Börsengänge

IPOs: Diese Unternehmen wollen sich 2023 auf das Börsenparkett wagen

24.12.22 23:47 Uhr

IPOs: Diese Unternehmen wollen sich 2023 auf das Börsenparkett wagen | finanzen.net

Inflations- und Rezessionsängste prägten das Börsenjahr 2022. Doch trotz der eingetrübten Stimmung dürfen sich Anleger im neuen Jahr wieder auf zahlreiche Börsenneulinge freuen.

Werte in diesem Artikel

• Börsen locken 2023 viele Neulinge an
• Zahlreiche Börsenaspiranten aus den Tech-Branche

Arm

Bereits im ersten Quartal 2023 soll Arm an die Börse gebracht werden. Der Eigentümer Softbank, der Arm im Jahr 2016 für 32 Milliarden Dollar erworben hatte, strebt nun laut einem Bericht der "Financial Times" eine Aktienplatzierung in London und New York an, nachdem die geplante Übernahme des britischen Unternehmens durch den US-Branchenriesen NVIDIA aufgrund des Widerstands der Wettbewerbsbehörden platzte. Wie Firmenchef Rene Haas der "Financial Times" verriet, will er mit dem Erlös aus dem Börsengang unter anderem das Geschäft mit der Autobranche ausbauen. Zudem soll Arm bei Chips für Rechenzentren und Technik zur Anzeige virtueller Welten gestärkt werden.

Die Technologie des britischen Chipdesigners steckt zudem in den meisten Smartphones. So setzen beispielsweise Apple und Samsung bei ihren Prozessoren auf die von Arm entworfenen Chip-Architekturen. Auch QUALCOMM, dessen Chips in vielen Android-Telefonen verbaut werden, greift darauf zurück. Wie Cristiano Amon, der CEO des Chipkonzerns, gegenüber der "Financial Times" erklärte, will er den angekündigten Börsengang nutzen, um sich an Arm zu beteiligen.

Ionos

Im ersten Halbjahr 2023 will zudem der Internetdienstanbieter United Internet seine Cloud- und Webhosting-Tochter Ionos an die Börse bringen und strebt dabei Kreisen zufolge eine Bewertung von rund vier Milliarden Euro an. Nach dem starken Wachstum der vergangenen Jahre sei ein Börsengang der nächste Schritt, der die Positionierung von Ionos als ein führender Digitalisierungspartner von Freiberuflern und kleinen sowie mittleren Unternehmen und als leistungsfähiger europäischer Cloud-Anbieter widerspiegele, erklärte United Internet die Beweggründe für die Börsenpläne.

Der Umsatz von Ionos belief sich in 2021 auf 1,06 Milliarden Euro und soll nach Einschätzung der Konzernmutter mittelfristig um jährlich rund 10 Prozent wachsen. Des Weiteren soll der Cloud- und Webhosting-Anbieter mittelfristig eine bereinigte operative Marge von über 30 Prozent erzielen.

Solaris

Ferner soll 2023 der IPO von Solaris über die Bühne gehen. Das 2016 gegründete Berliner Fintech besitzt zwar eine Vollbanklizenz der BaFin, will aber trotzdem als Tech-Unternehmen wahrgenommen werden, nicht als klassische Bank. Es betreibt eine mietbare Banking-Plattform und bietet darüber seine Banklizenz anderen Finanz-Startups an. Auf diese Weise können diese anderen Fintechs - obwohl sie keine eigene Lizenz besitzen - ihren Kunden Finanzdienstleistungen über ihre Apps und Online-Dienste anbieten, denn im Hintergrund steht Solaris. CEO Roland Folz hatte einen Börsengang von Solaris eigentlich schon für 2022 in Aussicht gestellt, doch das schlechte Marktumfeld funkte dazwischen. Nun könnte er jedoch 2023 dieses Ziel verwirklichen.

Best in Parking

An der Wiener Börse soll im Laufe des Jahres 2023 die Best in Parking AG gelistet werden, hinter der die bekannte Wiener Unternehmer-Familie Breiteneder steckt. Das Garagenimperium (inkl. Parking-Apps) der Breiteneder Immobilien Parking AG ist ein Entwickler und Betreiber von Park- und Mobilitätslösungen in Österreich und Südosteuropa. Allein in Österreich bewirtschaftet es über 95 Garagen in Wien, St. Pölten, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt. Außerdem zählen E-Ladesäulen, die zu 100 Prozent mit Öko-Strom betrieben werden, sowie zwei- und vierrädrige E-Sharing-Fahrzeuge zum Angebot von Best in Parking. Relevant für die Investmentstory der Aktie könnten zudem die Kundendaten werden.

Ruag

Ein Schweizer Unternehmen, von dem es in Laufe des Jahres 2023 Aktien an der Börse geben könnte, ist Ruag. Der Technologiekonzern mit Sitz in Bern, der ursprünglich aus ehemaligen Unterhalts- und Produktionsbetrieben der Schweizer Armee entstanden ist und umfangreiche Umstrukturierungen hinter sich hat, ist hauptsächlich in den Märkten Luft- und Raumfahrt sowie Rüstung tätig.

Sandoz

Ein weiteres Unternehmen, das den schweizerischen Aktienmarkt bereichern könnte, ist Sandoz - die Generikasparte von Novartis. Der Pharmariese will sein Geschäft mit Biosimilars und rezeptfreien Medikamenten ausgliedern und im zweiten Halbjahr 2023 als eigenständige Firma an die Schweizer Börse bringen. Konzernangaben zufolge entstehe durch diesen Schritt das grösste europäische Generikaunternehmen und ein weltweit führender Anbieter von Biosimilars. Novartis wiederum verspricht sich von dieser Maßnahme, zu einem stärker fokussierten Unternehmen zu werden.

Ampere

Ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte 2023 will dann der Chip-Hersteller Ampere an die Börse. Das 2018 gegründete Unternehmen möchte Intel und Advanced Micro Devices (AMD) angreifen, welche derzeit den Markt für Rechenzentrums- und Cloud-Computing-Chips dominieren. Aktuell bietet Ampere Arm-basierte Prozessoren an, doch künftig will das Unternehmen eigene Designs und CPU-Kerne entwickeln. Die dazu benötigten Gelder will man mittels eines IPOs einsammeln.

Trotz des schlechten Marktumfelds der vergangenen Monate wollen also wieder zahlreiche Aspiranten den Gang auf das Börsenparkett wagen. Mutigen Anlegern scheint das Börsenjahr 2023 somit viele neue Chancen zu bieten.

Redaktion finanzen.net

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