Ceres Power-CTO warnt: KI forciert von NVIDIA & Co. könnte zu höherem Energieverbrauch führen
Künstliche Intelligenz ist derzeit das Trendthema schlechthin. Während manche Experten in KI großes Potenzial sehen, befürchtet Wasserstoffexperten und Ceres Power-CTO Caroline Hargrove, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz - werde der Verbrauch nicht richtig gesteuert - zu einem noch höheren Energieverbrauch führen könnte.
Werte in diesem Artikel
• IEA: Markttrends wie KI erhöhen den Gesamtstrombedarf von Rechenzentren
• Stromverbrauch aus Rechenzentren, KI und Kryptosektor könnte sich bis 2026 verdoppeln
• Ceres Power-CTO warnt vor höherem Energieverbrauch
Weltweiter Strombedarf dürfte in den nächsten Jahren schneller steigen
Künstliche Intelligenz ist derzeit das Trendthema am Markt, von dem einige große Techkonzerne, wie der Halbleiterriese NVIDIA, in den vergangenen Monaten kräftig profitieren konnten. Es gibt allerdings einen Kritikpunkt bei dem Thema.
Wie die Internationale Energieagentur (IEA) im Januar in einem Bericht schrieb, erhöhen "Markttrends, einschließlich der schnellen Integration von KI in die Softwareprogrammierung in einer Vielzahl von Sektoren, […] den Gesamtstrombedarf von Rechenzentren". Und so könnten "Suchtools wie Google […] eine Verzehnfachung ihres Strombedarfs verzeichnen im Falle einer vollständigen Implementierung von KI darin". Denn während eine typische Google-Suche im Durchschnitt 0,3 Wattstunden Strom benötige, komme eine ChatGPT-Anfrage auf 2,9 Wattstunden, heißt es in dem Bericht der IEA. Bei neun Milliarden Suchanfragen pro Tag würde die Technologie im Jahr fast 10 Terrawattstunden zusätzlichen Strom erfordern.
Die Internationale Energieagentur erwartet, dass der weltweite Strombedarf in den nächsten drei Jahren schneller steigen wird. Bis 2026 dürfte er jährlich um durchschnittlich 3,4 Prozent wachsen. Wie die IEA berichtet, könnte sich der Stromverbrauch aus Rechenzentren, künstlicher Intelligenz (KI) und dem Kryptowährungssektor bis 2026 sogar verdoppeln.
Ceres Power-CTO warnt vor höherem Energieverbrauch
Caroline Hargrove, Chief Technology Officer von Ceres Power, hat bei einer Podiumsdiskussion bei CNBCs "IOT: Powering the Digital Economy" davor gewarnt, dass die Gefahr bestehe, dass künstliche Intelligenz zu einem noch höheren Energieverbrauch führen könnte. "Was mir Angst macht, ist der Energieverbrauch, wenn man ChatGPT [für einfache Abfragen] verwendet", so Hargrove. Werde der Verbrauch nicht richtig gesteuert, "könnte der perverse Effekt eintreten, dass wir so viel mehr Energie verbrauchen", meint Hargrove. "Obwohl ich ein großer Fan davon bin, die Daten zu nutzen, um wirklich alles zu optimieren, sollten wir sie nutzen, um unseren Verbrauch zu reduzieren, aber der perverse Effekt kann eintreten, wenn man ein neues Spielzeug hat, und die Leute dahinterkommen, mit [solch] einer Geschwindigkeit", so die Ceres Power-CTO.
Auch Mary de Wysocki, Chief Sustainability Officer bei Cisco, betonte, dass es wichtig sei, "verantwortungsvolle Nutzer von [KI] zu sein, bei denen wir wissen, wo wir den Nutzen hinzufügen können, und sie nicht nur zu nutzen, weil es potenziell Spaß macht".
Solar Impulse Foundation-Gründer sieht Chancen
Unterdessen hob Bertrand Piccard, Gründer und Vorsitzender der gemeinnützigen Umweltorganisation Solar Impulse Foundation, die Vorteile von künstlicher Intelligenz hervor und erklärte, dass diese eine "fantastische Möglichkeit zur Reduzierung des Energieverbrauchs" darstelle, wenn sie gut gemanagt werde. So verwies er zum Beispiel auf intelligente Stromnetze, die die Technologie nutzen und "intermittierende erneuerbare Energie integrieren werden … mit der Speicherung, mit der Verteilung, mit dem Verbrauch, was bedeutet, dass fast keine Energie verloren geht". Das seien Dinge, die ihm Hoffnung geben würden, so Piccard. Der Solar Impulse Foundation-Gründer ist überzeugt davon, dass wir "unsere Welt modernisieren" müssen. Das werde die Welt "effizient, sauber, aber auch profitabler" machen.
Transparenz bei Energieverbrauch und Emissionen
Wie CNBC berichtet, befasste sich ein im März veröffentlichter Bericht der Koalition "Climate Action Against Disinformation" (CAAD) mit den möglichen Risiken von künstlicher Intelligenz, wie zum Beispiel dem wachsenden Energiebedarf, inmitten der Klimakrise. Die Koalition habe auf Grundlage ihrer Erkenntnisse den Regulierungsbehörden empfohlen, sicherzustellen, dass Technologieunternehmen bei der Berichterstattung über den Energieverbrauch und die Emissionen, die von ihren KI-Modellen erzeugt werden, transparent sind und die Transparenzregeln mit "klaren, strengen Strafen" durchzusetzen, wenn Unternehmen diese nicht einhalten.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Below the Sky / Shutterstock.com
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