US-Aktien: Goldman Sachs erwartet keine neuen Tiefststände
In den vergangenen Wochen befanden sich die Aktienmärkte weltweit im Abwärtstaumel. Inzwischen kehrt etwas Erholung ein. Die Meinungen sind gespalten, ob das nun schon die Trendwende ist. Bei Goldman Sachs zeigt man sich inzwischen vorsichtig optimistisch.
• Pessimistische Goldman-Prognose von März trifft schneller ein als erwartet
• US-Aktien könnten nun Bodenbildung erreicht haben - keine neuen Tiefststände
• Aussicht auf wirtschaftlichen Zusammenbruch dank Fed und Kongress ausgeschlossen
Während einige Experten davor warnen, dass US-Aktien noch keine Bodenbildung erreicht haben und die Kurse erneut weiter fallen könnten - wie erst kürzlich Jim Rogers, der den schlimmsten Bärenmarkt seines Lebens erwartet -, stimmt man bei Goldman Sachs inzwischen schon etwas optimistischere Töne an, nachdem die pessimistischste Prognose der US-Großbank vom vergangenen Monat die Märkte schneller als erwartet eingeholt hatte: Der S&P 500 trat in den Bärenmarkt ein und schon wenige Tage später durchbrach er auch die Marke von 2.450 Punkten nach unten, die Goldman eigentlich bis zur Jahresmitte erwartet hatte. Doch nun gehen die Experten davon aus, dass die US-Aktien das Schlimmste hinter sich haben und keine neuen Tiefststände zu befürchten sind.
Unterstützung von Fed und Kongress
Als Gründe für ihren nun nicht mehr so finsteren Ausblick, führen die Experten um David Kostin, wie Bloomberg berichtet, die Kombination aus der sich abflachenden Viruskurve - die Maßnahmen, die gegen die Ausbreitung des Virus unternommen wurden, scheinen also zu fruchten - und der politischen Unterstützung im Kampf gegen die Virus-Pandemie an. Dadurch seien die Risiken für die Märkte und die US-amerikanische Wirtschaft deutlich gesenkt worden. "Die Fed und der Kongress haben die Aussicht auf einen vollständigen wirtschaftlichen Zusammenbruch ausgeschlossen", erklären die Experten.
S&P 500 bis zum Jahresende bei 3.000 Punkten
Politische Maßnahmen wie Zinssenkungen, die Commercial Paper Funding Facility der US-Notenbank und fiskalische Anreize wie das CARES-Gesetz in Höhe von 2 Billionen US-Dollar seien einige der "zahlreichen und immer mächtigeren" Maßnahmen, die Aktieninvestoren dazu veranlasst haben, ein Risiko einzugehen. "Wenn die USA nach der Wiedereröffnung der Wirtschaft keinen zweiten Anstieg der Infektionen verzeichnen, bedeutet die ‘do whatever it takes’-Haltung der politischen Entscheidungsträger, dass der Aktienmarkt wahrscheinlich keine neuen Tiefststände erreicht", zitiert MarketWatch Kostin aus der Mitteilung von Montag.
Die Experten korrigieren in der Kunden-Notiz daher auch ihr Ziel für den S&P 500 nach oben: Ein "früherer kurzfristiger Abwärtstrend von 2.000" sei nun nicht mehr wahrscheinlich. "Unser S&P 500-Ziel zum Jahresende bleibt 3.000", verlauteten die Experten. Obwohl die Berichtssaison für Anleger nun vermutlich wenig erfreulich verlaufen wird, geht Goldman Sachs nicht davon aus, dass sich dies als negativer Katalysator auf die Aktienmarkt-Performance auswirken wird. Die Analysten erwarten, dass sich der Fokus der Anleger eher auf die Ausblicke für 2021 richten wird.
Redaktion finanzen.net
Weitere News
Bildquellen: Anna Stasia / Shutterstock.com, Inked Pixels / Shutterstock.com