BUX-Kolumne

Wie beeinflussen Fusionen & Übernahmen Aktienkurse?

11.06.18 09:19 Uhr

Wie beeinflussen Fusionen & Übernahmen Aktienkurse? | finanzen.net

Während der Begriff "Mergers & Acquisitions" (M&A) wie eine Dating-App für Politiker klingt - also langweilig - ist er eigentlich doch ziemlich spannend.

Unternehmen wollen immer größer werden, Wettbewerber ausschalten und Marktführer werden. Anstatt James Bond anzuheuern, um die Arbeit für sie zu erledigen, stellen Firmen Teams von Anwälten und Buchhaltern ein, um andere Firmen zu finden, die sie übernehmen oder mit denen sie fusionieren können.

Kürzlich gab der britische Supermarkt-Einzelhändler Sainsbury's seine Pläne bekannt, seinen Rivalen Asda für 10 Milliarden £ zu übernehmen, damit er so besser gegen die Billigkonkurrenz wie Aldi kämpfen kann.

Im Jahr 2017 kaufte Amazon die Bio-Lebensmittelkette Whole Foods für 13,7 Milliarden US-Dollar, um im täglichen Leben seiner Kunden noch präsenter zu sein. 2016 erwarb Microsoft LinkedIn im Wert von 26,2 Milliarden US-Dollar, um mit dem Wettbewerb im sozialen Online-Bereich zu beginnen.

Natürlich können Fusionen und Übernahmen manchmal auch scheitern. Zum Beispiel die 160-Milliarden-US-Dollar-Fusion zwischen Pfizer und Allergan, die nicht zustande kam, weil die US-Regierung die Steuerregeln änderte, um Unternehmen davon abzuhalten, ins Ausland zu gehen.

Aber was passiert mit den Aktienkursen dieser Unternehmen, wenn solche Deals angekündigt werden?

In der Regel steigt der Aktienkurs des ZIEL-Unternehmens, während der Aktienkurs der KAUFENDEN-Unternehmens in der Regel sinkt (zumindest kurzfristig).

Sehen wir uns zunächst die Auswirkungen auf den Aktienkurs des übernehmenden Unternehmens an...

Damit ein Unternehmen ein anderes Unternehmen kauft, muss es den Aktionären ein so verlockenden Angebot machen, dass diese letztlich den Deal genehmigen müssen. Aus diesem Grund zahlt die übernehmende Gesellschaft in der Regel eine Prämie, indem sie ein Angebot unterbreitet, das größer ist als der aktuelle Wert der Zielgesellschaft.

Da die erwerbende Gesellschaft eine Prämie zahlt, muss sie möglicherweise alle ihre Barreserven verwenden oder sogar Fremdfinanzierung einsetzen, um den Buy-out zu finanzieren. Dies senkt den Wert der übernehmenden Gesellschaft kurzfristig.

Es gilt auch eine Menge von Rechtsanwälten und Buchhaltern zu bezahlen, um den Deal durchzusetzen. Und vergessen wir nicht die regulatorischen Hürden, die ein Unternehmen überwinden muss, um erfolgreich zu sein - das alles kostet Zeit und Geld!

Das trifft natürlich nur dann zu, wenn die Zielgesellschaft gut abschneidet. Wenn die Zielgesellschaft mit dem Absturz ihres Aktienkurses Geld verloren hat, dann kann die übernehmende Gesellschaft weniger bieten und versuchen, ein Schnäppchen zu machen.

Dies ist ein weiterer Grund, warum der Aktienkurs des übernehmenden Unternehmens ebenfalls fallen könnte. Einige Investoren glauben vielleicht nicht, dass es eine gute Idee ist, ein anderes Unternehmen zu erwerben. Sie können auch glauben, dass der Übernahmepreis einfach zu hoch ist.

Sehen wir uns nun die Auswirkungen auf den Aktienkurs der Zielgesellschaft an ...

Es ist leicht einzusehen, warum der Aktienkurs eines Zielunternehmens tendenziell steigt. Wenn Aktionäre eine Prämienauszahlung bekommen, freuen sie sich natürlich. Auf der anderen Seite, wenn die Aktionäre jemanden bekommen, der ihnen aus der Patsche hilft, weil der Aktienkurs gefallen ist, freuen sich sich ebenfalls.

In beiden Fällen versuchen viele Marktteilnehmer, mit M&A-Gerüchten zu handeln. Eine längerfristige Sichtweise ist jedoch wichtig, denn wenn das Geschäft doch nicht zustande kommt, dann könnten all die eifrigen Trader, die sich auf Spekulationen eingelassen haben, in der Verlustzone landen.

Wenn nun also wieder eine News kommt, dass eine Fusion ansteht, dann weißt du, mit welchen Bewegungen der Aktie du rechnen kannst.

Das Fintech BUX demokratisiert mit seiner App die Finanzmärkte. Das Ziel: einfaches, aufregendes und günstiges Traden für alle. 2013 gegründet, hat BUX bereits 1 Million User in 8 europäischen Ländern. In der App und auf dem Blog versorgt die Redaktion User mit News und Analysen zum Börsenhandel.

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