DAX dreht nach starken Verlusten ins Plus - Bewegung im Zollstreit?

Mit der zuletzt deutlichen Erholung am deutschen Aktienmarkt vom US-Zollschock seit Anfang April war es am Mittwoch zunächst einmal vorbei. Am Nachmittag kamen die Käufer jedoch vermehrt in den DAX zurück.
Zur Startglocke gab der DAX 0,64 Prozent auf 21.117,78 Zähler nach. Im weiteren Verlauf tendierte er zunächst anhaltend tiefer. Zeitweise fiel das Börsenbarometer wieder unter die psychologisch wichtige 21.000er-Marke. Am Nachmittag kehrten jedoch die Käufer vermehrt in den Markt zurück und hievten den DAX um 0,27 Prozent auf 21.311,02 Punkte ins Plus.
Das Zoll-Thema und Nachrichten zum KI-Konzern NVIDIA bremsten die Märkte zunächst aus.
Am 18. März hatte der deutsche Leitindex mit Blick auf die Bundestagsabstimmung zum Finanzpaket bei 23.476,01 Zählern noch einen neuen Höchststand erreicht. Den 6. März hatte der DAX bei 23.419,48 Einheiten - mit einem neuen Allzeithoch auf Schlusskursbasis - beendet.
China signalisiert Gesprächsbereitschaft
Mögliche Signale aus China für Gesprächsbereitschaft mit den USA im Zollstreit haben die Aktienmärkte am Mittwoch ein Stück weit besänftigt.
China ist durchaus offen für Gespräche mit den USA im zuletzt eskalierten Handelskrieg zwischen beiden Ländern, knüpft diese aber offenbar an zahlreiche Bedingungen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Von US-Präsident Donald Trump etwa fordere China mehr Respekt.
NVIDIA-Aktie zieht ganzen Sektor runter
Zudem drückte auf die Stimmung, dass der Halbleiter-Gigant NVIDIA von der US-Regierung mit verschärften Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China konfrontiert wird. Dies brockt NVIDIA Einbußen in Milliardenhöhe ein.
"Mit dem Exportverbot für den H20 Chip von NVIDIA nach China erleben wir im aktuellen Handelskonflikt eine neue Eskalation", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. Das Umfeld bleibe volatil. "Die Zeit der Planbarkeit ist sowohl für Unternehmen als auch für Anleger erst einmal Geschichte."
Sell-off vorbei? Umsätze rückläufig
"Man merkt deutlich, dass viele Marktakteure schon im Oster-Urlaub sind", kommentiert ein Händler. Die Börsenumsätze gingen deutlich zurück, die Märkte beruhigten sich. Dies zeigten auch die Volatilitätindizes. "Wir denken, man kann jetzt mit Sicherheit sagen, dass die akute Phase des Sell-Offs vorbei ist", heißt es von den Strategen bei Bespoke Investment Group.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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