Trotz Kurseinbruch: Deutsche Bank-Stratege sieht den DAX Ende des Jahres bei über 14.000 Punkten
Mit dem teils dramatischen Rückschlag an den weltweiten Aktienmärkten zum Wochenstart lassen die Börsen laut Einschätzung der Deutschen Bank nach der vorangegangenen Kursrally lediglich Luft ab.
"Ich gehe davon aus, dass wir eine Korrektur im Bullenmarkt beobachten und keinen Einstieg in einen Bärenmarkt", sagte der Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden Ulrich Stephan am Dienstag laut einer Mitteilung.
Unter einem Bullenmarkt verstehen Börsianer eine lange Phase steigender Kurse, die von schwächeren Phasen unterbrochen wird, ohne etwas am längerfristigen Trend zu ändern. Ein Bärenmarkt ist hingegen ein Synonym für einen längeren Kursverfall.
Gute Konjunkturdaten wie der US-Arbeitsmarktbericht vor dem Wochenende und die Stimmungsdaten aus der US-Dienstleistungsbranche hätten die Wirtschaftsstärke untermauert und damit Angst vor einer strafferen Geldpolitik der US-Notenbank Fed genährt, erläuterte Stephan. Vor diesem Hintergrund reduzierten Investoren schlicht das Risiko, was nach der Kursrally der vergangenen Monate mit Rekorden an der Wall Street und am deutschen Aktienmarkt nicht untypisch sei. So laufe der aktuelle Bullenmarkt schon seit 2009.
Die Dauer der aktuellen Schwächephase ist laut Stephan indes schwierig vorherzusehen. Das Konjunkturumfeld sei allerdings nach wie vor robust. Die großen Volkswirtschaften dürften 2018 stärker als im Vorjahr wachsen und die Erwartungen für die Unternehmensgewinne seien unverändert gut. Gleichzeitig seien - abgesehen von einigen Ausnahmen - keine Übertreibungen beim Kreditwachstum zu sehen, die oft Auslöser für Rezessionen seien.
Mit Blick in die Vergangenheit seien Kurskorrekturen um 10 bis 15 Prozent nicht ungewöhnlich. Eine durchschnittliche Korrektur dauere rund vier Monate und eine Erholung bis zu vorherigen Kursständen ebenfalls etwa vier Monate.
Eine Kaufgelegenheit sieht Stratege Stephan aber noch nicht. Zwar dürften die wichtigsten Aktienindizes am Jahresende höher stehen als derzeit, die Schwankungsbreite dürfte jedoch hoch bleiben. Anleger sollten deshalb über eine Senkung der Risiken in ihrem Portfolio nachdenken. Dabei sollte insbesondere das allgemeine Zinsniveau sowie die Kommunikation und Umsetzung der Geldpolitik durch die Notenbanken im Auge behalten werden.
Für Ende 2018 hält der Experte am Ziel von 14.100 Punkten für den deutschen Leitindex DAX sowie von 3.000 Punkten für den breit gefassten US-Index S&P 500 fest. Das entspricht Kurspotenzialen von jeweils rund 14 Prozent./mis/bek/men
FRANKFURT (dpa-AFX)
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