Patrik Stollarz/Getty Images
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