Chemieindustrie sieht kein Ende der Krise - Pharma wächst

12.03.25 10:04 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie sieht nach einem schwierigen Jahr noch keine Trendwende. Die Produktion dürfte 2025 stagnieren und der Umsatz leicht um ein Prozent auf 219 Milliarden Euro sinken, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt mit. Während die Produktion in der Chemie nochmals um zwei Prozent schrumpfen dürfte, läuft es in der Pharmabranche besser: Hier erwartet der Branchenverband ein Plus von zwei Prozent bei der Herstellung.

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VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup forderte ein schnelles Handeln der Politik. "Es gibt keine Schonfrist für die neue Bundesregierung, sie muss jetzt liefern." Ohne Industrie sei alles nichts.

Im vergangenen Jahr sank der Umsatz in der Chemie- und Pharmabranche um zwei Prozent gemessen am Vorjahr auf 221 Milliarden Euro. Die Produktion legte trotz kräftiger Rückgänge im Schlussquartal um ein Prozent zu. Während die Geschäfte der Chemie am Heimatmarkt im Schlussquartal schlecht liefen, wuchsen sie vor allem in Nordamerika. Gefragt waren Pharmazeutika, Wasch- und Körperpflegemittel.

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Die Beschäftigung stieg 2024 trotz der Branchenkrise minimal auf rund 480.000 Menschen, so der VCI. Zuwächse in der Pharmaindustrie, die von guten Exportgeschäften in Asien und den USA profitiert, glichen Jobverluste in der Chemie aus. Auch eine Insolvenzwelle sei nicht abzusehen, sagte Große Entrup.

Die energieintensive Chemiebranche, die drittgrößte Industriebranche Deutschlands nach dem Auto- und Maschinenbau, leidet unter hohen Energiepreisen und der Konjunkturflaute. Industrieunternehmen drosseln die Produktion, was die Nachfrage nach Chemieerzeugnisse dämpft. Im Kampf gegen die Branchenkrise haben Chemiekonzerne wie BASF und Evonik große Umbauprogramme verkündet, streichen Jobs und legen Anlagen still.

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Hoffnung setzt der VCI auf die neue Bundesregierung. Die Ergebnisse der Sondierungsgespräche zwischen SPD und Union seien Schritte in die richtige Richtung bei Steuern, Strompreisen und Bürokratieabbau. Dennoch gebe es Nachholbedarf. Zwar seien höhere Verteidigungsausgaben alternativlos, sagte Große Entrup. "Aber bei den Investitionen in Infrastruktur können wir den Verschiebebahnhof raus aus dem Haushalt - rein ins Sondervermögen nicht gutheißen." Nötig sei mehr Priorisierung bei den Ausgaben./als/mne/jha/

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