BVB wie im Rausch

BVB-Aktie tiefer: Champions League gesichert - Haaland trifft wieder - Wechsel zu Man City?

19.04.22 14:59 Uhr

BVB-Aktie tiefer: Champions League gesichert - Haaland trifft wieder - Wechsel zu Man City? | finanzen.net

Für das Aufflammen des Titelkampfes kommt die Dortmunder Torfreude wohl zu spät.

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Zumindest als Spaßbremse bei der geplanten Meisterfeier des FC Bayern könnte der Borussia Dortmund (BVB) aber noch taugen. Zumal sich auch Torjäger Erling Haaland rechtzeitig vor dem Gipfel am kommenden Wochenende wieder zurückgemeldet hat. "Er ist nicht schmerzfrei, aber man konnte sehen, dass er die Schmerzen sehr gut toleriert", sagte Trainer Marco Rose: "Es wird immer besser."

Beim 6:1 (5:0)-Torfestival gegen den VfL Wolfsburg hatte der Norweger zuerst den anderen beim Toreschießen zugeschaut. Zum 5:0 klinkte er sich dann ein und beendete seine rund 400 Minuten dauernde Durststrecke, die längste seiner BVB-Zeit. Euphorisiert legte er das 6:0 nach und blieb trotz seiner Knöchelbeschwerden und des nach der höchsten Dortmunder Halbzeit-Führung im eigenen Stadion schnell entschiedenen Spiels 90 Minuten auf dem Platz.

Vor dem Spiel hatte Rose mit Aussagen über Haalands Fitness-Zustand noch für Verwunderung gesorgt. Sogar im eigenen Verein. "Ein bisschen unglücklich" nannte es der Dortmunder Lizenzspielerchef und baldige Sportdirektor Sebastian Kehl öffentlich. Im Fuß sei "sicher irgendwas kaputtgegangen", hatte Rose gesagt. Aber man könne "den Jungen ja nicht in die Röhre reinschieben, wenn er es gar nicht möchte. Er beißt auf die Zähne, nimmt dann möglicherweise vor dem Spiel ein Tablettchen und dann sollte das funktionieren." Es funktionierte erstaunlich gut - auch abseits der Tore. "Er hat sehr gut mitgespielt, uns viel Tiefe gegeben, war sehr präsent als Wandspieler und hat das zweite Tor toll aufgelegt", lobte der Trainer.

Es scheint jedoch klar, dass der Auftritt am Samstag in München der viertletzte von Haaland im BVB-Trikot sein wird. Und dass es kein Vorspielen für die Bayern ist. Münchens Vorstandschef Oliver Kahn räumte im Sport1-"Doppelpass" zwar ein, dass man sich mit dem 21-Jährigen beschäftige. Stellte aber auch klar, das Paket aus Ablöse und Gehalt sei "sehr, sehr weit weg von dem, was wir uns vorstellen. Das sind finanzielle Dimensionen, die sind außerhalb unserer Vorstellung." Also spielt Haaland, dessen Wechsel zu Manchester City sich zu konkretisieren scheint, am Samstag wohl vorerst zum letzten Mal gegen die Bayern. Auch das kann eine Motivation sein.

Motiviert ist der gesamte Verein, den Bayern nicht beim Finalisieren des zehnten Titels in Serie und einer ausgelassenen Meisterfeier zusehen zu wollen. Rose hegt durch den zwischenzeitlichen Tor-Rausch gegen Wolfsburg mit fünf Treffern in weniger als 14 Minuten jedenfalls die Hoffnung auf ein Saisonfinale mit viel Spektakel. "Das hat richtig Spaß gemacht und hat sich großartig angefühlt", sagte er: "Es herrschte eine tolle Atmosphäre. Es sollte zu einer Art Droge werden, diese Stimmung immer zu haben." Zudem können die Dortmunder etwas befreiter aufspielen, denn die Qualifikation für die Champions League ist seit diesem Wochenende auch rechnerisch sicher.

Am Tiefpunkt ist dagegen die Stimmung wieder in Wolfsburg. "In der ersten Halbzeit war das eine desolate Leistung in allen Belangen, die ein Fußball-Spiel erfordert", sagte Trainer Florian Kohfeldt: "Das geht nicht, das war katastrophal. Ein Nackenschlag hat gereicht, um uns aus der Bahn zu werfen. Und das Problem ist leider nicht neu."

Genau deshalb muss der Coach - immerhin seit 21 Bundesliga-Spielen im Amt - neben den zwei Siegen zum sicheren Klassenerhalt wohl auch noch fleißig Pluspunkte für sich selbst sammeln, bevor die Saison-Analyse ansteht. "Alles nach dem 1:0 war nicht bundesligatauglich", sagte Sportdirektor Marcel Schäfer: "So ein Auftritt ist eines VfL Wolfsburg nicht würdig."

Dortmunds Haaland offenbar mit Man City einig

Der mögliche Wechsel von Borussia Dortmunds Topstar Erling Haaland zu Manchester City rückt einem Medienbericht zufolge näher. Der englische Club von Trainer Pep Guardiola habe sich mit Vertretern des 21 Jahre alten Stürmers über die Bedingungen für eine Unterschrift geeinigt, berichtete die "Daily Mail" (Dienstag). Demnach solle Haaland voraussichtlich einen Fünfjahresvertrag erhalten und der bestbezahlte Spieler der Premier League werden. Es werde erwartet, dass City die Ausstiegsklausel für den Norweger ziehe.

Zuletzt gab es Berichte, dass Haalands Berater Mino Raiola und Vater Alf-Inge Haaland ihre finanziellen Forderungen für einen Wechsel zu City noch zurückschrauben müssten. Haaland kann den BVB dank einer Ausstiegsklausel in Höhe von 75 Millionen Euro nach dieser Saison verlassen. Borussia Dortmunds Lizenzspielerchef Sebastian Kehl hatte am Wochenende verneint, dass sich bereits ein Interessent gemeldet hätte.

Haaland wird seit Monaten mit verschiedenen Top-Clubs in Verbindung gebracht. Auch Real Madrid soll interessiert sein. Dem amerikanischen TV-Sender ESPN zufolge hat er Manchester United inzwischen abgesagt. Haalands Vertrag in Dortmund läuft noch bis Sommer 2024.

Vorstandschef Oliver Kahn hatte am Sonntag erläutert, dass eine Verpflichtung Haalands für den FC Bayern München finanziell nicht darstellbar sei. "Wir würden unserem Job nicht gerecht werden, wenn wir uns nicht mit einem jungen Stürmer beschäftigen würden", sagte Kahn im Sport1-"Doppelpass". Ein Paket aus Ablöse und Gehalt bei dem Torjäger sei aber "sehr, sehr weit weg von dem, was wir uns vorstellen. Das sind finanzielle Dimensionen, die sind außerhalb unserer Vorstellung." Im XETRA-Handel am Dienstag gibt die BVB-Aktie stellenweise 2,07 Prozent auf 3,79 Euro ab.

/sho/DP/zb/he

DORTMUND (dpa-AFX)

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