Aroundtown verdient zu Jahresbeginn deutlich mehr
Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown ist dank höherer Mieten und jüngster Zukäufe mit mehr Gewinn ins neue Jahr gestartet.
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Für das laufende Jahr rechnet der seit März im MDAX notierte Konzern mit einer Fortsetzung des Zuwachses beim Ergebnis, wie das Management um Unternehmenschef Shmuel Mayo am Dienstag in Luxemburg ankündigte.
Die Aktie legte nach zwischenzeitlichen Verlusten im Nachmittagshandel um gut ein Prozent auf 6,98 Euro zu und gehörte damit zu den wenigen Gewinnern im MDax. Seit Jahresbeginn hat das Papier fast acht Prozent gewonnen und sich sich damit besser als die meisten anderen Immobilienwerte in Europa entwickelt.
Im ersten Quartal hatte Aroundtown das operative Ergebnis (FFO 1) im Vergleich zum Vorjahr um 54 Prozent auf 91,2 Millionen Euro gesteigert. Der Überschuss war um 50 Prozent auf 370,6 Millionen Euro gestiegen. Neben höheren Mieteinnahmen hatte die Gesellschaft vor allem auch von einer höheren Bewertung der Immobilien profitiert.
So hatte Aroundtown seinen Immobilienbestand kräftig ausgebaut. Bis Ende März 2018 erhöhte sich sein Wert von knapp sechs Milliarden auf 10,9 Milliarden Euro. Dank weiterer Zukäufe erreichte er im Mai 11,3 Milliarden Euro. Der FFO 1 soll auf Basis dieser Zahlen auf 12 Monate hochgerechnet 405 Millionen Euro betragen. 2017 hatte Aroundtown einen operativen Gewinn von 293 Millionen Euro ausgewiesen.
Bislang kaufte Aroundtown im laufenden Jahr Immobilien im Wert von knapp 1,4 Milliarden Euro, bis Ende 2018 sollen es noch mehr werden. "Die Möglichkeiten, die uns angeboten werden, sind mehr geworden", sagte der zukünftige stellvertretende Unternehmenschef Andrew Wallis der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Aroundtown könne sich die Projekte aussuchen und habe auch das "nötige Geld" für Zukäufe.
Momentan verfüge das Unternehmen über etwas über zwei Milliarden Euro in bar für Investitionen. Hinzu käme die Möglichkeit, sich über die Kapitalmärkte Geld für Käufe zu besorgen. Dabei setzt der Gewerbeimmobilienspezialist nicht nur auf den Euroraum. So habe Aroundtown in Asien und Australien erst jüngst erfolgreich Anleihen an den Mann gebracht, sagte Wallis. Dabei profitiere das Unternehmen auch von seinem guten Rating bei Standard & Poor's. Die Ratingagentur stuft die Kreditwürdigkeit mit "BBB+" ein.
Aroundtown kauft regelmäßig Immobilien, verkauft aber auch weniger lukrative Objekte im geringeren Umfang. Lag die Fläche zum Jahreswechsel noch bei 5,1 Millionen Quadratmetern, betrug sie im Mai bereits knapp 5,6 Millionen Quadratmeter. Dabei setzt das Unternehmen auf solche Gewerbeimmobilien, bei denen es sich durch Weiterentwicklung merkliche Mietsteigerungen verspricht.
Nach Zukäufen schaut sich Aroundtown vor allem in Frankfurt, Berlin und London um. Aufgrund der geplanten Akquisitionen rechnet Wallis damit, dass der FFO I weiter wachsen wird. Konkurrenz beim Kauf von Objekten gibt es etwa von Projektentwicklern, die zunehmend Büroimmobilien in Wohnraum umwandeln wollen, oder von Private-Equity-Firmen.
Ende März entfielen 60 Prozent auf Büroflächen und 20 Prozent auf Hotels. Stark vertreten ist das Unternehmen dabei in Frankfurt am Main, Berlin, München und anderen großen und mittelgroßen Städten vor allem in Deutschland. Aroundtown ist mit rund 38 Prozent am MDax-Wohnungskonzern Grand City beteiligt.
Bislang profitieren Immobilienkonzerne von den niedrigen Zinsen in Europa, aber dies könnte sich ändern. "Zinsen sind das größte Risiko für uns", sagte Wallis. Eine Zinserhöhung wirke sich zwar nicht zeitnah negativ für Immobilienfirmen aus, mache aber Neufinanzierungen teurer. Zudem würden auch die Immobilien, die von den Zinszahlungen abhängen, niedriger bewertet. Aroundtown selbst könne mit steigenden Mieten höhere Zinsen ausgleichen. Zudem müsse das Unternehmen im laufenden und kommenden Jahr nur einen kleinen Kredit bedienen./mne/she/he
LUXEMBURG (dpa-AFX)
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