Wenn Clinton doch noch US-Präsidentin werden will, dann nur noch heute
Donald Trump ist der neue US-Präsident. Doch die Zweifler, die an eine Manipulation der Wahl glauben, wollen nicht verstummen. Die Zeit für eine Anfechtung der Ergebnisse wird allerdings knapp.
Auch zwei Wochen nach der Wahl in den USA sind noch immer nicht alle Stimmen ausgezählt. Ein Ergebnis gibt es trotzdem: Donald Trump hat die meisten Wahlmänner gewonnen und wird daher im Januar als Nachfolger von Barack Obama ins Weiße Haus einziehen. Doch noch immer gibt es zahlreiche Stimmen, die an eine Manipulation der Wahlergebnisse glauben. Für die Zweifler wird die Zeit nun knapp.
Unregelmäßigkeiten vermutet
Im Verlauf der Woche hatten sich Experten zu Wort gemeldet, die eine Manipulation der Wahlergebnisse in mehreren Bundesstaaten für möglich halten. Konkret ging es dabei um Wisconsin, Michigan und Pennsylvania, wo man auffällige statistische Unterschiede in der Stimmverteilung festgestellt hatte. Donald Trump hatte sich in diesen drei wichtigen Swing-States jeweils nur mit einem hauchdünnen Vorsprung gegen seine Konkurrentin, die Demokratin Hillary Clinton, durchsetzen können.Bei der Auszählung der Stimmen haben Wissenschaftler rund um J. Alex Halderman, der als Professor für Informatik und Ingenieurwesen an der Universität von Michigan tätig ist, festgestellt, dass es Auffälligkeiten gegeben habe. Das hatte unter anderem das "New York Magazine" berichtet. Demnach gebe es offenbar eklatante Unterschiede in der Stimmverteilung zwischen Gebieten, in denen die Abstimmung mithilfe von Wahlcomputern erfolgte und jenen Bezirken, in denen die Wähler mit Stimmzetteln wählten. In den Gebieten mit Wahlcomputern habe Hillary Clinton "signifikant" schlechter abgeschnitten. Die Experten rieten dem Clinton-Team daraufhin, eine Neuauszählung der Stimmen zu beantragen.
Frist läuft aus
Clinton hätte als Kandidatin für das US-Präsidentenamt und Teilnehmerin an der Wahl das Recht, eine entsprechende Untersuchung zu fordern. Ebenso übrigens, wie Jill Stein - die Kandidatin der grünen Partei, die wie erwartet weit abgeschlagen hinter den beiden Top-Kandidaten Trump und Clinton gelandet war. Ebendiese Jill Stein hat offenbar selbst berechtigte Zweifel an den Ergebnissen in den fraglichen drei Staaten und hatte daraufhin eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Bis Freitag schaffte sie es, mehr als vier Millionen Dollar an Spenden zusammenzubekommen. Sie kündigte an, mit dem Geld die Neuauszählung der Stimmen in Wisconsin und Michigan in die Wege zu leiten. Doch die Zeit wird knapp, denn bis heute können die Ergebnisse in Wisconsin angefochten werden - in Pennsylvania läuft die Frist am Montag ab, in Michigan können Kandidaten, die das nötigen Geld für die Neuauszählung der Stimmen haben, bis Mittwoch eine Überprüfung einfordern. Stein bittet um weitere Spenden, um auch diesen Bundesstaat neu auszähle zu lassen.Clinton müsste Trump rückwirkend alle drei Swing States abnehmen, um die Chance auf die Präsidentschaft zu wahren. Die Zeit wird also mehr als knapp.
Redaktion finanzen.net
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