DAVOS: EZB bleibt trotz Zolldrohungen von Trump auf Kurs für Zinssenkungen

22.01.25 12:47 Uhr

DAVOS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hält trotz jüngster Zolldrohungen des neuen US-Präsidenten am Kurs weiterer Zinssenkungen fest. Die EZB sei nicht "übermäßig besorgt" über die möglichen Folgen für die Eurozone, sollte die künftige US-Handelspolitik die Inflation in den USA erhöhen, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC in Davos. Demnach befinde sich die Notenbank weiter auf dem Pfad von "graduellen" Zinssenkungen.

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Zuletzt hatte die EZB die Leitzinsen im Dezember um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Für die nächste Zinssitzung am 30. Januar wird an den Finanzmärkten mit einem weiteren Schritt nach unten um 0,25 Prozentpunkte gerechnet.

Lagarde verwies auf einen stärkeren Preisanstieg im Bereich Dienstleistungen und vergleichsweise starke Lohnzuwächse. Allerdings zeigte sie sich zuversichtlich, dass die Teuerung im Verlauf des Jahres wieder sinken werde. Das angepeilte Inflationsziel von mittelfristig zwei Prozent sei "weiter in Sicht", sagte Lagarde.

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Laut jüngster Daten war die Inflation in der Eurozone im Dezember auf 2,4 Prozent gestiegen, von zuvor 2,2 Prozent. Die Teuerung entfernte sich damit wieder etwas vom angepeilten Inflationsziel der EZB.

Auch das EZB-Ratsmitglied Klaas Knot geht von weiteren Zinssenkungen aus. Seiner Einschätzung nach seien die Markterwartungen von Zinssenkungen auf den nächsten zwei Sitzungen im Januar und März vernünftig, sagte Knot ebenfalls am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos./jkr/jsl/mis