Corona-Panik

DAX erneut im freien Fall

12.03.20 17:45 Uhr

DAX erneut im freien Fall | finanzen.net

Der deutsche Leitindex DAX ist im Donnerstagshandel abermals abgestürzt.

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Der DAX markierte seinen Erstkurs bei 9.863,99 Punkten - das war ein Abschlag von 5,51 Prozent. Damit rutschte der deutsche Leitindex unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Punkten. Im Verlauf wurde das Minus massiv größer, der DAX verlor zuletzt 12,24 Prozent auf 9.161,13 Punkte. Damit markierte der DAX seinen zweitschwächsten Börsentag seit Bestehen. Die EZB hatte am Mittag umfangreiche Maßnahmen gegen die Corona-Krise beschlossen - der Leitzins bleibt weiter auf Rekordtief, was die Märkte nicht ausreichend stützen konnte.

Corona-Panik erfasst die Märkte

Nachdem am Mittwochabend die US-Märkte erneut massiv abgestürzt waren und auch an den Börsen in Asien kräftige Verluste zu sehen waren, geht es auch am deutschen Aktienmarkt damit einmal mehr deutlich abwärts.

Hintergrund der Verluste sind anhaltende Sorgen um eine Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und deren Folgen für die globale Wirtschaft. Anleger zeigen sich massiv verunsichert, nachdem die Weltgesundheitsorganisation die sich immer weiter global verbreitende Virusseuche als Pandemie einstuft hatte.

Trump-Aussagen belasten zusätzlich

Beschleunigt wird der Abwärtstrend durch Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der am Vorabend einen 30-tägigen Einreisestopp für Ausländer aus Europa verkündet hatte. "Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen", sagte Trump am Mittwochabend im Weißen Haus in einer Ansprache an die Nation. Ausgenommen seien Reisende aus Großbritannien. Die EU habe es versäumt, die gleichen Vorsichtsmaßnahmen (wie die USA) zu treffen und Reisen aus China und anderen Krisenherden einzuschränken, so der US-Präsident. Das habe zu einer Ausbreitung des Virus auch in den USA geführt. Wörtlich sagte er: "Wir haben in den USA dramatisch weniger Fälle des Virus gesehen als jetzt in Europa." Dabei erwähnte er allerdings nicht, dass die USA bislang nur verhältnismäßig wenig Verdachtsfälle auf das Virus getestet haben. Noch vor wenigen Tagen hatte er vor Panik gewarnt und das Risiko, für US-Amerikaner als "sehr gering" bezeichnet.

Von ihm angekündigte Stützungsmaßnahmen zur Bekämpfung der negativen Folgen der Coronavirus-Epidemie, waren jedoch ausgeblieben, nachdem Trump mit seinem Vorstoß, zur Ankurbelung der Wirtschaft die Lohnsteuer auszusetzen, im Kongress ins Leere gelaufen war.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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