Time Warner Cable: Beharrlich auf Pirsch
Der Kabelkonzern Time Warner Cable wird schon seit mehr als einem halben Jahr von John Malone belagert. Der Milliardär könnte bald zum Zug kommen.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
John Malone investiert gern in Land. Mit mittlerweile mehr als 8.500 Quadratkilometern hat der Milliardär Ted Turner, Gründer des legendären Nachrichtensenders CNN, als größter Landbesitzer Amerikas überholt. Im Gegensatz zu diesem steht Malone aber nur äußerst ungern im Rampenlicht. Obwohl auch er sein Vermögen im Mediengeschäft verdient hat. Der Einfluss des 72-Jährigen reicht dennoch weit. In Deutschland beispielsweise ist Unitymedia KabelBW, die zu Malones Liberty Global gehört, der zweitgrößte Kabelkonzern nach Kabel Deutschland.
Reif für Fusionen
An der Wall Street sorgen Malones Schachzüge für große Aufmerksamkeit. Seine Aussage, die US-Kabelbranche sei reif für Fusionen, genügte, um heftige Spekulationen auszulösen. So wird denn auch schon seit einiger Zeit Malones hartnäckige Belagerung der Nummer 2 der Branche, Time Warner Cable (TWC), mit Argusaugen beobachtet.
Der strategisch gewiefte Manager sicherte sich hier für gut ein Viertel der Anteile am viertgrößten US-Kabelnetzbetreiber Charter Communications. Im Auftrag von Malone beäugt Charter-Communications-Boss Tom Rutledge den deutlich größeren Rivalen. Rutledges jüngster Vorstoß: ein persönlicher Brief an TWC-Chef Robert Marcus, in dem Charter pro Aktie 130 Dollar bot, davon 83 Dollar in bar - insgesamt lag das Gebot damit bei etwas mehr als 61 Milliarden Dollar.
Der TWC-Aufsichtsrat schlug das bisher dritte Gebot allerdings einstimmig aus. Es entspreche gerade mal dem Siebenfachen von TWCs operativem Gewinn (Ebitda) und liege deutlich unter dem Wert von Transaktionen im Kabelsektor.
TWC-Boss Rob Marcus wählte deutliche Worte: "Im Grunde genommen wollen diese Typen bloß eine Premiumfirma zum Schleuderpreis ergattern. Das macht dem Vorstand die Aufgabe leicht, das Angebot abzulehnen. Die Aktionäre werden den Vorstoß als das erkennen, was er ist: Ein Versuch, die Firma
zu klauen."
Gewieft schloss der Jurist jedoch weitere Verhandlungen nicht aus. Bei 160 Dollar pro Aktie sei man gesprächsbereit.
Comcast-Chef als Königsmacher
Den Kampf um TWCs 15 Millionen Kunden könnte Brian Roberts entscheiden. Er ist Chef von Comcast, die als Nummer 1 der Branche gilt. Sein Konzern hat nach Einschätzung von Marktforschern eine überlegene Technik - und fast sechs Milliarden Dollar Cashreserven. Für TWC-Lenker Marcus sei Comcast damit der bevorzugte Partner, heißt es in Branchenkreisen. Zu dem Bargeld, das eine Verschuldung eines fusionierten Konzerns niedrig halten würde, hat Comcast ein bewährtes Geschäftsmodell. TWC-Bieter Charter galt vor Malones Einstieg als abgeschlagen. Mit Verbindlichkeiten, die das Fünffache des operativen Gewinns (Ebitda) übersteigen, ist die Nummer 4 hoch verschuldet. Um die aktuelle Offerte zu finanzieren, müsste Charter zusätzlich 20,5 Milliarden Dollar aufnehmen.
Zudem läuft Comcasts Geschäft besser als das der Konkurrenz. Anfang des Jahres ließ der Marktführer durchblicken, dass die Anzahl der Kunden im vierten Quartal erstmals wieder zugelegt habe.
Bei den großen Vier in der Branche wäre es der erste Zuwachs seit 2012. Time Warner Cable verlor in den letzten drei Monaten des Jahres 2013 weitere 250.000 Kunden. Der schnelle Aufstieg von Streaminganbietern wie Netflix, Hulu oder der Amazon-Tochter Lovefilm, die Filme und TV-Serien via Web als Videostreams auf Fernseher und mobile Geräte übertragen, setzt Kabelnetzbetreiber beim Bezahlfernsehen zunehmend unter Druck.
Es sieht so aus, als würde auch Comcast als Bieter in den Ring steigen. Malone, der alte Fuchs, verhandelt Beobachtern zufolge bereits über eine gemeinsame Offerte für TWC. Zumindest kartellrechtliche Hürden gibt es keine - das heizt die Gerüchte weiter an.
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