Amazon mit starken Zahlen - Amazon-Aktie dreht ins Minus
Der Internetriese Amazon hat seine Bilanz für das Weihnachtsquartal und das Corona-Jahr 2020 präsentiert.
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Amazon legte am Dienstag nach US-Börsenschluss Zahlen für das vierte Quartal und das vergangene Geschäftsjahr vor, die die Markterwartungen weit übertrafen.
Das Geschäft lief auch im Schlussquartal glänzend: In den drei Monaten bis Ende Dezember knackte Amazon beim Umsatz dank des Bestell-Booms in der Corona-Krise und eines starken Weihnachtsgeschäfts erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legten die Erlöse um 44 Prozent auf 125,6 Milliarden Dollar zu. Den Nettogewinn konnte Amazon auf 7,2 Milliarden Dollar (6,0 Mrd Euro) deutlich mehr als verdoppeln. Im Geschäftsjahr 2020 verdiente der Konzern 21,3 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um 84 Prozent und einer neuen Bestmarke entspricht.
Amazons größter Profittreiber ist derweil nicht der Onlinehandel, sondern das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet. Insofern ist es auch nur logisch, dass mit Andy Jassy der Leiter dieser Sparte zum künftigen Vorstandschef befördert wurde. Amazons Cloud-Plattform AWS, die von vielen Unternehmen und Apps genutzt wird, erhöhte den Quartalsumsatz um 28 Prozent 12,7 Milliarden Dollar. Trotz des starken Wachstums blieb das Geschäft etwas unter den Erwartungen. Das Betriebsergebnis kletterte derweil um 37 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, woran klar zu erkennen ist, was für ein attraktiver Gewinnbringer Amazons Cloud-Flaggschiff weiterhin ist.
Amazon-Aktie kann Gewinne nicht halten
An der US-Börse NASDAQ zeigte sich die Amazon-Aktie im frühen Handel zeitweise 0,78 Prozent im Plus bei 3.406,51 US-Dollar. Der Kurs blieb damit aber unter der Anfang September 2020 aufgestellten Bestmarke von etwas über 3.552 Dollar. Im weiteren Verlauf drehte die Aktie in die Verlustzone und gab letztlich 2 Prozent auf 3.312,53 Dollar ab. Bei Amazon steht neben dem jüngsten Zahlenwerk vor allem der angekündigte Rückzug von Konzernchef Jeff Bezos im Blick, der Börsianer und Analysten gleichwohl nicht zu beunruhigen scheint.
Unter Bezos' designiertem Nachfolger Andy Jassy, der bislang für die Cloudsparte AWS verantwortlich zeichnet, werde sich an den wichtigsten Themen für den Internetriesen wohl nichts ändern, glaubt Analyst Eric Sheridan von der UBS. Er sieht Amazon weiterhin als Nutznießer langfristiger Trends wie Online-Handel, Cloud, Veränderungen im Medienkonsum, digitaler Werbung und durch Künstliche Intelligenz gestützter Sprachassistenzsysteme.
JPMorgan-Analyst Doug Anmuth rechnet ebenfalls mit einem sanften Übergang an der Konzernspitze. Kursschwächen im Zusammenhang mit dem Führungswechsel sollten Anleger zum Kauf nutzen, rät er. Die hohen Umsatz- und Gewinnerwartungen an das Schlussquartal habe Amazon übertroffen.
Im Bernecker-Börsenbrief hieß es dazu, die Zahlen reichten für ein kleines Kursplus, trotz des Bezos-Rücktritts. Statt eines Rekordhochs sollten Anleger zunächst eine Konsolidierung einkalkulieren. Jeff Bezos jedenfalls habe Sinn für Timing, er gehe zum bestmöglichen Zeitpunkt. "Gekonnt gemacht", so die Autoren, denn die Superergebnisse sowohl von Amazon als auch von Alphabet beruhten vor allem auf dem Schubeffekt der Coronakrise. Dies lasse sich weder wiederholen noch fortsetzen.
Die besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen der beiden Tech-Giganten veranlasste am Mittwoch mehrere Analysten zur Anhebung ihrer Kurszieie. Für Amazon versprüht dabei Heath Terry von Goldman Sachs mit nun 4.500 Dollar besonders viel Optimismus. In allen Segmenten des Online-Händlers gebe es Zeichen der Wachstumsbeschleunigung, schrieb er in seiner Studie.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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