Welchen Mega-Coup plant der BVB mit Usain Bolt?

Als der Sportartikelhersteller PUMA in der vergangenen Woche bei Twitter einen Tweet absetzte, geriet die Fußballwelt in Aufruhr:

Your boots are ready, @usainbolt. @BVB #PlayLOUD pic.twitter.com/jP0DoFMGbH

- PUMA Football (@pumafootball) 14. November 2016

Der Ausrüster richtete seine Twitter-Nachricht an Sprint-Star Usain Bolt: "Deine Schuhe sind fertig", heißt es neben einem Bild mit Fußballschuhen, auf denen der Name "Bolt" steht. Daneben: Ein Trikot vom deutschen Fußballerstligisten Borussia Dortmund. Sofort überschlugen sich die Spekulationen: Was plant der BVB mit dem schnellsten Mann der Welt?

Borussia Dortmund heizt die Gerüchte an

Bestätigt ist: Usain Bolt wird bei Borussia Dortmund mittrainieren, das ließ sich BVB-Chef Watzke bereits entlocken. "Wir freuen uns auf Usain. Auch für unsere Jungs sicherlich eine tolle, zusätzliche Motivation!", so der Geschäftsführer des aktuellen Tabellenfünften. Bolt solle besser pünktlich zum Training erscheinen, tweetete der BVB dann auch prompt in Richtung des Sprint-Asses.

🏃 Training is at 10, @usainbolt. Be on time! @pumafootball https://t.co/6JpQzqvEX0

- Borussia Dortmund (@BVB) 14. November 2016

Wenn der schnellste Mann der Welt beim Gegner mittrainiert, kann man zumindest mal nachfragen, was das zu bedeuten hat. Dachte sich zumindest der FC Bayern München und mischte sich in die lockere Twitter-Konversation ein:

. @BVB @usainbolt Is he available on Saturday? Asking for a friend.

- FC Bayern US (@FCBayernUS) 14. November 2016

Alles nur Marketing?

Plant der BVB mit Usain Bolt vielleicht einen Mega-Coup? Bislang lassen sich diesbezüglich nur Vermutungen anstellen. Fakt ist: Mit PUMA haben Bolt und Borussia Dortmund den gleichen Ausrüster. Viele Fans und Beobachter glauben daher an einen cleveren Marketinggag des Sportartikelherstellers. BVB-Boss Watzke dementiert dies allerdings. Gegenüber dem "Kicker" sagte er: "Das ist kein Scherz. Das ist schon seit längerem beschlossen. PUMA-Chef Björn Gulden, der bei uns auch im Aufsichtsrat sitzt, hat mir schon vor Wochen gesagt, dass Usain mal gefragt hatte, ob er bei uns mittrainieren dürfe. Ich habe gesagt, klar, überhaupt kein Thema. Die Mannschaft findet das sicherlich auch klasse." Eine möglicherweise bewusst angeleierte Aktion, um alle drei beteiligten Parteien im Gespräch zu halten, ist damit aber noch nicht vom Tisch.

Wird Bolt Fußball-Star?

Wenn es sich nicht um eine Marketing-Aktion handelt: Was soll das Ganze dann? Bolt ist inzwischen 30 Jahre alt. Dass sich seine Sprinterkarriere dem Ende zuneigt, ist kein Geheimnis. Auch dass er an der Karriere nach der Karriere feilt, dürfte kaum jemanden überraschen. Und da Usain Bolt auch noch großer Fußball-Fan ist: Will er vielleicht eine zweite Profikarriere in einer anderen Sportart starten?
Die Spekulationen darüber scheinen müßig. Denn dass der BVB Bolt tatsächlich am Samstag gegen den FC Bayern als Spieler aufstellt (was theoretisch wohl möglich wäre), gilt als unwahrscheinlich. Das Punktspiel gegen den Tabellenersten aus München ist zu wichtig. Die Verletzungsgefahr für den Fußball-untrainierten Bolt ohnehin zu groß. Auch wenn Bolt selbst im "Guardian" behauptete: "Mal sehen, was so passiert" - Passieren dürfte wohl zumindest seine Fußballkarriere betreffend nicht allzu viel. Auch Watzke, der einen PR-Gag bestritten hat, ließ bezüglich einer möglichen Zukunft von Bolt beim BVB gegenüber dem "Kicker" verlauten: "Darüber brauchen wir nicht reden."

Pimpt Bolt die BVB-Jungs?

Andere Spekulationen gehen in die Richtung, dass Bolt als eine Art Trainer agieren und den BVB-Spielern Tipps in Sachen Sprint und Schnelligkeit geben könnte. Für Neu-Bayer und Ex-BVB-Spieler Mats Hummels hat Borussia Dortmund allerdings in Sachen Geschwindigkeit auf dem Platz keine Nachhilfe nötig.

@matshummels @essop23 @FCBayernUS @BVB @usainbolt 😂😂😂😂

- Aubameyang P-E (@Aubameyang7) 14. November 2016

"Weil Aubameyang auch so viel langsamer ist…" , twitterte Hummels in Anspielung auf die aktuellen Ereignisse. Sein Ex-Kollege vom BVB reagierte geschmeichelt auf die Bauchpinselei aus München und antwortete mit einigen Smileys auf den Kommentar.

Fazit

So lustig die Aktion auch scheint: Ernsthafte Absichten von Seiten Usain Bolts oder dem BVB deuten sich bezüglich einer Zusammenarbeit eher nicht an. Für die Fans sind die aktuellen Ereignisse aber überaus unterhaltsam, für den Sportartikelhersteller PUMA ein Mega-Imagegewinn. Die PUMA-Aktie konnte seit Bekanntwerden der Aktion zulegen. Allerdings hat sich der Anteilsschein in diesem Jahr grundsätzlich gut entwickelt - ein Kursplus von mehr als 22 Prozent haben Anleger in ihren Depots. Auch die Aktie des einzigen börsennotierten Fußballvereins hierzulande hat im Zuge der Ereignisse der vergangenen Tage zulegen können. 2016 haben die Anteilsscheine von Borussia Dortmund aber ohnehin einen Lauf: Die BVB-Aktie schoss seit Januar um satte 43 Prozent nach oben.

Redaktion finanzen.net