NVIDIA-Aktie an der NASDAQ nach Rekordhoch stabil: NVIDIA mit Gewinnsprung - Erwartungen übertroffen
KI-Profiteur NVIDIA hat am Mittwochabend nach US-Börsenschluss die Kennzahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt
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Der KI-Boom lässt das Geschäft des Chipkonzerns NVIDIA explosiv wachsen. Die Firma aus dem Silicon Valley konnte im vergangenen Quartal den Umsatz im Jahresvergleich auf 13,5 Milliarden Dollar verdoppeln. Hier lagen die Analystenprognosen zuvor bei 11,14 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn sprang von 656 Millionen Dollar auf knapp 6,2 Milliarden Dollar (5,7 Mrd Euro) hoch. Demnach machte der Chipriese in den vergangenen drei Monaten einen Gewinn in Höhe von 2,70 US-Dollar je Aktie. Das war mehr als von Experten im Vorfeld erwartet worden war (2,08 US-Dollar je Papier). Im Vorjahresquartal belief sich das EPS auf 0,51 US-Dollar. NVIDIA-Chef und Mitgründer Jensen Huang sieht eine neue Computer-Ära angebrochen.
Chips und Software von NVIDIA eignen sich besonders gut für Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz. Unter anderem kommen sie beim Anlernen von KI-Programmen wie dem Chatbot ChatGPT zum Einsatz. Das treibt die Nachfrage nach der Technik - und NVIDIAs Aktienkurs - schon seit Monaten hoch. Die Aktie kostet mehr als dreimal so viel wie zu Jahresbeginn. Dadurch ist NVIDIA an der Börse rund 1,2 Billionen Dollar wert. Zum Vergleich: Der lange dominierende Halbleiter-Riese Intel bringt gerade einmal gut 143 Milliarden Dollar auf die Waage.
Im US-Handel am Donnerstag stieg die NVIDIA-Aktie zuletzt noch um 0,10 Prozent auf 471,63 US-Dollar, nachdem sie zwischenzeitlich auf ein neues Rekordhoch bei über 500 US-Dollar geklettert war.
Zum Vergleich: Im Oktober 2022 waren die Papiere sich noch fast bis auf 100 Dollar gefallen. 2015 waren sie für 5 Dollar zu haben.
Das Unternehmen übertraf die bereits hohen Erwartungen der Analysten sowohl mit den Zahlen für das vergangene Vierteljahr als auch mit der Prognose für das bis Ende Oktober laufende dritte Geschäftsquartal. NVIDIA rechnet mit einem weiteren Umsatzanstieg auf rund 16 Milliarden Dollar. Nahezu so viel hatte die Firma im gesamten Ende Januar 2021 abgeschlossenen Geschäftsjahr umgesetzt.
In den Rechenzentren der Welt zeige sich gerade ein "langfristiger Wandel" von klassischen Prozessoren hin zu den von NVIDIA angebotenen Chip-Architekturen, betonte Huang. Die Nachfrage sei gewaltig.
Das Geschäftspotenzial mit Chips für Datenzentren sei vor dem Hintergrund des KI-Booms enorm und befinde sich zudem noch in einer frühen Phase, erklärte denn auch Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research in einer ersten Reaktion auf die aktuellen Geschäftszahlen.
Eine Sorge von Analysten war, dass NVIDIA sich möglicherweise nicht genug Produktionskapazitäten bei Auftragsfertigern sichern könnte. Die Zahlen zerstreuten solche Bedenken.
Die "Financial Times" berichtete unter Berufung auf informierte Personen, NVIDIA wolle im kommenden Jahr 1,5 bis 2 Millionen seiner für KI-Anwendungen eingesetzten H100-Prozessoren produzieren und verkaufen. Berichten zufolge kostet ein H100-Prozessor bis zu 30 000 Dollar - und Kunden nehmen NVIDIA oft auch teurere Systeme ab, in denen mehrere davon gebündelt werden.
Einen besonders großen Sprung gab es im vergangenen Quartal im Geschäft mit Technik für Rechenzentren. Der Umsatz des Bereichs stieg im Jahresvergleich um 171 Prozent auf 10,32 Milliarden Dollar. In Rechenzentren laufen viele KI-Anwendungen und die Anlagen werden deshalb mit immer mehr NVIDIA-Chips aufgerüstet.
Das Gaming-Geschäft mit NVIDIA-Grafikkarten wuchs um 22 Prozent auf 2,49 Milliarden Dollar. Sie waren einst ein großer Wachstumstreiber, weil sie zum Erzeugen von Kryptowährungen genutzt wurden.
NVIDIA sprach sich gegen eine Verschärfung der US-Einschränkungen für Halbleiter-Lieferungen nach China aus. Die aktuellen Maßnahmen erfüllten ihren Zweck, sagte Finanzchefin Colette Kress. Bei NVIDIA hätten die Erlöse aus China im vergangenen Quartal wie üblich zwischen 20 und 25 Prozent des Geschäfts mit Rechenzentren ausgemacht.
Angesichts der weltweiten Nachfrage rechne NVIDIA auch bei weiteren möglichen Beschränkungen nicht mit sofortigen erheblichen Einbußen. Aber langfristig werde dies die Chancen der US-Chipindustrie im riesigen chinesischen Markt zunichtemachen. Aktuell darf NVIDIA nach China nur eine abgespeckte Version der H100-Prozessoren mit dem Namen H800 verkaufen.
NVIDIA begeistert Analysten
Hervorragende Geschäftszahlen und ein sehr optimistischer Ausblick von NVIDIA haben die Marktstimmung für die Aktien des US-Halbleiterkonzerns am Donnerstag nochmals massiv angeheizt. Von Analysten und Branchenkennern hagelte es euphorische Kommentare und Lobeshymnen.
"Lang lebe der KI-König", titelte Experte Matthew Prisco vom Analysehaus Evercore ISI. NVIDIA habe die Erwartungen erneut "monstermäßig" übertroffen. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets sprach von fulminanten Zahlen und einem gigantischen Ausblick des Chip- und Grafikkartenherstellers. Der Börsen-Highflyer des Jahres habe nicht nur geliefert, sondern die Erwartungen des Marktes förmlich pulverisiert.
Sophie Lund-Yates, Analystin bei Hargreaves Lansdown, sieht einen "scheinbar unstillbaren Appetit" auf die Produkte des Unternehmens: "Der Boom im Bereich der künstlichen Intelligenz katapultiert die Nachfrage nach den komplexen Chips des Technologieunternehmens weiterhin in die Stratosphäre." Laut dem Bernstein-Experten Stacy Rasgon bleibt die NVIDIA-Aktie "der beste Weg, um das KI-Thema zu spielen". Das Geschäftspotenzial mit Chips für Datenzentren sei vor dem Hintergrund des Booms enorm und befinde sich zudem noch in einer frühen Phase.
Trotz hoher Erwartungen sei es dem US-Halbleiterkonzern einmal mehr gelungen, die Prognosen für das zweite Quartal zu übertreffen, lobte Deutsche-Bank-Analyst Ross Seymore. UBS-Experte Nicolas Gaudois wertete die Entwicklung auch positiv für die globale Technologiebranche. Der mutige Ausblick auf das dritte Geschäftsquartal dürfte die Anleger angesichts der jüngsten Bedenken hinsichtlich möglicher kurzfristiger Engpässe in den Lieferketten beruhigen.
An der Börse ist NVIDIA derzeit rund 1,2 Billionen Dollar wert und rückt damit dem Online-Handelsriesen Amazon mit 1,4 Billionen Dollar auf die Pelle. Weiterhin wertvollstes Unternehmen bleibt Apple mit einer Marktkapitalisierung von rund 2,8 Billionen Dollar. Zum Vergleich: Der lange dominierende Halbleiter-Riese Intel bringt gerade einmal gut 143 Milliarden Dollar auf die Waage.
Bernstein hebt Ziel für NVIDIA auf 675 Dollar - 'Outperform'
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für NVIDIA nach Quartalszahlen von 475 auf 675 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Der Chipkonzern habe die Erwartungen deutlich übertroffen, schrieb Analyst Stacy Rasgon in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Das Geschäftspotenzial mit Chips für Datenzentren sei vor dem Hintergrund des KI-Booms enorm und befinde sich zudem noch in einer frühen Phase.
JPMorgan hebt Ziel für NVIDIA auf 600 Dollar - 'Overweight'
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für NVIDIA nach Quartalszahlen von 500 auf 600 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Der Ausbau generativer Künstlicher Intelligenz (KI) und großer Sprach- und Übersetzer-Modelle treibe die expandierende Nachfrage nach den Netzwerk-Plattformen und Software-Lösungen des Chipherstellers weiter an, schrieb Analyst Harlan Sur in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Erwartungen seien vor der Zahlenvorlage hoch gewesen und NVIDIA habe diese übertroffen dank sehr hoher Nachfrage nach Chips für Rechenzentren. Auch der Ausblick auf das neue Quartal falle besser als erwartet aus.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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14.01.2016 | NVIDIA Underweight | Barclays Capital | |
26.07.2011 | NVIDIA underperform | Needham & Company, LLC |
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